Bereits ab dem ersten Semester erlernst du die Deutsche Gebärdensprache. Darüber hinaus gehören sprachwissenschaftliche Betrachtungen in den Anfangssemestern zu wichtigen Studienmodulen. Diese Module umfassen die linguistischen Grundlagen sowohl der Deutschen Gebärdensprache als auch der Deutschen Laut- und Schriftsprache. Du lernst Fachbegriffe und Forschungsmethoden kennen. Während des Studiums erhältst du zudem Einblicke in die kulturellen Hintergründe tauber Menschen – ihre Werte, Normen und Traditionen. In den Lehrveranstaltungen vertiefst du diese Themen und diskutierst sie kritisch. Nach der Grundlagenvermittlung der ersten Semester hast du die Möglichkeit, in Form von Projekten ein Thema eigenständig zu erforschen. Daran kann dann deine Bachelor-Arbeit anknüpfen.
Der Bachelor-Studiengang Deaf Studies (sechs Semester) an der Humboldt-Universität Berlin ist im deutschsprachigen Raum einzigartig. Hier geht es um die Sprache und Kultur der Gehörlosengemeinschaft. Du lernst dabei alles, was im Umgang mit gehörlosen, tauben und schwerhörigen Menschen wichtig ist. Im Anschluss kannst du eine pädagogische, therapeutische, beratende und sprachpraktische Tätigkeit ausüben. In der Regel wird dieses Fach in Kombination mit dem Fach Deutsche Gebärdensprache angeboten. Willst du Übersetzungsprofi für gehörlose Menschen werden, kannst du dich aber auch für den Bachelorstudiengang Gebärdensprachdolmetschen entscheiden. Je nach Hochschule kannst du dieses Bachelorstudium zwischen sechs bis acht Semestern absolvieren und danach in vier Semestern den Master abschließen. Der Bachelorstudiengang ist in Deutschland an den Hochschulen Landshut, Hamburg, Köln, Magdeburg, Zwickau und Heidelberg möglich. Zugangsvoraussetzung ist eine Hochschulzugangsberechtigung: Abitur, Fachhochschulreife oder vergleichbare Abschlüsse. An den meisten Hochschulen werden Grundkenntnisse der Gebärdensprache bereits vorausgesetzt. Gebärdensprache studieren umfasst sowohl eine wissenschaftliche wie auch anwendungsbezogene Ausbildung im Gebärdendolmetschen, in Sprachpraxis und der Sprachbeschreibung der Gebärdensprache. Du setzt dich in deiner Ausbildung ferner intensiv mit der Lebenssituation und Kultur Gehörloser auseinander. Während deines Studiums besuchst du Vorlesungen, Seminare und praktische Übungen, zu denen auch Pflichtfächer und Pflichtmodule gehören: das sind neben Modulen aus den Bereichen Recht, Politik und Verwaltung oder Sozialpolitik auch Module mit psychologischen Beiträgen zu den Sozial- und Gesundheitswissenschaften. Dein Studium zum Dolmetscher Gebärdensprache beinhaltet vor allem an den Fachhochschulen mehrere Praxisphasen - zum Beispiel in Form einer Projektarbeit oder eines Praxissemesters.
Nach deinem Studium Gebärdensprache bist du in vielen Bereichen einsetzbar. Du arbeitest als Dolmetscher, als Vermittler zwischen hörenden und gehörlosen Menschen sowie als Berater. Besonders in städtischen, kulturellen, staatlichen oder anderen öffentlichen Einrichtungen werden Fachleute für Gebärdensprache gesucht. Du kannst beispielsweise für die Polizei, an Gerichten oder bei Behörden arbeiten oder für Vereine und Verbände tätig werden. Besonders gut sind deine Berufsaussichten, wenn du Gebärdensprachdolmetschen studiert hast. So kann dein Einsatzbereich im allgemeinen Arbeitsleben und im Bildungsbereich liegen, wo Gebärdendolmetscher als kommunikative Stützen für Gehörgeschädigte benötigt werden. Du begleitest Gehörlose dann beispielsweise zum Arzt, zur Psychotherapie oder bei Bewerbungs- oder Kündigungsgesprächen. Die meisten Absolventen des Studiengangs sind freiberuflich tätig. Selbstverständlich ist auch eine akademische Laufbahn an einer Hochschule denkbar, was in der Regel allerdings eine Promotion voraussetzt.
Laut WHO ist Simultan-Dolmetschen einer der stressigsten Berufe: Man muss gleichzeitig zuhören, verstehen und in Gebärdensprache übersetzen. Die meisten erfahrenen Dolmetscher arbeiten deshalb höchstens 32 Stunden pro Woche und sind freiberuflich ohne Festanstellung tätig. Das Gehalt ist gesetzlich geregelt und liegt pro Stunde und je nach Bundesland und Arbeitsfeld zwischen 45 und 75 Euro pro Stunde.
Grundsätzlich kann man sagen: Je nach Berufserfahrung und Bundesland liegt das monatliche Bruttogehalt (ausgehend von einer 40-Stundenwoche) zwischen 2900 und 3400 Euro.
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