Ohne Instrumente und Werkzeuge ist die heutige Medizin nicht vorstellbar. Schrauben und Metallplatten fixieren sowie stabilisieren Knochenbrüche. Dank der Endoskopie können Chirurgen punktuell operieren. Instrumente sind mit winzigen Kameras ausgestattet, so können Mägen gespiegelt oder Entzündungen untersucht werden – ohne einen großen Schnitt machen zu müssen. In der dualen Ausbildung zum Chirurgiemechaniker erlernst Du ein Handwerk, das Leben rettet. Mit hochmoderner Technik versorgst Du Ärzte mit wertvollen Instrumenten. Du fertigst das klassische Operationsbesteck, sorgst aber auch im Team immer wieder für neue Ideen und konzipierst innovatives Werkzeug für die Medizinbranche.
Um Schleifgerät und Lötkolben richtig einzusetzen, musst Du erst einmal die Theorie verstehen. Jedes zu fertigende Instrument startet mit einer technischen Zeichnung. Das lernst du im ersten Jahr deiner Ausbildung zum Chirurgiemechaniker. Hast du die Grundlagen verstanden, wirst du schon bald dein erstes Skalpell schleifen. Im zweiten Ausbildungsjahr beschäftigst du dich hauptsächlich mit Geräte- und Werkstofftechnik. Welche Temperatur spielt bei der Fertigung eine Rolle? Welche Maschine kann welches Material bearbeiten? Wie sind denn überhaupt die metallischen Materialeigenschaften? Wie produziere ich ein steriles Instrument? Das sind viele Fragen, die dir in der dreieinhalbjährigen Ausbildung zum Chirurgiemechaniker beantwortet werden.
Im dritten und vierten Jahr setzt du dich mit der Feinarbeit auseinander. Du bist jetzt in der Lage Werkzeugmaschinen zu programmieren, fertige Instrumente auf deren Funktionen zu überprüfen und kaputte Teile zu reparieren. Als Chirurgiemechaniker bist du im Handwerk tätig und wirst in der Regel nach Tarifvertrag bezahlt. Die Vergütung ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Nach erfolgreicher Ausbildung zum Chirurgiemechaniker kannst du ein Studium der Medizintechnik absolvieren. So kannst du dann später als Führungskraft tätig sein und dein Gehalt auf bis zu 7.500 Euro brutto steigern.
Die Ausbildung dauert insgesamt 3,5 Jahre und findet im Betrieb und in der Berufsschule statt. Im Betrieb bist du unter Anleitung unter anderem beschäftigt mit: Metallrohlinge schneiden, Teile durch Kleben, Verschrauben, Löten oder Schweißen zusammenfügen und Poliermaschinen bedienen. Zusätzlich bist du an zwei Tagen oder als Blockunterricht organisiert in der Berufsschule, um die theoretischen Grundlagen deines Berufs zu erlernen.
Du möchtest wissen, welches Gehalt dich während der Ausbildung im Durchschnitt erwartet? Auf unserer Seite rund ums Gehalt findest du alle wichtigen Informationen. Außerdem zeigen wir dir, mit welchem Gehalt du nach der Ausbildung rechnen kannst und welche regionalen Unterschiede möglich sind.
Du solltest ein ruhiges Händchen für die Feinmechanik mitbringen. Wichtig ist auch ein Interesse an medizinscher Forschung. Wenn du zudem auch noch gerne an Maschinen tüftelst und ein allgemeines technisches Interesse hast, wirst du den Ausbildungsberuf lieben. Solltest du allerdings du nicht stillsitzen können, deine zittrigen Hände nicht mal ein Überraschungsei zusammenbauen können und du einen Hammer nicht von einer Schere unterscheiden kannst – dann bist du in diesem Beruf fehl am Platz.
Um keine neuen Entwicklungen in deinem Arbeitsbereich zu verpassen, haben Chirurgiemechaniker eine große Auswahl an Weiterbildungsmöglichkeiten.
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