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Celinas Internationaler Freiwilligendienst: 16.000 Kilometer um die Welt

Celina Gries absolviert gerade einen Internationalen Freiwilligendienst in Australien. Im zweiten Teil ihres Erfahrungsberichts erzählt die 18-Jährige, wie ihre Ankunft und das Einleben in ihrer Einsatzstelle abgelaufen sind.

Nach einer gefühlten Ewigkeit im Flugzeug, Zwischenstopps in Dubai und Singapur und ziemlich wenig Schlaf, landeten wir Freiwilligen nach 24 Stunden Flugzeit schließlich in Melbourne. Dort erwartete uns ein Mitarbeiter der Organisation. Unsere Gruppe bestand aus 45 Deutschen sowie weiteren Freiwilligen aus den USA, Großbritannien, Japan, Ecuador, Neuseeland, Dänemark und Australien. Etwas übermüdet fuhren wir nun am Abend in die Stadt Melbourne und waren beeindruckt von der Skyline, die wir von unserem Hostel aus betrachten konnten. Ich musste allerdings erstmal etwas Schlaf nachholen. In den folgenden drei Orientierungstagen erledigten wir notwendige Dinge wie das Einrichten unseres Accounts für die Bank und die Aktivierung unserer SIM-Karte. Außerdem gab es Workshops unter Anleitung von Mitarbeitern der Organisation, in denen es zum Beispiel um den Umgang mit Herausforderungen ging. Zum Glück blieb noch ausreichend Zeit, die wunderbare Stadt Melbourne zu erkunden und im Whirlpool auf dem Dach des Hostels zu entspannen. 

Mit vier anderen Freiwilligen ging es nach Toowoomba

Nach diesen wichtigen und sehr erlebnisreichen Tagen in Melbourne ging es gemeinsam mit drei deutschen und einer japanischen Freiwilligen erneut zum Flughafen. Nach zweieinhalb Stunden kamen wir in Toowoomba an - einer Stadt in Queensland, die eineinhalb Autostunden von Brisbane und zwei Stunden von der Ostküste entfernt liegt. Sie ist nach Canberra die zweitgrößte Stadt im Inland Australiens. Toowoomba trägt auch den Namen „Garden City“, da es dort zahlreiche Parks und Grünanlagen gibt. Zurzeit leben 135.000 Menschen in dieser wundervollen Stadt, die alles zu bieten hat, was man braucht: mehrere Shoppingzentren, Restaurants, Cafés, Gärten und Theater. Es gibt auch einen tollen Aussichtspunkt, von dem aus das Lockyer Valley zu sehen ist – ein Tal, in dem vorwiegend Obst und Gemüse angebaut wird. 

Mein neues Zuhause: die Mädchenschule

Am Flughafen wurden wir von unserer Mentorin abgeholt, die vor einiger Zeit von Deutschland nach Australien ausgewandert ist. Auf ging es nun zu unserem neuen Arbeitsplatz beziehungsweise unserem neuen Zuhause: Die „Glennie School“ - eine christliche Mädchenschule, die von etwa 800 Schülerinnen im Alter von 5 bis 18 Jahren besucht wird. Wir erhielten eine Einführung hinsichtlich der Regeln mit Umgang mit den Schülern und in Sachen Dresscode. Außerdem bekamen wir unseren Arbeitsplan für die Schule und das dazugehörige Internat. Es folgte ein Rundgang über das riesige Schulgelände: Hier befinden sich drei Internatshäuser, zwei Schulgebäude, ein Sportplatz, ein Tennisplatz, eine Kapelle, eine neue Sport- sowie Schwimmhalle, eine Mensa, ein Shop sowie ein Schülercafe, zwei Bibliotheken und ein Kindergarten.

Die Zimmer sind zwar nicht groß, aber man hat alles Notwendige: Bett, Schrank, Schreibtisch, Bad - alles in einfacher Ausstattung.

HEY

Anfangs fiel es mir schwer, mich wohl zu fühlen

Nach diesen vielen Eindrücken wurden wir zu unseren Zimmern im Internat geführt. Die Räume sind zwar nicht groß, aber man hat alles Notwendige: Bett, Schrank, Schreibtisch, Bad - alles in einfacher Ausstattung. Mir persönlich fiel es allerdings anfangs schwer, mich wohl zu fühlen. Ich habe einige Zeit gebraucht, mich in der Fremde einzuleben. Das Wichtigste ist, dass man sich eine Umgebung schafft, in der man sich zurückziehen und wohlfühlen kann. Dazu zählt beispielsweise, sich den Raum mit persönlichen Dingen wie Fotos, Erinnerungsstücken von der Familie oder Selbstgemachtes zu dekorieren.

Die ersten Aufgaben als Freiwillige

Am ersten Wochenende ging es für mich direkt mit arbeiten los. Das forderte mich ehrlich gesagt etwas heraus, da ich nicht wusste, was auf mich zukommen wird oder wie die Schüler auf mich reagieren werden. Außerdem hatte ich Zweifel, ob meine Sprachkenntnisse gut genug sind. Es war ein Schritt aus meiner Komfortzone, auf die Mädchen zuzugehen und mich vorzustellen. Nach und nach lernte ich aber immer mehr über die Schülerinnen. Die meisten von ihnen wohnen mehrere Autostunden von Toowoomba entfernt und besuchen das Internat, weil ihre Eltern eine Farm in ländlicher Region besitzen, wo es keine Schulen gibt. Nach und nach habe ich mich an den Arbeitsalltag gewöhnt: morgens im Internat oder in der Vorschulbetreuung helfen, danach in der Grundschule die Lehrer unterstützen, nachmittags die Mädchen zur Schwimm- oder Sporthalle begleiten und bis zum Abend wieder im Internat arbeiten.

Herausforderungen im australischen Alltag

Die anfänglichen Schwierigkeiten, mich auf dem großen Campus zurecht zu finden, haben sich nach dem ersten Monat gelegt. Ich habe gelernt, dass eine gewisse Routine hilft und man sich Zeit lassen muss. Herausfordernd waren vor allem die australischen Bedingungen. Das Wetter zum Beispiel ist extrem: selbst im Winter können es 30 Grad werden und es regnet manchmal wochenlang nicht. Aber auch die Landschaft, die Tiere (dazu zählen leider auch Spinnen, tote Kängurus am Straßenrand sowie Kakerlaken), die Menschen und deren Einstellung sind anders (sie nehmen das Leben nicht so ernst). Genauso gewöhnungsbedürftig sind die Essgewohnheiten: am Morgen wird gern ein Spaghetti- oder Vegemite-Toast gegessen, was vergleichbar mit unserem Maggi (Hefeextrakt) ist. Es wird sehr fettig gegessen und es werden vorwiegend Weißmehlprodukte verzehrt. Für Menschen wie mich, die sich bewusst und gesund ernähren, ist das eine echte Herausforderung!

 

Du willst wissen, was Celina in den folgenden Wochen und Monaten während ihres Freiwilligendienstes in Australien erlebt? Im nächsten Beitrag geht Celina noch mehr auf ihren Arbeitsalltag ein und berichtet über ihre bisherigen Erlebnisse, Erfahrungen und Ausflüge wie den auf einem Boot entlang des Brisbane Rivers mit spektakulärer Sicht auf eine Lichtshow und die Skyline von Brisbane. Schau dir doch einfach die anderen Erfahrungsberichte von Celina an, halte dich auf ihrem Instagram-Account oder über ihren Blog auf dem Laufenden.