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Diplom-Rechtspfleger/in

Dauer: 36 Monate
Einstiegsgehalt: Ungefähr 4.143 Euro
Ausbildungstyp: Duales Studium

Das machst du in der Ausbildung zum/r Rechtspfleger:in

  • Du erfährst alles rund um Registereinträge und Nachlassangelegenheiten, Betreuungen und Vormundschaften, Zwangsvollstreckungen sowie das Grundbuchrecht.
  • Du eröffnest Testamente und erteilst Erbscheine.
  • Du weißt, wie du Verhandlungen führst, Klageschriften vorbereitest, Fristen berechnest und Sachverhalte aufklärst.
  • Du kannst dich auf die Arbeit im Familien- und Betreuungsgericht, Nachlassgericht, Grundbuchgericht, Registergericht, Prozessgericht, Vollstreckungsgericht, Strafgericht oder in der Justizverwaltung vorbereiten.
  • Du lernst, in eigener Verantwortung gerichtliche Entscheidungen zu treffen und bist dabei nicht an Weisungen, sondern ausschließlich an Recht und Gesetz gebunden.
  • Du wechselst zwischen dem Fachstudium an Fachhochschulen für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege und Praktika bei Gerichten oder Staatsanwaltschaften.
  • Gesetze, Rechtsverordnungen und Dienstvorschriften sind dein Spezialgebiet.

Fakten

Abschluss
Keiner
Art der Ausbildung
Duales Studium
Verkürzung möglich?
Nein.
Einstiegsgehalt
Ungefähr 4.143 Euro
Vergütung
In der Regel keine Vergütung
Ausbildungsdauer
36 Monate

Der Beruf im Detail

Was erwartet dich in dem Job nach dem Rechtspfleger:innen-Studium?

Bevor wir über den Ausbildungsweg sprechen, müssen wir erstmal klären: Was ist eigentlich ein:e Rechtspfleger:in?

Diplom-Rechtspfleger:innen arbeiten im gehobenen Justizdienst in der Justizverwaltung des jeweiligen Bundeslandes, zum Beispiel bei Gerichten oder Staatsanwaltschaften. Sie übernehmen bestimmte Aufgaben als Rechtspfleger:innen, die früher ausschließlich Richter:innen erledigen durften, und arbeiten eigenverantwortlich. Deine Hauptaufgaben umfassen:

  • Grundbuchangelegenheiten: Du entscheidest über Eintragungen im Grundbuch, beispielsweise bei Eigentumsübertragungen oder der Eintragung von Hypotheken.
  • Nachlasssachen: Du eröffnest Testamente, erteilst Erbscheine und regelst Erbangelegenheiten.
  • Registersachen: Du bist verantwortlich für Eintragungen und Änderungen in öffentlichen Registern wie dem Handels-, Vereins- oder Genossenschaftsregister.
  • Vormundschafts- und Betreuungssachen: Du beaufsichtigst Betreuer:innen, genehmigst Rechtsgeschäfte und sorgst für den Schutz von Personen, die Unterstützung benötigen.
  • Zwangsversteigerungen und Zwangsverwaltungen: Du leitest Verfahren zur Versteigerung von Immobilien und zur Verwaltung von Grundstücken.
  • Insolvenzverfahren: Du führst Insolvenzverfahren durch und triffst Entscheidungen über die Verteilung von Vermögenswerten.
  • Strafvollstreckung: Du vollstreckst Freiheits- und Geldstrafen, überwachst Haftantritte und ordnest Entlassungen an.

In all diesen Tätigkeitsbereichen ist es wichtig, dass du unparteiisch und objektiv handelst, um das Vertrauen der Bürger:innen in die Justiz zu stärken und den Rechtsfrieden zu gewährleisten.

Wie läuft die Rechtspfleger:innen-Ausbildung ab?

