Merken

Die Rolle der Kleidung in der Berufswelt

Was du wissen solltest!

Versuch dir mal einen „typischen“ Angestellten im Finanzsektor oder bei einer Versicherung vorzustellen. Du denkst sicherlich als erstes an einen gepflegten Mann mit Anzug und Krawatte. Stellst du dir wiederum Menschen in sozialen Berufen oder im Kreativbereich vor, kommen dir vielleicht eher Jeans, T-Shirts und Sneakers an den Füßen in den Sinn. Aber sind das nur Klischees? Steckt nicht hinter jedem Klischee oft doch ein Funken Wahrheit?

Fakt ist, dass bestimmte Berufsfelder bestimmte (ungeschriebene) Dresscodes haben. Allerdings lockern sich Kleidungsordnungen auch immer mehr, sodass es nicht in Stein gemeißelt ist, dass in einem großen Unternehmen zumindest die Chefetage einen Anzug trägt. Steigst du gerade erst in die Berufswelt ein, solltest du aber dennoch einige Dinge rund ums Kleidungsthema wissen. Schließlich könnte die falsche Garderobe schon bei der Bewerbung zum Problem werden.

Machen Kleider in der Berufswelt Leute?

Auch, wenn du vielleicht das Gefühl hast, dass Chef*innen und Unternehmensleiter*innen immer „lockerer“ aussehen und alltäglichere Kleidung tragen, gibt es sie größtenteils noch: Die festgelegten Kleiderordnungen in der Berufswelt und in den verschiedenen Branchen. 

Leute, wie Mark Zuckerberg oder Steve Jobs, die in vergleichsweise jungen Branchen und Unternehmen arbeiteten und arbeiten, bilden Ausnahmen. Sie sind medial stark präsent und fallen hier durch Jeans und Turnschuhe etwa bei wichtigen Präsentationen auf, sie stellen aber genau, weil sie auffallen, nicht die Norm dar. Übrigens wählte das Magazin GQ sie im Jahr 2011 auf die ersten Plätze der „schlechtgekleidedsten Männer des Silicon Valley“. Außer Acht gelassen wurde dabei der „Uniform-Aspekt“. Jobs etwa schuf mit seinem Rollkragenpullover, der hellblauen Jeans und den Turnschuhen einen Wiedererkennungswert und sparte zudem Zeit beim Anziehen.

Dresscodes im Wandel

Dresscodes lockern sich vermutlich nach und nach immer mehr, in der Versicherungsbranche oder dem Finanzsektor allerdings, wirst du im Berufsalltag nur selten Menschen vorfinden, die „gemütliche“ Kleidung tragen. Anzüge und Kostüme sind hier meist gang und gäbe. Auch Berufseinsteiger*innen müssen sich an diese Dresscodes halten, nicht nur die obersten Positionen. Aber was genau bewirken diese Dresscodes?

In vielen Branchen hat sich dazu ein Narrativ entwickelt: Wer in bestimmter Weise gekleidet ist, kann zunächst als „seriös“, „zuverlässig“ und zur Branche passend eingestuft werden. Alle anderen nicht. Solange sich dieses Narrativ hält, wird ein Broker im Anzug eher respektiert werden, als ein Broker in Jogginghose und T-Shirt. Wer sich allerdings um einen Job in der kreativen Modebranche bemüht, wird mit einem Anzug von der Stange vielleicht weniger weit kommen als mit einem gut kombinierten Sportdress.

Die Wahl der Kleidung ist also der beruflichen Karriere in vielen Fällen dienlich. Gerade der erste Eindruck ist wichtig. Tauchst du beim Kennenlernen deines neuen Arbeitgebers im falschen Dress auf, kannst du es dir damit bereits vermiesen. Denn du möchtest hier eben seriös und professionell wirken und Sympathie erzeugen. Freundlichkeit, Offenheit und Neugier reichen da nicht immer aus – auch das Äußere beeinflusst, wie sympathisch du wahrgenommen wirst. 

Nicht nur die Branche ist entscheidend

Die jeweilige Branche hat sicherlich den grundsätzlich entscheidendsten Einfluss auf Dresscodes in der Berufswelt. Doch es gibt auch andere Faktoren, die in bestimmten Fällen darüber bestimmen, welche Art von Kleidung du bestenfalls tragen solltest, um einen guten oder um keinen schlechten Eindruck zu machen.

