Berufe mit Tieren
Tierarzt oder Tierpfleger
Was macht eigentlich ein Rettungssanitäter und was unterscheidet ihn vom Notfallsanitäter? Wir stellen Ausbildungswege, Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Jobs im Rettungsdienst vor.
Der Einsatz im Rettungsdienst bedeutet, täglich und rund um die Uhr auf Straßen, Autobahnen, Sportplätzen oder in Privatwohnungen im Einsatz zu sein. Mit der Wahl der Notrufnummer 112 sind die Rettungs- und Notfallsanitäter in den Fahrzeugen des Deutschen Roten Kreuzes oder anderer Hilfsorganisationen schnell zur Stelle bei medizinischen Notfällen aller Art - ganz egal ob es um Verletzungen, Vergiftungen oder andere Erkrankungen geht. Als Rettungssanitäter führst du Krankentransporte durch oder unterstützt die Notfallsanitäter bei ihren Einsätzen bis zur Übernahme durch den Notarzt. Während des Transports zum Krankenhaus überwachst du die lebenswichtigen Körperfunktionen und hältst sie aufrecht. Für alle Berufe im Rettungsdienst solltest du einige wichtige Eigenschaften mitbringen: Sorgfalt und Einfühlsamkeit bei der Betreuung von Patienten sowie psychische Stabilität beim Einsatz an Unfallstellen mit Schwerverletzten oder Toten. Auch eine gute körperliche Konstitution gehört dazu, wenn du beispielsweise einen Kranken auf einer Bahre durchs enge Treppenhaus tragen musst. Neben dem sogenannten bodengebundenen Rettungsdienst (Notfallrettung und qualifizierter Krankentransport) zählen auch die Luft- und Bergrettung sowie die Höhlen- und Wasserrettung dazu. Die Organisation des Rettungsdienstes ist Aufgabe der Länder und damit von Bundesland zu Bundesland anders geregelt. Seit 2014 hat sich das Berufsbild sehr dynamisch entwickelt. Aus dem ehemaligen Rettungsassistent wurde der Notfallsanitäter – ein anerkannter dreijähriger Ausbildungsberuf.
Die Rettungshelfer-Ausbildung ist für dich vielleicht besonders nach dem Abi interessant, wenn du ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) oder den Bundesfreiwilligendienst (BFD) im Sanitätsdienst absolvieren willst. Vielleicht nutzt du diese Weiterbildung aber auch als sinnvolle Wartezeit auf einen Medizinstudienplatz. Die Ausbildung zum Rettungshelfer beziehungsweise Rettungsdiensthelfer ist dann deine Einstiegsqualifikation in den Rettungsdienst. Die Kosten der Ausbildung zahlst du in der Regel selbst, sie wird in bestimmten Fällen aber auch gefördert, beispielsweise durch die Agentur für Arbeit. Dich vorher zu informieren, lohnt sich in jedem Fall. In 160 Theoriestunden sowie 80 Praxisstunden auf einer anerkannten Lehrrettungswache erhältst du erste Einblicke in den Rettungsdienst und den Umgang mit Patienten. Hast du beide Teile mit mindestens „ausreichend“ bestanden, erhältst du von der Gesundheitsbehörde ein Prüfungszeugnis und darfst fortan als Rettungshelfer eingesetzt werden. Vorteil: Diese Weiterbildung kannst du sogar auf deine Rettungssanitäter-Ausbildung anrechnen lassen! Bei deinem Einsatz bist du dem Rettungssanitäter unterstellt.
Auf einem Krankentransport übernimmt der Rettungssanitäter als qualifizierte Person die Verantwortung als Transportführer. Die Ausbildung zum Rettungssanitäter ist kein anerkannter Ausbildungsberuf. Die Ausbildung kostet zwischen 1200 und 2200 Euro, die du selbst zu finanzieren hast, es sei denn sie wird durch die Agentur für Arbeit oder ein Stipendium gefördert. Sie findet bei Hilfsorganisationen (z.B. DRK oder Malteser) oder an einer privaten Rettungsdienstschule statt. Die Weiterbildung umfasst insgesamt 520 Stunden in vier Teilen: eine theoretische Ausbildung (160 Stunden), das Klinikpraktikum (160 Stunden), das Rettungswachen-Praktikum (160 Wochenstunden) und einem 40-stündigen Prüfungslehrgang. Das erste theoretische Modul qualifiziert dich zum Einsatz als Rettungshelfer (siehe oben). Ausbildungsinhalte wie Anatomie, Physiologie und Notfallmedizin stehen hier im Vordergrund. Im Klinikpraktikum lernst du die Arbeitsabläufe eines Krankenhauses kennen: Vorbereiten von Infusionen, Patienten überwachen sowie Patientendokumentationen anlegen. Auf der Lehrrettungswache nimmst du erstmals an Rettungseinsätzen teil. Die abschließende schriftliche, praktische und mündliche Prüfung findet vor einem staatlichen Prüfungsausschuss statt. Bei einem Einsatz im Rettungsdienst stehst du dem Rettungsassistenten beziehungsweise Notfallsanitäter zur Seite.
Seit dem 1. Januar 2014 wurde die zweijährige Ausbildung zum Rettungsassistent nach und nach durch eine dreijährige Notfallsanitäter Ausbildung ersetzt. Bis zum Jahr 2021 haben Rettungsassistenten die Möglichkeit, sich "nachzuqualifizieren". Damit ist der Notfallsanitäter (NotSan) nun die höchste nichtärztliche Qualifikation im Rettungsdienst. Die Notfallsanitäter Ausbildung an einer Berufsfachschule ist ein anerkannter Ausbildungsberuf, der auch vergütet wird. 1.141 Euro brutto erhältst du folglich im ersten Lehrjahr nach Tarifvertrag für Auszubildende des Öffentlichen Dienstes. Deine Aufgaben als Notfallsanitäter sind im Notfallsanitätergesetz festgehalten. In der Notfallsanitäter Ausbildung verbringst du mehr als die Hälfte der Zeit im praktischen Dienst und durchläufst auch verschiedene Stationen im Krankenhaus. Im zweiten Ausbildungsjahr assistierst du bereits bei Notfalleinsätzen und im dritten Jahr wirst du auf Ausnahmesituationen im Katastrophenfall vorbereitet. Die Ausbildung endet mit einer staatlichen Abschlussprüfung. Als Notfallsanitäter hast du eine höhere Eigenverantwortlichkeit und mehr medizinische Befugnisse bei den Einsätzen als das dein Vorgänger, der Rettungsassistent. Du musst oftmals lebenswichtige Entscheidungen treffen. Als ausgebildeter NotSan stehen dir zudem zahlreiche Weiterbildungswege offen, vom Betriebswirt für Management im Gesundheitswesen bis hin zum Praxisanleiter.
Mit einem Job im Rettungsdienst leistest du einen wichtigen Beitrag zur Notfallversorgung von Menschen. Als Notfallsanitäter bist du das erste Glied der Rettungskette bei Notfällen. Die einzelnen Jobs unterscheiden sich in der Länge der Ausbildung, dem Verantwortungsbereich und dem Gehalt. Allen gemein ist in der Regel die Arbeit auf sieben Quadratmetern und vier Rädern.
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