Patentanwaltsfachangestellter/ Patentanwaltsfachangestellte

Als Patentanwaltsfachangestellte:r arbeitest du eng mit Anwältinnen und Anwälten zusammen. Dein Arbeitsbereich umfasst das Anrufen von Gerichten, Patentämtern und Mandanten sowie das Erledigen von Korrespondenz. Du erstellst Anträge für Patentanmeldungen und kümmerst dich um Gebühren und Abrechnungen. Als Organisationstalent hast du im Büro alles im Blick: Du bereitest Schriftsätze sowie Anträge für Patent- und Markenanmeldungen vor und unterstützt deine Vorgesetzten dabei, Schutzrechtsanmeldungen einzureichen, Gebühren zu berechnen und einzuzahlen. Du sorgst dafür, dass keine Fristen für Anmeldungen, Verlängerungen und Gebührennachzahlungen versäumt werden. Deine Verantwortung ist groß, denn geht hier etwas schief, kann das hohe Kosten verursachen.

Es erwartet dich ein abwechslungsreiches und quirliges Tätigkeitsfeld, das auch international geprägt ist. Du hast stets mit interessanten neuen Sachverhalten, Designs, Marken und Erfindungen zu tun, besonders aus dem Bereich der Kommunikationstechnik.

Patentanwaltsfachangestellte:r ist ein anerkannter Ausbildungsberuf im Rechtswesen. Die Ausbildung dauert drei Jahre, kann aber auch verkürzt werden. Es gibt formell keine besonderen Zugangsvoraussetzungen. Die allgemeine Hochschulreife oder mindestens ein mittlerer Bildungsabschluss wird allerdings in der Regel vorausgesetzt.

Die Ausbildung findet parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. Der Berufsschulunterricht wird an bestimmten Wochentagen oder in Blockform angeboten. Die theoretischen Inhalte lernst du in der Berufsschule. Hier geht es beispielsweise um Mandantenbetreuung, Büro und Arbeitsorganisation und Rechnungswesen. Ebenso sind die wichtigsten Gesetze (Bürgerliches Recht, Europarecht und Strafrecht) und Verordnungen in der Rechtspflege ein wichtiger Bestandteil deiner Ausbildung. Auf deinem Stundeplan stehen Fächer wie Deutsch und Englisch, Mathematik, Buchführung, Wirtschaft und Recht. Die Ausbildung sieht zwei Prüfungen vor: eine Zwischenprüfung, die während des zweiten Ausbildungsjahres erfolgt und am Ende der Ausbildung eine Abschlussprüfung.

Deine fachliche Kompetenz erwirbst du bei einem Patentanwalt oder einer Patentanwältin entweder in einer Kanzlei oder in einem Industrieunternehmen mit einer eigenen Rechtsabteilung.

Dein Einstiegsgehalt als fertig ausgebildete:r Patentanwaltsfachangestellte:r liegt monatlich zwischen 2.500 Euro und 2.900 Euro brutto. Durch Berufserfahrung oder Fort- und Weiterbildungen kannst du dein Gehalt allerdings erheblich verbessern. Das durchschnittliche Jahresgehalt liegt bei ungefähr 41.000 Euro brutto im Jahr oder höher.

Für die Arbeit als Patentanwaltsfachangestellte:r ist dein Organisationstalent sowie Sorgfalt bei der Arbeit besonders gefragt. Denn wenn Fristen versäumt werden, kann das zu erheblichen finanziellen Schäden für Mandanten oder Unternehmen führen. Darüber hinaus ist die Kommunikation mit Ämtern, Mandanten und Gerichten dein Hauptbusiness. Entsprechend ist hier deine gute Kommunikationsfähigkeit ein Plus. Deutsch solltest du sicher in Wort und Schrift beherrschen. Wegen der Internationalität im Patentrecht sind auch gute Englischkenntnisse von Vorteil.