Wie bereits angedeutet, kann natürlich auch die Position, die du etwa in einem großen Unternehmen hast, eine Rolle spielen. Oft achten Vorstände von Unternehmen, CEOs, COOs und die Führungsetagen im Allgemeinen ganz besonders auf seriöses Auftreten. Hier werden kaum Ausnahmen erlaubt, selbst dann nicht, wenn ein lockereres Geschäftsessen unter Kollegen ansteht. Das rührt oftmals daher, dass es durchaus sinnvoll ist, sich in höheren Positionen abzugrenzen, wenn strenge Hierarchien gewahrt werden sollen.

Doch ein weiterer Punkt kommt dazu: Häufig treffen sich Unternehmensleiter*innen mit Menschen ähnlicher Positionen aus anderen Unternehmen. Oder es müssen ständig wichtige Termine mit potenziellen Kund*innen wahrgenommen oder Präsentationen und Vorträge gehalten werden. Hier soll eine besondere Professionalität vermittelt werden – und das geschieht auch über das Outfit.

Letzterer Punkt gilt somit auch für dich, wenn du eine Stelle annimmst, die viel direkten Kundenkontakt erfordert. Während deine Kolleg*innen im Büro dann vielleicht in Jeans und Hoodie sitzen können, wird vorausgesetzt, dass du einen Anzug oder Bluse und Rock trägst, wenn du Kundenakquise betreibst.

Das richtige Outfit fürs Vorstellungsgespräch

Viele Berufseinsteiger*innen zerbrechen sich vor allem vor dem Vorstellungsgespräch für die erste Stelle den Kopf. Hierfür kannst du dich an folgenden Tipps orientieren:

  • Grundsätzlich gilt bei jedem Vorstellungsgespräch: Lieber gefühlt zu schick anziehen als zu leger. Denn wenn du overdressed bist, kommst du schlimmstenfalls ein wenig spießig oder unsicher rüber. Ein zu lockeres Outfit dagegen vermittelt mitunter Gedankenlosigkeit oder den Eindruck, dass du nicht ambitioniert, anpassungsfähig oder eben seriös genug bist.
  • Sicherlich wirst du vor, während und nach dem Vorstellungsgespräch auch merken, ob du eher over- oder underdressed warst. Du kannst deine potenziellen künftigen Kolleg*innen unauffällig mustern und dir dadurch einen Eindruck verschaffen, ob man sich an Dresscodes hält und falls ja, wie diese aussehen.
  • Solltest du in einer Branche anfangen, in der explizit bestimmte Dresscodes gelten, informiere dich vorher gut, wie diese derzeit aussehen. Mit der Zeit können sie sich natürlich wandeln und sie sind individuell verschieden. Möchtest du bei einer kleinen Modefirma anfangen oder in einem schrillen Bekleidungsgeschäft tätig werden, ist vielleicht besonders extravagantes Aussehen gerne gesehen. 
  • Der italienische Modeschöpfer Giorgio Armani sagte einmal: "Man soll sich nicht für den Job kleiden, den man hat, sondern für den, den man haben möchte." Diesen Spruch solltest du vor deinem Bewerbungsgespräch im Hinterkopf behalten. Er funktioniert auch übertragen auf deine momentane „berufliche“ Stellung als Schüler*in, Auszubildende*n oder Student*in.

Gängige Business-Dresscodes und was sie bedeuten

Gerade in Branchen, in denen Anzüge, Kostüme, Blusen, Röcke und schicke Leder- und Lackschuhe keine Seltenheit sind, wirst du immer wieder auf bestimmte Bezeichnungen für Dresscodes stoßen. Einige davon kennst du sicherlich schon vom Hörensagen. Doch die genaue Bedeutung ist dir vielleicht nie ganz klar gewesen. 

Außerdem existieren spezielle Kleiderregeln, die einem eigentlich nur geläufig sind, wenn man sich selbst schon einmal an sie halten musste. Folgende Dresscodes sollten dir zumindest ein Begriff sein, da sie dir nicht nur ab und an im Job, sondern auch bei bestimmten Events begegnen könnten.

Casual

Auch, wenn du beim Begriff „Casual“ vielleicht an lockere Freizeitkleidung denken magst, solltest du hier vorsichtig sein. Schließlich handelt es sich dabei immer noch um eine Bezeichnung im geschäftlichen Kontext.

Die Jogginghose oder Trainingsjacke ist also fehl am Platz – auch, wenn du diese in deiner Freizeit vielleicht sehr gerne trägst und dich darin auch wohl fühlst. Stattdessen ist mit Casual gemeint: Du kannst legere Kleidung wählen, die aber dennoch vorzeigbar und gepflegt ist. Der Dresscode erlaubt einen persönlichen Stil und mehr Komfort als die anderen Dresscodes.

