Eine Minute nicht aufgepasst – und ein Unfall bringt die gesamte Zukunftsplanung durcheinander. Unfälle passieren leider immer wieder. Egal, ob es in der Freizeit oder am Arbeitsplatz passiert - ein Unfall kann schwerwiegende Folgen haben. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung hilft dir, dich abzusichern. Doch was ist bei der Wahl der Versicherung wichtig und wie kannst du sonst noch vorsorgen? Hier erfährst du, was du beachten solltest.
Endlich ist es soweit: Du hast dein Studium erfolgreich abgeschlossen oder deine Ausbildung beendet. Jetzt kannst du in deinem neuen Job richtig durchstarten. Doch neben all den neuen Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Abläufen, die auf dich zukommen, solltest du auch an die richtige Absicherung denken: Was geschieht, wenn du aufgrund eines Unfalls oder einer Krankheit nicht mehr arbeiten kannst? Denn wenn deine Erwerbsfähigkeit auf Dauer eingeschränkt ist, geht es finanziell ziemlich schnell bergab. Mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung sorgst du für den bestmöglichen Rundumschutz.
Nach einer schweren Erkrankung oder einem schlimmen Unfall solltest du deine volle Aufmerksamkeit selbstverständlich auf deinen Genesungsprozess richten. Bei einem langfristigen Arbeitsausfall oder einer verminderten Erwerbsfähigkeit entfällt jedoch die finanzielle Lebensgrundlage, wenn nicht ausreichend vorgesorgt wurde. Das hat nicht nur zur Folge, dass finanzielle Engpässe entstehen, sondern auch Unsicherheiten und Ängste. Diese können deine Gesundung beeinträchtigen.
Auch wenn wir es gerne aus unseren Gedanken verbannen: Gerade Unfälle können in jedem Alter passieren: Nicht nur im privaten Umfeld kann dies geschehen, sondern auch der Arbeitsplatz selbst kann Risiken bergen. Somit ist eine finanzielle Vorsorge auch für dich als Berufseinsteigerin oder Berufseinsteiger wichtig. Dabei gilt: Es darf eigentlich keine Deckungslücke geben. Egal, ob ein Unfall auf dem Arbeitsweg oder beim Radfahren mit der Familie passiert – die Versicherung muss zahlen. Es gibt viele verschiedene Versicherungsoptionen, die du wählen kannst. Leider haben die meisten aber auch einige Einschränkungen. Daher ist es wichtig, sich immer umfangreich zu informieren.
Hier zwei Versicherungsbeispiele:
1. Unfallversicherung
Eine Unfallversicherung leistet nur bei einem Unfall Schutz. Solltest du also aufgrund einer Krankheit nicht mehr arbeitsfähig sein, erhältst du mit einer Unfallversicherung kein Geld.
2. Dread-Disease-Versicherung
Die Dread-Disease-Versicherung (Schwere Krankheiten Versicherung) sichert nur bestimmte schwere Krankheiten wie Krebs, Multiple Sklerose, Herzinfarkt oder Schlaganfall ab. Nicht versichert sind hingegen psychische Leiden oder Krankheiten deines Bewegungsapparates.
Sowohl die Unfallversicherung als auch die Dread-Disease-Versicherung schützen dich also nur unter bestimmten Voraussetzungen. Viele Situationen spielen bei diesen Vorsorge-Möglichkeiten einfach keine Rolle. Und genau deshalb brauchst du die BU-Versicherung . Dieser Versicherungszweig klammert die Ursache der Berufsunfähigkeit weitgehend aus und leistet Schutz, solange die erforderliche Prognose für den Grad der Behinderung erreicht ist.
Als Versicherte oder Versicherter musst du bei der Berufsunfähigkeitsversicherung allerdings einige Aspekte beachten, die den Versicherungsschutz beeinflussen. Hierzu gehört etwa das Verweisungsrecht. Damit nehmen sich einige Versicherungsnehmer heraus, dich als Antragsteller auf andere Berufe zu verweisen. Das bedeutet: Wenn du deinen Job nicht mehr ausüben kannst, sagt dir die Versicherung: „Sie sind aber immer noch in der Lage, einen anderen Job auszuführen.“ Gute BU-Versicherungen verzichten auf derartige abstrakte Verweisungen.
Zusätzlich spielen Gesundheitsfragen eine sehr wichtige Rolle. Möchtest du eine BU-Versicherung abschließen, gibst du zunächst Auskunft über deinen Gesundheitszustand. Der Grund: Dein Gesundheitsstatus bestimmt die Höhe deines Versicherungsbeitrages, den du an die Versicherungsgesellschaft zahlst. Dabei gilt in der Regel: Je gesünder du bist, desto günstiger ist der Versicherungsbeitrag. Diese Gesundheitsfragen musst du immer korrekt beantworten. Andernfalls verstößt du gegen das Versicherungsvertragsgesetz, kurz: VVG. Sollte dies der Fall sein, kann deine Versicherung den Versicherungsvertrag mit dir auflösen.
Als Berufseinsteiger bist du jung und oft noch sehr gesund. Aus diesem Grund fällt deine Versicherungsprämie bzw. Versicherungsbeitrag für die BU-Versicherung noch sehr günstig aus. Deshalb lohnt sich ein früher Abschluss.