Das duale Studium umfasst fünf Studienabschnitte, bei denen sich fachwissenschaftliches Studium und fachpraktische Ausbildung abwechseln. Die Theorie lernst du an einer Fachhochschule, die praktische Ausbildung erfolgt beim Amts- und Landgericht und bei einer Staatsanwaltschaft. Die Ausbildung dauert drei Jahre und ist wie folgt aufgebaut:

  • Fachstudium I (ca. 11,5 Monate): Einführung in grundlegende Rechtsgebiete an der Hochschule für Rechtspflege.
  • Berufspraktikum I (ca. 4,5 Monate): Praktische Anwendung des Erlernten bei Amts- und Landgerichten sowie Staatsanwaltschaften.
  • Fachstudium II (ca. 9,5 Monate): Vertiefung und Erweiterung der theoretischen Kenntnisse.
  • Berufspraktikum II (ca. 7,5 Monate): Weiterführende Praxiserfahrung in verschiedenen Bereichen der Justiz.
  • Fachstudium III (ca. 3 Monate): Abschlussphase mit Vorbereitung auf die Rechtspflegerprüfung.

Du beschäftigst dich zum Beispiel mit folgenden Fragen: Wie laufen Zwangsvollstreckungen und Nachlassangelegenheiten ab? Wie bereitest du Klageschriften vor? Welche Fristen müssen eingehalten werden und wie berechnest du sie? Was bedeutet Kostenfestsetzung und wie funktioniert diese? Was ist eine Rechtsberatung und welche Aufgaben umfasst sie?

Am Ende deiner Ausbildung legst du die Rechtspflegerprüfung ab, die aus schriftlichen Klausuren und einer mündlichen Prüfung besteht. Nach erfolgreichem Abschluss erhältst du den akademischen Grad „Diplom-Rechtspfleger:in (FH)“ und wirst in der Regel in das Beamtenverhältnis auf Probe übernommen. Während des Studiums bist du bereits als Beamt:in auf Widerruf angestellt und erhältst Anwärterbezüge.

Wie hoch ist das Gehalt als Rechtspfleger:in?

Du möchtest wissen, welches Gehalt dich während der Ausbildung im Durchschnitt erwartet? Auf unserer Seite rund ums Gehalt findest du alle wichtigen Informationen. Außerdem zeigen wir dir, mit welchem Gehalt du nach der Ausbildung rechnen kannst und welche regionalen Unterschiede möglich sind, damit du dir genau überlegen kannst, in welche Region du deine Bewerbung als Rechtspfleger:in senden möchtest.

Was musst du mitbringen?

Um zum dualen Studium zugelassen zu werden, musst du mindestens die Fachhochschulreife mitbringen. Außerdem gibt es ein Auswahlverfahren für angehende Rechtspfleger:innen mit einem Einstellungstest, bei dem Wissen abgefragt wird und auch Einzelgespräche durchgeführt werden.

Verantwortungsbewusstsein und Selbstständigkeit sind essenziell, da du Entscheidungen nach Recht und Gesetz triffst. Ein Interesse an juristischen Themen ist unabdingbar, da du dich täglich mit ihnen auseinandersetzt.

Strukturierte Arbeitsweise und Organisationsgeschick helfen dir, zahlreiche Rechtsfälle zu bearbeiten. Zudem solltest du kommunikativ sein, denn du stehst in Kontakt mit verschiedenen Beteiligten wie Rechtsanwält:innen, Notar:innen oder Vormund:innen. Sicheres Deutsch in Wort und Schrift ist eine Grundvoraussetzung.

Wie sind die Aufstiegschancen als Rechtspfleger:in?

Um keine neuen Entwicklungen in deinem Arbeitsbereich zu verpassen, hast du nach deinem dualen Studium zum/zur Diplom-Rechtspfleger:in eine große Auswahl an Weiterbildungsmöglichkeiten. Du kannst dich durch Fortbildungen in Fachgebieten wie Bürgerliches Recht, Verwaltungsrecht oder Insolvenzrecht spezialisieren. Eine Karriere im höheren Justizdienst ist ebenfalls möglich, beispielsweise als Amtsanwält:in oder in leitenden Positionen der Justizverwaltung. Alternativ kannst du durch ein weiterführendes Studium, etwa in Rechtswissenschaft, Verwaltungsbetriebswirtschaft oder Öffentliches Recht, deine Karrierechancen weiter ausbauen.

Einstieg Reality-Check

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