Dennoch gehst du auf Nummer Sicher, indem du dich als Frau für eine lange Hose oder einen Rock entscheidest, der über die Knie reicht und dazu eine Bluse kombinierst. Männer haben die Wahl zwischen Hemd und Polohemd, das auf eine schlichte, einfarbige Jeans oder Stoffhose getragen wird.

An die Füße müssen keine Leder- oder Absatzschuhe. Gepflegte, saubere Sneaker sind kein Problem und passen oft sogar besser zum gesamten Outfit.

Smart Casual

Hinter der Bezeichnung „Smart Casual“ verbirgt sich die Bitte oder Aufforderung: Du kannst so kommen, wie du gerade bist. Dieser Dresscode begegnet dir vermutlich am häufigsten auf Einladungen, die unmittelbar im Anschluss an die Arbeitszeit beginnen. Das kann also ein Geschäftsessen sein oder auch ein Vortrag oder ein bestimmter Empfang.

Für ebendiese Gegebenheit musst du dich nicht extra schick machen. Falls du im Büro Anzug und Krawatte trägst, kannst du das Sakko und die Krawatte ablegen. Hemd, Anzughose und Lederschuhe sollten aber anbehalten werden. Frauen können zum Rock oder der langen Hose aber auch ihre Bluse durch ein modischeres Top austauschen. Als Accessoires empfehlen sich übrigens eher kleine Handtaschen, wie Clutches. Große Taschen mit Schulterriemen passen eher zu „Casual“, als zu „Smart Casual“. 

Business Casual

Die Definitionen zu „Business Casual“ unterscheiden sich von Unternehmen zu Unternehmen oft drastisch. Während der Dresscode bei den einen eher Richtung „Smart Casual“ tendiert, definieren andere ihn wiederum strenger, sodass ein formelleres Businessoutfit entsteht. Generell genutzt wird der Dresscode etwa bei Business Brunches oder bei Geschäftsreisen. Es geht hierbei legerer zu als im Berufsalltag, aber eben auch nicht zu leger.

Zwar kann auf eine Krawatte verzichtet werden, ein Button-Down-Hemd, ein schickes Polohemd oder ein feiner Strickpullover in Kombination mit einer schlichten Stoffhose sind aber angebracht. Die Lederschuhe können gegen Loafer oder Slipper ausgetauscht werden. Frauen haben noch mehr Spielraum: Hier können zu modischen Blusen auch Pullover, Rücke oder Baumwollhosen kombiniert und an wärmeren Tagen auch Sandaletten getragen werden.

Wenn dich schon die verschiedenen „Casual-Dresscodes“ verwirren, solltest du dir ein paar Beispiele anschauen, wie die diversen Dresscodes in der Praxis umgesetzt aussehen. Es gibt beispielsweise spezielle Ratgeber und Guides, um als Mann den perfekten Anzug zu finden und ein stimmiges Outfit zusammenzustellen. Dort findest du aussagekräftige Vergleichsbilder, die für sich sprechen und die Sache konkreter machen. Außerdem kannst du dich dabei inspirieren lassen und gegebenenfalls einfach ähnliche Kombinationen wählen.

Business Attire

„Business Attire“ bezeichnet den Dresscodes für den Arbeitsalltag. Das heißt in den meisten Unternehmen, die diesen Dresscode explizit oder implizit bedienen: Frauen tragen bestenfalls einen Hosenanzug oder Stoffhosen in Kombination mit einer feinen Bluse. Die Absätze der Schuhe sollten nicht zu hoch und die Zehen nicht zu sehen sein. Männer kommen nicht um einen Anzug herum – schwarz und grau sind eine sichere Wahl, blau oder braun geht aber auch – und kombinieren dazu Krawatte und schlichte Lederschuhe. 

Wichtig ist, dass das Outfit elegant und seriös wirkt und keine auffälligen Hingucker enthält. Die Krawatte etwa oder die Socken sollten farblich zum gesamten Dress passen und nicht etwa knallige Akzente setzen.

Business Formal

Noch ein wenig formeller wird es, wie der Name es bereits verspricht, beim Dresscode „Business Formal“. In höheren Positionen ist dieser Dresscode keine Seltenheit. Empfohlen ist für Männer ein zwei- oder dreiteiliger dunkler Anzug mit Hemd und Krawatte sowie glatten und gut gepflegten Lederschuhen. Die gängigsten Farben für den Anzug sind:

  • Schwarz
  • Anthrazit
  • Grau
  • Braun
  • Cognac

Der Anzug darf auch Nadelstreifen enthalten und gestreifte oder leicht gemusterte Hemden sind möglich. Entscheidend ist, dass die Farben für die anderen Kleidungsstücke genau auf die Anzugfarbe abgestimmt werden. Außerdem solltest du nie zwei verschiedene Muster kombinieren.

