Als Steinmetz und Steinbildhauer fertigst du individuelle Skulpturen und Reliefs an, entweder aus Kunst- oder aus Naturstein. Dabei achtest du auf Farbe, Form und Struktur des Steins, auf Standort und Budget des Kunden. Ist es gewünscht, ergänzt du den Stein mit Inschriften, Ornamenten oder Symbolen. Steinmetze und Steinbildhauer restaurieren aber auch kaputte Steine an Baudenkmälern oder Kunstwerken. Arbeiten sie auf Kundenwunsch hin, erstellen sie nach dem Beratungsgespräch zunächst einmal einen Kostenvoranschlag und ein konkretes Angebot. Dann folgen Skizzen und Zeichnungen, häufig auch kleine Anschauungsmodelle. Ist der Auftrag erteilt, geht es ans Fräsen, Meißeln und Hämmern. Nach der groben Bearbeitung des Steins folgt die Feinarbeit: Figuren, Schriften und Ornamente werden in der Regel von Hand ergänzt. Je nach Schwerpunkt ihrer Ausbildung sind Steinmetze und Bildhauer auch für das Anfertigen und Verlegen von Bodenplatten und Fliesen, Fassadenelementen, Treppen und Mauern zuständig.
Als Steinmetz und Steinbildhauer kannst du in Steinbildhauer-, Grabstein- oder Kunststeinbetrieben arbeiten. Du findest aber auch in Restaurierungsbetrieben, Museumswerkstätten oder Kirchenbauämtern entsprechende Jobs.
Eine Voraussetzung, um als Steinmetz und Steinbildhauer arbeiten zu können, ist die dreijährige duale Berufsausbildung. Das bedeutet, dass die Lehre sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule stattfindet. Während der Ausbildung zum Steinmetz und Steinbildhauer übernimmst du im Unternehmen nach und nach alle Aufgaben, die dich auch im späteren Berufsleben erwarten. Du beschäftigst dich zum Beispiel mit folgenden Fragen: Wie bearbeitest du künstliche und natürliche Steine? Wie trennst, bohrst und feilst du Metalle oder Kunststoffe? Wie stellst du Schriften, Reliefs und Skulpturen her? Worauf kommt es beim Instandsetzen und Restaurieren von Bildhauerarbeiten an? Wie läuft eine Kundenberatung ab? Wie fertigst du Skizzen, Bau- und Werkzeichnungen an? Was ist ein Postament? Und was ein profiliertes Bauteil? Worauf kommt es im Umgang mit Knüpfel, Schlageisen und Handfäustel an? Welche Maschinen kommen wann zum Einsatz? Und welche Sicherheitsmaßnahmen sind dabei unbedingt erforderlich?
Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres legst du eine Zwischenprüfung ab. Hier musst du im praktischen Teil bis zu sieben Stunden lang eine praktische Aufgabe umsetzen, zum Beispiel ein Werkstück aus Naturstein herstellen. Im schriftlichen Teil musst du zeigen, dass du unter anderem Arbeitsschritte planen, Arbeitsmittel festlegen und technische Unterlagen nutzen kannst. Die Abschlussprüfung, auch Gesellenprüfung genannt, erfolgt am Ende deiner Ausbildung zur Steinmetzin und Steinbildhauerin und besteht aus einer praktischen Aufgabe, bei der du ein Werkstück herstellen und ein anderes wieder instand setzen musst. Im schriftlichen Teil wirst du in den Fächern Arbeitsplanung und Gestaltung, Fertigungstechnik und Versetzarbeiten sowie Wirtschafts- und Sozialkunde geprüft.
Du möchtest wissen, welches Gehalt dich während der Ausbildung im Durchschnitt erwartet? Auf unserer Seite rund ums Gehalt findest du alle wichtigen Informationen. Außerdem zeigen wir dir, mit welchem Gehalt du nach der Ausbildung rechnen kannst und welche regionalen Unterschiede möglich sind.
Möchtest du eine Ausbildung zum Steinmetz und Steinbildhauer machen, musst du auf dem Papier keinen Mindestschulabschluss vorweisen können. Laut Bundesagentur für Arbeit bringen Ausbildungsanfänger allerdings folgenden Schulabschluss mit:
Hauptschulabschluss: 21%
mittlerer Bildungsabschluss: 32%
Hochschulreife: 42%
Du solltest unbedingt ein Interesse an Kunst und Gestaltung mitbringen, denn als Steinmetz hast du einen sehr kreativen Job. Du musst immer neue Ideen für Skulpturen, Schriften und Ornamente mitbringen. Grundlagen aus dem Kunstunterricht können dir dabei ebenso helfen wie ein ausgeprägtes ästhetisches Empfinden und räumliches Vorstellungsvermögen. Weil du immer wieder eine Fläche, ein Volumen oder ein Gewicht berechnen musst, ist Mathe in dem Job genauso wichtig. Und auch die Vorliebe für Werken und Technik ist von Vorteil, denn du arbeitest häufig mit technischem Gerät. Als Steinmetz und Bildhauer musst du viel körperlich arbeiten, deshalb solltest du Ausdauer und Fitness mitbringen. Nur dann kannst du zum Beispiel problemlos schwere Steine tragen und längere Zeit mit Hammer und Meißel arbeiten. Und weil viele deiner Arbeiten auf Kundenwunsch hin gefertigt werden, solltest du Spaß am Beraten und Informieren anderer Menschen haben.
Um keine neuen Entwicklungen in deinem Arbeitsbereich zu verpassen, haben Steinmetze und Steinbildhauer eine große Auswahl an Weiterbildungsmöglichkeiten.
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