Hinter einem fertigen Theaterstück oder Film steckt eine Menge künstlerische Arbeit. Schließlich ist eine Theaterproduktion nicht von heute auf morgen bühnenreif und ein Film nicht von heute auf morgen gedreht. Dramaturgen und Regisseure sind für diese Arbeit maßgeblich verantwortlich: Sie sind für die Planung, Organisation und künstlerische Umsetzung zuständig und sorgen somit für einen optimal laufenden Theater- oder Filmbetrieb. Als Dramaturg im Theater planst du beispielsweise das künstlerische Programm für die gesamte Spielzeit. Du bearbeitest die ausgewählten Stücktexte für die Bühne und arbeitest dabei eng mit dem Regisseur zusammen. Dieser wiederum ist für die künstlerische Bühnenumsetzung zuständig. Er überlegt sich ein Konzept für die Inszenierung, dazu gehören unter anderem auch Bühnenbild, Licht und Kostüm, und erarbeitet mit den Schauspielern zusammen die einzelnen Szenen. Während der Regisseur also die künstlerische Leitung innehat, ist der Dramaturg Vermittler zwischen der Bühnenkunst und den weiteren organisatorischen Aufgaben am Theater. Willst du ins Dramaturgie- oder Regie-Studium einsteigen, solltest du gerne kreativ und künstlerisch arbeiten und bereit sein, dich immer wieder mit neuen Inhalten auseinanderzusetzen. Interessierst du dich eher für Film und Medien, kannst du dich auch für ein Dramaturgie- oder Regie-Studium mit diesem Schwerpunkt entscheiden.
Das Dramaturgie-Studium
In einem Dramaturgie-Studium mit Fokus auf Theater besuchst du häufig Theateraufführungen und beschäftigst dich mit deren Analyse und Theatertexten. Du erhältst Einblicke in die Theater- und Kulturwissenschaft und lernst das kreative Schreiben und Bearbeiten von Texten für die Bühne. Außerdem erfährst du alles über einen laufenden Theaterbetrieb und die Spielplangestaltung. In künstlerischen Projekten, beispielsweise eigenen Theateraufführungen, kannst du das Gelernte oft zusammen mit deinen Kommilitonen auch aus anderen Fachbereichen wie Regie oder Bühnenbild umsetzen. In einem Dramaturgie-Studium mit Schwerpunkt auf Film verändern sich natürlich die Inhalte: Du lernst alles über Film- und Medienwissenschaft, Filmgeschichte und die verschiedenen Produktionstechniken des Films. Da du als Dramaturg Filmprojekte mitentwickelst und organisierst, wird dir im Studium auch alles Wichtige über Drehbücher, Schnitt, filmische Erzähltechniken und Bild- und Soundgestaltung vermittelt.
Das Regie-Studium
Möchtest du vor allem deine eigenen künstlerischen Konzepte realisieren und von der ersten Idee bis zur Umsetzung eine Produktion leitend begleiten, dann ist vielleicht ein Regie-Studium das Richtige. Im Theater beschäftigst du dich hier intensiv mit der Aufführungspraxis. Körper, Bewegung und Raumtheorien sind zentrale Aspekte des Studiums. Du lernst ein Inszenierungskonzept zu entwickeln und zusammen mit Bühnenbildnern, Schauspielern und Dramaturgen umzusetzen. Daher gehören auch Schauspiel- und Sprechtechniken, Bühnenbild und Bühnentechnik zu den Lerninhalten. Außerdem erfährst du alles über Regiegeschichte und die Wirkung von Regiearbeiten auf den Zuschauer. Auch Musik- und Tanztheater stehen auf dem Lehrplan. Häufig gehören zu einem Regie-Studium auch Fächer wie Dramaturgie, Choreografie und Improvisation. Entscheidest du dich für ein Regie-Studium mit Schwerpunkt auf Film und Fernsehen lernst du, mit welchen Techniken und Methoden du Geschichten am besten auf der Leinwand erzählst. Als Regisseur hast du die künstlerische Leitung am Filmset inne und begleitest die Produktion vom Drehbuch bis hin zum fertigen Film. Im Studium vertiefst du daher dein Wissen über Kameratechniken, Schauspielführung, Schnittsysteme und Produktionsbedingungen in Film und Fernsehen.
