Als Heilerziehungspfleger bist du für die Unterstützung und Betreuung von Menschen mit Behinderung zuständig. Du stärkst ihre Eigenständigkeit und hilfst ihnen, den Alltag selbstständig zu meistern. Je nach Grad und Art der Behinderung kann deine Arbeit unterschiedliche Aufgaben beinhalten: Du unterstützt die zu Betreuenden bei alltäglichen Arbeiten wie Einkauf oder Nahrungszubereitung, aber begleitest sie auch bei Freizeitbeschäftigungen wie Schwimmen oder Musizieren. Du hilfst ihnen bei ihrer persönlichen Entwicklung und unterstützt sie bei ihrer beruflichen oder schulischen Eingliederung. Außerdem kann die Pflege von kranken oder bettlägerigen Menschen zu deinen Aufgaben gehören. Deine Arbeit erfordert hohen Körpereinsatz, Geduld und Einfühlungsvermögen. Das Wohlergehen der von dir betreuten Menschen ist für dich immer am wichtigsten, wahrst jedoch immer auch eine professionelle Distanz.
Deine Arbeitszeit verbringst du in erster Linie in Aufenthalts-, Wohn-, Schlaf- oder Sporträumen, in Werkstätten, im Freien sowie in Büros und Besprechungsräumen. Eine Beschäftigung findest du in Tagesstätten, Wohn- und Pflegeheimen für Menschen mit Behinderung, in Vorsorge- und Rehabilitationskliniken, in ambulanten sozialen Diensten, an Förderschulen oder in Kindergärten.
Eine Voraussetzung, um als Heilerziehungspfleger arbeiten zu können, ist die zwei- bis fünfjährige schulische Ausbildung. Das bedeutet, dass die Ausbildung an einer Berufsfachschule (BFS) stattfindet.
Dort wirst du in allgemeinbildenden Fächern wie Wirtschafts- und Sozialkunde oder Deutsch unterrichtet. Außerdem beschäftigst du dich im theoretischen und praktischen Unterricht zum Beispiel mit Lernbereichen wie Gesundheit und Pflege, Psychiatrie oder Organisation/Recht/Verwaltung. Außerdem lernst du heilerzieherische Schwerpunkte wie den kreativ-musischen Bereich, den gesundheits-bewegungsorientierten Bereich oder den sprachlich-kommunikativen Bereich kennen.
Ein wichtiger Teil deiner Ausbildung sind Praktika, in denen du theoretische Inhalte umsetzt und anwendest. Als angehender Heilerziehungspfleger absolvierst du beispielsweise Praktika in stationären, teilstationären und ambulanten Einrichtungen der Hilfe für Menschen mit Behinderung. Dabei übernimmst du verschiedene Aufgaben der Bildung, Förderung und Pflege von psychisch kranken Menschen und von Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung. Während des Unterrichts an der BFS werden außerdem Praxisprojekte durchgeführt, um dich auf den Arbeitsalltag vorzubereiten.
Am Ende deiner Ausbildung führt ein bestellter Prüfungsausschuss eine Abschlussprüfung durch. Du wirst schriftlich in Fächern wie Neurologie, Pädagogik oder Didaktik geprüft. In einem praktischen Teil wird dein Wissen und Können im Fach Heilerziehungspflege getestet. Eine mündliche Prüfung bezieht sich zum Beispiel auf die Fächer Psychiatrie, Rechts- und Berufskunde oder Praxis- und Methodenlehre.
Du möchtest wissen, welches Gehalt dich während der Ausbildung im Durchschnitt erwartet? Auf unserer Seite rund ums Gehalt findest du alle wichtigen Informationen. Außerdem zeigen wir dir, mit welchem Gehalt du nach der Ausbildung rechnen kannst und welche regionalen Unterschiede möglich sind.
Die Berufsschule entscheidet, welche Bewerber zur Ausbildung zugelassen werden. Laut Bundesagentur für Arbeit wird normalerweise ein mittlerer Abschluss vorausgesetzt. Die fachliche und persönliche Eignung wird in der Regel anhand eines Eignungstests festgestellt. Einschlägige Praxiserfahrungen und gute Schulleistungen sind besonders wichtig.
Die abwechslungsreiche Arbeit als Heilerziehungspfleger kann teilweise körperlich sehr fordernd sein, deshalb solltest du über Belastbarkeit, Kraft und eine gute Gesundheit verfügen. Wichtig ist, dass du über gute Kommunikationsfähigkeiten verfügst: Du musst immer wieder Einfühlungsvermögen und dein freundlich-gewinnendes Wesen einsetzen, musst aber gleichzeitig mit Konflikten umgehen und dabei Ruhe bewahren können. Grundwissen im Werken, in Kunst sowie in Musik kann dir bei der Arbeit mit Kindern oder Erwachsenen mit Behinderung von Nutzen sein. Für das Verstehen von Medikamenten und von medizinischen Zusammenhängen sind Kenntnisse in Chemie und Biologie hilfreich. Wenn du verantwortungsbewusst, sorgfältig und entscheidungsfreudig arbeitest, wirst du in dieser Ausbildung gut zurechtkommen.
Um keine neuen Entwicklungen in deinem Arbeitsbereich zu verpassen, hast du als Heilerziehungspfleger eine große Auswahl an Weiterbildungsmöglichkeiten.
Seine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger hat Thomas erst mit 30 Jahren gemacht. Seitdem arbeitet er in einer WG für Menschen mit Behinderung bei der Lebenshilfe Kempten. Er ist ausgebildeter Heilerziehungspfleger und bekommt mehr Gehalt als bei all seinen Jobs zuvor. Lohnt sich das?
Dieses Video von Lohnt sich das? vom Bayerischen Rundfunk können wir dir aufgrund unserer Partnerschaft mit dem Bayerischen Rundfunk zeigen.
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