Wer sich schon einmal nach einem Auto umgeschaut hat, kennt sie vielleicht: Automobilkaufleute. Sie stehen Kunden mit Rat und Tat zur Seite, damit sie das für sich und ihren Geldbeutel passende Kraftfahrzeug oder das nötigte Zubehör erhalten. Die Experten für motorisierte Waren beraten im Verkaufsraum oder auf der Ausstellungsfläche zu allem rund um das Auto. Sie erklären die technischen Details und sind über die aktuellen Automobiltrends informiert. Dazu gehören zum Beispiel auch Elektro- und Hybridmotoren. Wenn sie einen Verkauf abschließen, klären sie Kunden auf Wunsch rund um Themen wie Leasing, Finanzierung, Garantie und Versicherung auf. Je nach Arbeitgeber kümmern sich Automobilkaufleute außerdem um die Zulassung des Fahrzeuges und nach Absprache auch um die Abmeldung des Altfahrzeuges. Ist im Betrieb eine Werkstatt vorhanden, kümmern sie sich auch hier um die Kundenbetreuung. Möchten Autobesitzer ihren Wagen warten oder reparieren lassen, nehmen sie diesen entgegen und kümmern sich um die Absprachen mit den Technikern.
Einen großen Teil ihrer Arbeit verbringen Automobilkaufleute am Schreibtisch. Denn vor und nach der Kundenberatung ist viel zu tun. Sie behalten den Kraftfahrzeugmarkt im Blick, kümmern sich um den An- und Verkauf von Fahrzeugen und bereiten diese für den Abnehmer vor. Dazu gehören unter anderem die Reinigung und das Erstellen der Preis- und Informationsschilder. Außerdem bereiten sie Verkaufsunterlagen vor, schreiben Rechnungen und planen Marketingaktionenwie etwa Aktionstage oder Events, aber auch Anzeigen in Internetbörsen oder Tageszeitungen. Automobilkaufleute sind außerdem für die Pflege des Internetauftritts, die Buchhaltung, Kostenkalkulationen und die Abrechnung von Prämien, Provisionen und Löhnen zuständig. Zudem kontrollieren sie die Zahlungseingänge. In Sachen Lagerverwaltung überprüfen sie den aktuellen Bestand und sorgen für ausreichend Nachschub. Dabei müssen sie mit Lieferanten gute Preise aushandeln.
Arbeiten können Automobilkaufleute zum Beispiel bei Herstellern von Kraftfahrzeugen, in Kfz-Betrieben oder im Kraftfahrzeugteilehandel. Weil die Betriebe häufig auch samstags geöffnet haben, müssen die Fachkräfte für Automobile und Zubehör in der Regel auch samstags arbeiten.
Die Ausbildung zum Automobilkaufmann dauert drei Jahre. In der Zeit lernst du, worauf es beim Kaufen und Verkaufen von Fahrzeugen ankommt und wie eine gute Kundenberatung abläuft. Du bereitest Kundentermine und -gespräche vor und erfährst, welche Aufgaben in der Nachbereitung anfallen. Zusätzlich bist du in den Ablauf von Werkstattaufträgen eingebunden und lernst, wie Reklamationen entgegengenommen werden. Mit der Zeit wirst du dich außerdem immer besser mit dem Kraftfahrzeugzubehör auskennen und wissen, wann und für wen Sonderein- und umbauten zulässig sind. Du bekommst zudem den Unterschied zwischen Leasing- und Finanzierungsverträgen beigebracht und kannst bei der Vorbereitung von Versicherungsanträgen helfen.
In der Berufsschule warten Fächer wie "Neufahrzeuge disponieren und den Verkaufsprozess durchführen", "Teile und Zubehör beschaffen und lagern" und "Personalwirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen" auf dich. Außerdem belegst du die Fächer Deutsch, Englisch, Sozialkunde und Wirtschaftslehre.
Vor dem Ende deines zweiten Ausbildungsjahres der Automobilkaufmann Ausbildung legst du eine 120-minütige schriftliche Zwischenprüfung ab. Nach dem dritten Ausbildungsjahr folgt die Abschlussprüfung. Sie besteht aus drei schriftlichen und einer mündlichen Prüfung.
Du möchtest wissen, welches Gehalt dich während der Ausbildung im Durchschnitt erwartet? Auf unserer Seite rund ums Gehalt findest du alle wichtigen Informationen. Außerdem zeigen wir dir, mit welchem Gehalt du nach der Ausbildung rechnen kannst und welche regionalen Unterschiede möglich sind.
Du solltest mindestens einen mittleren Bildungsabschluss mitbringen. Laut der Bundesagentur für Arbeit haben diesen vier von zehn Ausbildungsanfängern in der Tasche. Noch bessere Chancen hast du allerdings mit der Hochschulreife: Rund die Hälfte der zukünftigen Automobilkaufleute kann entweder das Fachabitur oder das Abitur vorweisen.
Jeder kaufmännische Beruf verlangt ein gutes mathematisches Verständnis. Auch als Automobilkaufmann musst du mit Zahlen umgehen können. Bei Kostenkalkulationen und Finanzierungsmodellen müssen alle Werte stimmen – andernfalls sorgst du für schlechte Zahlen und miese Stimmung beim Chef. Und weil du in deinem Beruf viel schreiben und dich zudem telefonisch verständigen musst, solltest du die deutsche Sprache gut in Wort und Schrift beherrschen. Schließlich müssen die von dir erstellten Rechnungen und Verträge fehlerfrei sein und die Kunden sollten möglichst alle von dir und deinem sprachgewandten Wesen überzeugt sein. Auch solltest du mit dem Fach Wirtschaftslehre nicht auf Kriegsfuß stehen. Denn in deinem Job musst du dich mit Zahlungsformen, betriebswirtschaftliche Kennzahlen, Vertragswesen und Unternehmensrecht auseinandersetzen.
Wichtig ist es außerdem, dass du Spaß am Umgang mit Menschen hast. Denn als Automobilkaufmann musst du täglich mit Kunden sprechen – vor Ort und auch am Telefon. Außerdem bist du stets mit Kollegen, Lieferanten und anderen Händlern im Austausch.
Um in deinem Betrieb weitere Aufgaben und mehr Verantwortung übernehmen zu können, kannst du zusätzliche Qualifikationen erwerben.
Mit ausreichend Berufserfahrung kannst du dich aber auch ohne Zertifikat hocharbeiten. Wenn du etwa Abteilungsleiter, Betriebsleiter oder sogar Geschäftsführer werden willst, kannst du dein Ziel mit Fleiß und viel Engagement erreichen.
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