Im Zusammenhang mit der Erwerbsminderung tauchen regelmäßig sehr unterschiedliche Begriffe auf. Diese können sehr schnell verwirrend sein. Daher haben wir dir die verschiedenen Begriffe hier gegenübergestellt:
Alle drei Versicherungsarten sorgen zwar dafür, deinen Lebensunterhalt (teils jedoch nur zeitlich begrenzt) zu sichern, allerdings sind die Auswirkungen von Arbeitsunfähigkeit auf lange Sicht am geringsten. Berufs- und Erwerbsunfähigkeit werden dagegen langfristig zu einem Problem.
In der folgenden Vergleichstabelle zeigen wir dir die wichtigsten Unterschiede noch einmal im Überblick:
Berufsunfähigkeit | Erwerbsunfähigkeit | Arbeitsunfähigkeit | |
Definition | Unfähigkeit, mindestens 6 Monate lang den bisherigen Beruf ausüben zu können | Unfähigkeit, jegliche Tätigkeit für mehr als 3 Stunden täglich ausüben zu können | Kurzzeitige und vorübergehende Unfähigkeit, seine Arbeit auszuüben |
Mögliche Ursachen | Chronische Krankheiten und Unfälle | Chronische Krankheiten und Unfälle | Akute Krankheiten und Unfälle ohne dauerhafte Auswirkungen |
Absicherung | Private BU-Versicherung | Staatliche Erwerbsminderungsrente, Erwerbunfähigkeits-versicherung | Lohnfortzahlung |
Höhe der Absicherung | Hoch, je nach Versicherungsumfang | Durchschnittlich 933 Euro (2022) | 1,5 Jahre rund 75 % des Gehalts |
Kosten der Absicherung | Hoch | Mittel | Keine Zusatzkosten |
Versichern lassen sich Risiken für die Gesundheit und finanzielle Zukunft auf verschiedenen Wegen. Neben der BU-Versicherung ist die Erwerbsunfähigkeitsrente ein wichtiger Schritt für dich als selbstständige Person, wenn Du keine BU-Versicherung (etwa von Berufs wegen) abschließen kannst. Parallel bieten sich auch noch eine Unfallversicherung und die Dread-Disease-Versicherung an. Letztere schützt dich finanziell im Fall von schweren Erkrankungen wie Infarkten oder Krebs.
Achtung: Alle Personenversicherungen mit Gesundheitsrisiken ziehen im allgemeinen auch Gesundheitsfragen nach sich.
Ein zweiter Baustein zur Vorsorge ist die Vorbeugung. Ein gesunder Lebensstil bietet dir keine absolute Sicherheit, senkt aber das Risiko einer Berufsunfähigkeit erheblich. Doch welche Ansätze kannst du sinnvoll angehen? Hier einige Ideen:
1. Nikotinverzicht:
Wenn du mit dem Rauchen aufhörst, kannst du gewisse Krankheitsrisiken erheblich senken. So verringert sich das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle 5-6 Jahre nach dem Rauchstopp wieder auf ein normales Maß. In diesem Zusammenhang lässt sich die Uhr also quasi wieder zurückdrehen. In Bezug auf die Berufsunfähigkeit ist dies vor allem deshalb wichtig, weil gerade Schlaganfälle nicht selten die Ausübung des eigenen Berufs unmöglich machen.
2. Ausreichend Bewegung:
Sport und Bewegung sind nicht nur wichtige Bestandteile deiner Selbstfürsorge im Berufsleben. Regelmäßige Bewegung hat auch zahlreiche positive Auswirkungen auf deinen Körper. Auf diesem Weg kannst du die Gesundheit deiner Gelenke und auch verschiedener Organe erhalten. Gleichzeitig wirkt sich körperliche Aktivität positiv auf deine Psyche aus. Folgende Zusammenhänge sind dabei besonders wichtig:
3. Gesunde Ernährung:
Eine ausgewogene Ernährung trägt ebenfalls zu einer guten Gesundheit bei. Viele Zivilisationskrankheiten fußen auf Ernährungsfehlern und können am Ende eine Berufsunfähigkeit begünstigen. Hier einige Beispiele:
Wenn du entsprechende Ernährungsfallen umgehst und darauf achtest, stets genug wertvolle Nährstoffe (Eiweiße, gesunde Fette, komplexe Kohlenhydrate, sekundäre Nährstoffe und Vitamine) aufzunehmen, tust du deinem Wohlbefinden etwas Gutes und senkst zudem das Risiko, infolge einer Krankheit nicht mehr deinen eigenen Beruf ausüben zu können.
Als Berufseinsteigerin oder als Berufseinsteiger musst du dich eigentlich immer fragen, was bei einem Unfall oder bei einer Krankheit finanziell mit dir passiert. Wer nicht mehr arbeiten kann, wird auf Sozialleistungen angewiesen sein. Die Berufsunfähigkeitsversicherung schließt an dieser Stelle einfach eine sehr wichtige Lücke. Allerdings darf der Tarif auch nicht blind abgeschlossen werden. Es muss immer um das Kleingedruckte gehen. Gerade das Verweisungsrecht und die Definition der Berufsunfähigkeit spielen an dieser Stelle eine wichtige Rolle.
Doch die finanzielle Absicherung gegen Berufsunfähigkeit ist nur eine Seite der Medaille. Darüber hinaus ist es auch wichtig, dein Risiko durch einen gesunden Lebensstil mit ausreichend Bewegung und gesunder Ernährung von vornherein zu senken.
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