Entwicklungshilfe an sich kannst du nicht studieren, als Entwicklungshelfer kannst du später aber befristet arbeiten. Entwicklungszusammenarbeit ist ein Studiengebiet, aber kein eigenes grundständiges Studienfach. Als Entwicklungshilfe bzw. Entwicklungszusammenarbeit Studium eignen sich insbesondere Studiengänge mit dem Schwerpunkt Entwicklungszusammenarbeit. Hier erfährst du alle Einzelheiten.
Wenn du Entwicklungshilfe bzw. Entwicklungszusammenarbeit studieren möchtest, hast du vermutliche edle Ziele, du möchtest der Menschheit oder der Natur etwas Gutes tun und weniger entwickelten Ländern und Regionen helfen. Bevor du deinen Siegeszug antreten kannst, solltest du dir jedoch genau überlegen, ob du die damit verbundenen Arbeitsbedingungen auf dich nehmen möchtest. Du wirst nach deinem Entwicklungshilfe bzw. Entwicklungszusammenarbeit Studium voraussichtlich viel im Ausland arbeiten. Wenn du nach Deutschland zurückkehrst, sind deine Karrieremöglichkeiten meist auf Organisationen und Verbände beschränkt, die hier ihren Sitz haben und von der Zentrale aus Entwicklungshilfe und Entwicklungszusammenarbeit betreiben. Beim Einsatz vor Ort in Entwicklungsländern musst du mit teils großen Einschränkungen in Bezug auf Komfort und Versorgung rechnen. Möglicherweise ist deine Arbeit auch körperlich belastend durch die klimatischen Bedingungen, riskant wegen schwerer Krankheiten, mit denen du dich anstecken könntest, und in Krisengebieten zudem lebensgefährlich. Psychische Belastungen durch das direkte Erleben von Armut, Hunger, körperlicher Bedrohung, fehlender Demokratie und Menschenrechten fordern von Entwicklungshelfern starke Nerven und eine robuste Gesundheit. Wenn dich diese beruflichen Besonderheiten nicht abschrecken und du dich dieser Herausforderung gewachsen fühlst, steht deinem Studienwunsch nicht mehr viel im Weg. Günstig ist es, wenn dir schon in der Schule Fremdsprachen liegen. Dann hast du es im Studium leichter, wenn du deine Sprachkenntnisse verbesserst und eventuell noch weitere Fremdsprachen lernst.
Im Allgemeinen ist das Entwicklungshilfe bzw. Entwicklungszusammenarbeit Studium an den meisten Universitäten und Fachhochschulen nicht zulassungsbeschränkt. Örtlich kann jedoch ein NC verlangt werden, die genauen Informationen findest du auf den Internetseiten der einzelnen Hochschulen.
Je nach Hochschule kannst du den Studiengang Geographische Entwicklungsforschung Afrikas, International Relations and Management, Ressourcenmanagement Wasser oder Umwelttechnik studieren. Das Studium dauert zwischen sechs und sieben Semester. Es handelt sich dabei in der Regel um ein Vollstudium. In den ersten Semestern geht es um regionale und entwicklungspolitische Grundlagen. Erst ab dem dritten Semester hast du dann auch die Möglichkeit, individuelle Vertiefungsrichtungen zu belegen – und dich zum Beispiel auf Umweltschutz, Internationale Betriebswirtschaftslehre oder eine andere Fachrichtung zu fokussieren.
Während des Studiums absolvierst du mindestens ein Praktikum, an einigen Hochschulen ist sogar ein ganzes Semester dafür vorgesehen, und zwar meist im Ausland.
Das Entwicklungshilfe bzw. Entwicklungszusammenarbeit Studium schließt in der Regel mit einem Bachelor of Science oder Bachelor of Arts ab. Als Studienvoraussetzung ist an einigen Hochschulen ein Vorpraktikum vorgeschrieben. Teilweise wird auch der Nachweis von Fremdsprachenkenntnissen auf einem bestimmten Niveau verlangt.
Nach deinem Abschluss als Entwicklungszusammenarbeitsexperte kannst du bei Hilfsorganisationen, Umweltschutzverbänden oder den Vereinten Nationen arbeiten. Aber auch Ministerien kommen als mögliche Arbeitgeber in Frage. Schon während des Entwicklungshilfe bzw. Entwicklungszusammenarbeit Studiums oder bis maximal 18 Monate nach deinem Bachelor-Abschluss hast du die Möglichkeit, dich beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung um ein ASA-Stipendium zu bewerben. Das ASA-Programm fördert junge Menschen, die sich für globale nachhaltige Entwicklung interessieren. Die Stipendiaten reisen zu Seminaren und Projektpraktika nach Afrika, Asien, Lateinamerika oder Südosteuropa. Dort sammeln sie weitere wichtige Erfahrungen, die normalerweise für jeden Auslandseinsatz als Entwicklungshelfer oder in der Entwicklungszusammenarbeit gefordert werden. Üblich sind für den Einsatz in Krisengebieten als Minimum zwei Jahre Auslandspraxiserfahrung. Auch der Deutsche Entwicklungsdienst bietet für Hochschulabsolventen ein eigenes Nachwuchsförderprogramm an. Ein Master-Studium in einem einschlägigen Fachgebiet wie Nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit oder Governance and Human Rights bringt neben der fachlichen Weiterbildung ebenfalls die geforderten Auslandspraktika, die oftmals verpflichtend ins weiterführende Studium integriert sind.
Wenn du schon eine Reihe an Projekten auf die Beine gestellt und Berufserfahrung gesammelt hast, kannst du dich als Entwicklungshilfeberater für nationale Organisationen auch selbstständig machen.
Im Beruf:
Je nach Bundesland, Berufserfahrung und Zusatzqualifikation liegt das Gehalt eines Entwicklungszusammenarbeitsexperten zwischen 3.000 und 7.000 Euro.
Einstiegsgehalt:
In den ersten beiden Jahren nach dem Studium kannst du mit einem Einstiegsgehalt zwischen 2.000 und 2.500 Euro rechnen.
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