Ein Dramaturgie- oder Regie-Studium wird häufig als Masterstudium angeboten. Voraussetzung dafür ist der Bachelorabschluss in einem ähnlichen Fach wie Schauspiel, Theaterwissenschaft oder Medienwissenschaft. Das Masterstudium dauert in der Regel vier Semester. Bekommst du einen der wenigen Bachelorplätze, dauert das Studium zwischen sechs und acht Semestern. Leider ist die Anzahl der Studienplätze oftmals sehr gering. Um zum Studium zugelassen zu werden, musst du eine Eignungsprüfung absolvieren, in der du meist in mehreren Zulassungsrunden und anhand von Aufgaben dein künstlerisches Können zeigen sollst. Häufig musst du auch schon ein passendes Praktikum vorweisen können.
Das Dramaturgie-Studium
Im Dramaturgie-Studium mit Schwerpunkt Theater belegst du in den ersten Semestern Fächer wie „Zeitgenössische Dramaturgie“, „Gegenwartstheater“ oder „Werkanalyse“. Du hast aber auch Kurse zur Sprecherziehung, Schauspiel oder je nach Schwerpunktsetzung Klavier oder Gesang. Außerdem arbeitest du mit deinem Studiengang an Projekten, die häufig am Ende des Semesters ausgestellt oder aufgeführt werden. Im Laufe des Studiums hast du je nach Hochschule auch spezifischere Fächer wie „Rechtsfragen des Theaters“ oder praktische Kurse zum Bühnenbild. Die meisten Hochschulen haben Praktika in ihren Studienverlaufsplan integriert. Im Bereich Film und Medien sieht es ähnlich aus, auch wenn sich der Schwerpunkt der Studieninhalte verlagert: Du hast Kurse zur Mediengeschichte und Filmästhetik und die Entwicklung von Projekten ist eher an die Bedingungen des Films und weniger an die einer Bühne geknüpft.
Das Regie-Studium
Im Regie-Studium geht es von Beginn an sehr praktisch zu: Du beschäftigst dich schon im ersten Semester mit Improvisation, Szenenspiel und Schauspielführung. Im Laufe des Studiums werden dir Schauspieler an die Seite gestellt, mit denen du deine eigenen Ideen auf der Bühne umsetzen kannst. Daneben hast du auch immer wieder theoretische Kurse wie „Aktuelle Gegenwartsliteratur“, „Aufführungsanalyse“ oder „Theatergeschichte“. Die Praxis überwiegt allerdings und bereitet dich auf den Beruf des Regisseurs vor. Hast du dich für den Schwerpunkt Film entschieden, wirst du weniger auf die Arbeit für die Bühne, sondern mehr auf die künstlerische Leitung am Filmset vorbereitet. Dazu gehören Fächer wie „Kamera“ „Serial Storytelling“, „Drehbuch“ oder „Bild und Ton“.
Die Abschlussarbeiten dieser Studienfächer sind selten wissenschaftliche Arbeiten, sondern häufig ein größeres künstlerisches Projekt, das du eigenständig von der ersten Idee bis hin zur fertigen Produktion entwickelst und leitest. Der genaue Studienverlauf unterscheidet sich natürlich von Hochschule zu Hochschule: Jede Hochschule hat eine andere Philosophie und setzt andere Schwerpunkte. Interessierst du dich also für ein Dramaturgie- oder Regie-Studium, solltest du dir das Studienkonzept jeder Hochschule genau anschauen und überlegen, welcher Studiengang mit welchen Vertiefungen am besten zu dir passt.
Der Beruf als Dramaturg oder Regisseur besteht nicht nur aus kreativem Talent, sondern auch aus harter Arbeit und viel Engagement. Ausgebildete Dramaturgen und Regisseure finden Anstellungen in Theatern, in Produktionsfirmen, bei Fernsehsendern oder anderen Kulturinstitutionen. Vor allem am Theater sind die Arbeitszeiten sehr unregelmäßig: Die Proben finden häufig vormittags und nachmittags bis spät abends oder auch am Wochenende statt. Oftmals fällt die Bezahlung im Vergleich zu anderen studierten Berufen eher gering aus. Dennoch lohnt sich die harte Arbeit: Ist Theater oder Film deine Leidenschaft, dann ist die besondere Atmosphäre am Theater oder am Filmset sowie das Gefühl etwas Einzigartiges zu schaffen und die eigene Kunst zu verwirklichen unbezahlbar.
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