Frauen sind mit einem schicken Kostüm oder Hosenanzug mit feiner Bluse auf der sicheren Seite. Die Farben unterscheiden sich nicht von denen der Männer. Besonders wichtig ist beim „Business Formal“-Look für Frauen, nicht zu viel Bein oder generell Haut zu zeigen. Wer Rock oder Kleid trägt, sollte daher eine hautfarbene Strumpfhose sowie Pumps mit einem Absatz von weniger als sechs Zentimetern wählen. 

Semi-Formal

„Semi-Formal“ klingt fast so, müsse man sich hier nur halb so schick machen, wie beim Dresscode „Business Formal“. Du kannst dir aber vielleicht schon denken, dass das nicht der Fall ist. Schicker und eleganter geht es aber auch nicht zu.

Stattdessen drückt „Semi-Formal“ aus, dass ein guter Mix aus bereits genannten klassischen Dresscodes angesagt ist. Diese Empfehlung wird meist ausgesprochen, wenn es um Kontakt mit der Führungsetage in einem Unternehmen geht. Hierbei willst du natürlich elegant und für das Unternehmen repräsentativ auftreten.

Am besten greifst du als Mann daher auch zum dunklen Anzug und zu einem schlichten Hemd mit Krawatte. Als Frau trägst du ein Kostüm, ein Kleid oder einen Hosenanzug. Dabei empfiehlt es sich ebenfalls, schlichte und dunkel Farben zu wählen. Denke daran, dass deine Knie stets bedeckt bleiben und dass du blickdichte Strümpfe trägst. Wähle außerdem eher zurückhaltenden Schmuck und unauffälliges Make-up.

Informal

Auch hinter „Informal“ steckt ein Dresscode, der etwas anderes ausdrückt, als du vielleicht zunächst vermuten könntest. Hiermit ist nicht etwa Alltagskleidung oder Ähnliches gemeint. Stattdessen wird „Informal“ gerne im Rahmen von Abendveranstaltungen angegeben und bedeutet, dass Smoking, Frack oder bei Frauen Abendkleider nicht erwartet werden.

Stattdessen können Männer im dunkelgrauen oder schwarzen Anzug mit Krawatte kommen. Frauen tragen halblange, elegante Kleider mit blickdichter Feinstrumpfhose oder einen Hosenanzug. Der Dresscode ähnelt am ehesten dem bereits erläuterten „Business Attire“.

Black Tie und White Tie

Die beiden letzten Dresscodes, die du kennen solltest, verwirren mit ihren Bezeichnungen auch noch einmal ein wenig. Denn sowohl bei „Black Tie“, als auch bei „White Tie“ sind Krawatten fehl am Platz. Stattdessen wird eine Fliege getragen – im einen Fall eine schwarze, im anderen eine weiße.

„Black Tie“, bei dem du selbstverständlich eine schwarze Fliege trägst, ist der „legerere“ der beiden Dresscodes – wobei der Ausdruck eigentlich fehl am Platz ist, denn es geht hier schon ziemlich förmlich zu. „Black Tie“ steht ab und an auf der Einladung zu offiziellen Anlässen am Abend oder zu einem gehobenen Dinner.

Die schwarze Fliege stellt dabei das i-Tüpfelchen am Outfit, bestehend aus

  • einem schwarzen Smoking,
  • weißen Hemd mit verstärktem Klappkragen und Doppelmanschetten,
  • Kummerbund (oder Weste)
  • und Einstecktuch dar.
  • Natürlich dürfen auch die schwarzen Schuhe nicht fehlen.

Für Frauen empfiehlt sich ein bodenlanges, einfarbiges Abendkleid. Vermieden werden sollten extravagante Muster oder knallige Farben. An die Füße gehören geschlossene Pumps, mit niedrigem Absatz. Dezenter Schmuck und zurückhaltendes Make-up, sowie eine Abendhandtasche oder auch schwarze Lederhandschuhe runden das Outfit ab.

Dem Dresscode „White Tie“ wirst du vielleicht nie begegnen. Solltest du dich dennoch einmal nach ihm richten müssen, wird es sich vermutlich um einen hochoffiziellen Abendanlass, einen Ball oder gar ein Staatsbankett handeln.

Hierfür wird ein maximales Maß an Eleganz vom Outfit erfordert. Männer tragen

  • einen schwarzen Frack,
  • eine schwarze Hose,
  • eine weiße Weste mit tiefem Ausschnitt,
  • Stehkragenhemd mit umgebogenen Ecken und verdeckter Knopfleiste,
  • Lackschuhe
  • und die bereits erwähnte weiße Fliege.

