Das Meer ist bisher kaum erforscht. Rund 95 Prozent gelten als unbekanntes Terrain. Mit neuen Möglichkeiten der Meerestechnik sollte sich das in den kommenden Jahrzehnten ändern. Diese Unterwassertechnik mitzuentwickeln und zu betreiben, ist ein genauso ehrgeiziges wie spannendes Projekt, das in einem Studium der Schiffs- und Meerestechnik seinen Anfang nehmen kann.
Wenn du weniger Forschungsdrang und Tiefsee-Sehnsucht empfindest, bist du im Studienbetrieb der Schiffstechnik ebenfalls gut aufgehoben. Hier lernst du, welche technischen Geräte an Bord von Passagier- und Handelsschiffen benötigt werden, wozu sie dienen und wie ihre Wartung funktioniert. Bordrechner, Radar und Seefunk, Bilge, Kraftstoffpumpen und Motoren, Krananlagen, Trinkwasserversorgung, Seilwinden und Stabilisatoren – die Liste ließe sich lange fortsetzen. Entsprechend breit ist das Spektrum der Lehrinhalte und späteren Aufgaben.
Dabei beschränkt sich der vermittelte Stoff keineswegs auf die technische Ausstattung. Der eigentliche Schwerpunkt liegt eher auf übergeordneten Themen wie der Materialkunde, der Meeresökologie und den Prozessen bei der Rohstoffgewinnung und bei anderen Offshore-Techniken.
Das Schiffs- und Meerestechnik-Studium (je nach Hochschule kann der Studiengang auch Schiffbau und Meerestechnik heißen) vermittelt dir Kenntnisse in den Naturwissenschaften, in Mathematik, Physik, Chemie und Biologie. Zugleich verfolgt es einen ingenieurwissenschaftlichen Ansatz. Konstruktionslehre wird ebenso unterrichtet wie Materialkunde. Du erhältst einen Einblick in die technischen Voraussetzungen für den Schiffbau. Wer Schiffs- und Meerestechnik studiert, wird zudem in meereskundlichen Themen geschult.
Das Studium ist praxisorientiert und auch dual möglich. Eine wachsende Rolle spielt die Informatik.
Nach dem Studium der Schiffs- und Meerestechnik stehen dir zahlreiche unterschiedliche Einsatzbereiche offen: Du kümmerst dich an Bord um die technischen Anlagen oder entwickelst in einem Ingenieurbüro ein Forschungs-U-Boot mit. Du arbeitest auf einer Werft oder stellst dein Wissen der Zulieferindustrie für den Schiffbau zur Verfügung. Aufgrund deiner Ingenieurausbildung stehen dir auch andere Branchen offen, zum Beispiel der Flugzeugbau.
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