Frauen tragen ein bodenlanges Abendkleid in schwarz, weiß oder grau. Dazu werden geschlossene Schuhe und Seidenstrümpfe getragen. Handschuhe sind zwar erlaubt, sie werden aber meist gesondert in der Einladung erwähnt. Sollte diese Erwähnung nicht stattfinden, können sie sicherheitshalber auch weggelassen werden.

Typische No-Gos, die du vermeiden solltest

Dresscodes nicht genau zu beachten, kann dir in der Berufswelt in manchen Fällen Nachteile bringen. Denn wenn du durch „falsche“ Kleiderwahl auffällst, kommst du mitunter nicht kompetent rüber oder wirkst, als würdest du dem Anlass keine Wertschätzung entgegenbringen.

Außerdem bekommst du, wenn du passend angezogen bist, mehr Aufmerksamkeit für das geschenkt, was du von dir gibst. Genau das sollte dein Ziel sein. Dennoch werden dich nicht perfekt befolgte Dresscodes meistens nicht deinen Job kosten. Bestimmte „Kleidungspatzer“ allerdings solltest du schon vermeiden. Gerade, wenn du Vorgesetzten gegenübertrittst.

  • Wie erwähnt, ist es ratsam, dass du dich am Kleidungsstil deiner Kolleg*innen orientierst. Solltest du am Anfang noch overdressed sein, ist das halb so schlimm. Spätestens nach der ersten Arbeitswoche allerdings solltest du dich stilistisch in das Gesamtbild im Unternehmen einreihen. Sonst geht man eventuell davon aus, dass du mit deinem übertrieben gepflegten Look über fachliche Schwächen hinwegtäuschen möchtest.
  • Je nach Dresscode und Anlass muss es nicht immer der Anzug sein. Manchmal geht auch eine schlichte Jeans. Allerdings machst du als Mann mit Anzug fast nie etwas falsch. Völlig vermeiden solltest du jedoch, Jeans mit Whiskering (Waschungen), Jeans im Distressed-Stil, also mit Löchern oder Baggy-Hosen zu tragen.
  • Absolute No-Gos sind außerdem Tennissocken oder Socken sowie Krawatten mit Comicdruck. Auf Privatveranstaltungen oder in der Freizeit können diese lustig oder durchaus auch stylisch sein, im beruflichen Umfeld allerdings haben sie einfach nichts verloren.
  • Auch, wenn Frauen oft einen größeren Spielraum bei der Berufsgarderobe haben, gibt es auch für sie Tabus. Wichtig ist vor allem, sich im Berufsleben nicht „zu sexy“ zu kleiden. Das bedeutet konkret: Röcke und Kleider sollten bei vielen Dresscodes die Knie bedecken. Sehr tiefe Ausschnitte sind darüber hinaus generell zu vermeiden.
  • Ein häufiger Fehler, den sowohl Männer als auch Frauen außerdem oft machen: Zu viele Farben wählen. Am besten beschränkt man sich zusammen mit den Accessoires auf maximal drei Farben.

Wenn der Arbeitgeber Vorschriften macht

Arbeitgeber*innen dürfen ihren Angestellten bestimmte Vorschriften bezüglich der Kleiderwahl machen. Gerade, wenn es um Berufe geht, in denen die Gesundheit eventuell gefährdet werden kann, ist es wichtig, sich an diese Vorschriften zu halten.

Das Gleiche gilt für Hygieneschutzkleidung und Arbeitskleidung bei Kundenkontakt. Angestellte sind in beiden Fällen verpflichtet, sich an vorgeschriebene Kleiderordnungen zu halten. Wer das nicht tut, riskiert seinen Job.

Was die genannten Dresscodes betrifft, hast du gerade als Berufseinsteiger*in noch ein bisschen Handlungsspielraum. Wenn du hier nicht von Anfang an alles perfekt befolgst, ist das in der Regel nicht dramatisch.

Dein Arbeitgeber kann dich für deinen ausgefallenen Look abseits der genannten Arbeits- oder Hygieneschutzrichtlinien übrigens nicht kündigen. Vielmehr wird er dich, wenn, dann nach mehrmaligen Hinweisen auf den Fauxpas in eine andere Abteilung versetzen. Auch deine Haare kannst du so tragen, wie du möchtest. Du solltest aber eben immer im Hinterkopf haben, wie andere dich in deiner Branche oder Position dadurch wahrnehmen könnten.