Alte Sprachen Studium Uni

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Das erwartet dich im Studium

  • Du lernst im Studium alte Sprachen kennen, die längst nicht mehr gesprochen werden und analysierst Aufbau, Vokabeln und Grammatikregeln.
  • Mit diesem Grundwissen kannst du immer besser Texte in alten Sprachen lesen und verstehen.
  • Du lernst etwas über die Geschichte der Völker, die diese Sprachen aktiv verwendet haben.
  • Indem du dich mit der Vergangenheit beschäftigst, lernst du die Kultur und Bedeutung der Völker kennen, die solche alten Sprachen benutzten.
  • Du lernst den Einfluss von alten Sprachen auf moderne Sprachen kennen.
  • Das Studium in alten Sprachen stellt oft auch die Verbindung zur Kunst und zu Religionen her, die mit den alten Sprachen, die du behandelt hast, in Verbindung stehen.

Das lernst du im Studium

Es gibt zwei grundlegende Herangehensweisen an das Studium. Entweder, du weißt schon vorher, dass du später am liebsten unterrichten möchtest, dann entscheidest du dich für ein Alte-Sprachen-Studium auf Lehramt. Oder aber, du bist eine ausgeprägte Forschernatur und möchtest alles über eine oder mehrere alte Sprachen wissen. Dann studierst du klassische Philologie – dazu gehören Latein und Altgriechisch, Hebräisch, Indogermanistik oder Altorientalistik. Einige Unis bieten die alten Sprachen einzeln, andere im Doppelpack als Bachelor-Studium an. Später kannst du dich dann spezialisieren, zum Beispiel auf das Entziffern alter Texttafeln, die beispielsweise bei Ausgrabungen gefunden werden. Als Lehrer für Latein kannst du an sehr vielen Gymnasien und Privatschulen unterrichten, mit Lehramt Altgriechisch bist du gesetzt für humanistische Gymnasien. Du bringst den Schülern die Sprache bei und übersetzt mit ihnen vor allem historische Texte ins Deutsche. Als Lehrer solltest du kommunikativ und geduldig sein, dich gut ausdrücken und Dinge verständlich erklären können. Als Alt-Philologe an der Uni oder bei Forschungsprojekten zu antiken Sprachen ist vor allem Begeisterung für gründliches wissenschaftliches Arbeiten wichtig. Eine gesunde Portion Neugier, Ehrgeiz und Entdeckerfreude ist sicherlich ebenfalls von Vorteil.

Das Alte Sprachen Studium ist derzeit an keiner deutschen Universität zulassungsbeschränkt. Einige zulassungsfreie Studiengänge fordern jedoch den Nachweis von Sprachkenntnissen, teilweise Grundlagen der jeweiligen alten Sprache sowie Englisch und eine weitere moderne Fremdsprache auf fortgeschrittenem Niveau.

Wie ist das Studium aufgebaut?

Je nach Hochschule kannst du Alte Sprachen einzeln oder als Kombinationsstudiengang mit Geschichtswissenschaften und Kulturwissenschaften studieren. Angeboten wird am häufigsten der Studiengang Klassische Philologie. Er kann beide klassischen Altsprachen Latein und Altgriechisch umfassen oder auch nur eine von beiden. Entscheidest du dich für Latein ohne Altgriechisch, wird der Studiengang teilweise auch als Latinistik bezeichnet. Beim alleinigen Fokus auf Altgriechisch heißt er häufig auch Greacistik oder Gräzistik. An ausgewählten Universitäten gibt es noch weitere alte Sprachen als Studiengang, etwa alttestamentliches Hebräisch (Hebraistik). Auch in den Studiengängen Indogermanistik oder Altorientalistik lernst du häufig noch andere alte Sprachen. Eine Aufnahmeprüfung ist meist nicht erforderlich. Du benötigst normalerweise lediglich ein bestandenes Abitur, also die allgemeine Hochschulreife. Einige Universitäten verlangen als Zugangsvoraussetzung allerdings den Nachweis von Sprachkenntnissen. 

Das grundständige Bachelor-Studium dauert zwischen sechs und acht Semester. In den ersten Semestern geht es um den Erwerb von Sprachkompetenz, um Altertumskunde, Literatur der Antike und des Mittelalters und um sprachwissenschaftliche Grundlagen. Erst ab dem fünften Semester hast du dann auch die Möglichkeit, individuelle Vertiefungsrichtungen zu belegen – und dich zum Beispiel innerhalb der Gräzistik (Altgriechisch) auf Byzantinistik zu spezialisieren, dich mit Indogermanistik auf weitere alte Sprachen oder auch auf eine andere Fachrichtung zu fokussieren.

Das Alte Sprachen Studium schließt in der Regel mit einem Bachelor of Arts ab.

Spätere Berufe und Branchen

Nach deinem Abschluss im Studiengang Alte Sprachen kannst du mit der Kombination Lehramt, absolviertem Referendariat und bestandenem Staatsexamen an Gymnasien oder Gesamtschulen als Lehrer arbeiten und Schüler unterrichten. Darüber hinaus kannst du direkt nach dem Studium eine wissenschaftliche Laufbahn einschlagen oder an Universitäten arbeiten, in archäologischen und kunsthistorischen Forschungseinrichtungen oder in Redaktionen. Aber auch Museen mit antiken Sammlungen oder Verlage für fremdsprachige Literatur kommen als mögliche Arbeitgeber in Frage. Deine Karriere- und Verdienstchancen erhöhst du nach deinem Bachelor in Alte Sprachen sehr, wenn du ein Masterstudium in Alte Sprachen oder verwandten Fachrichtungen wie Geschichte, Kunstgeschichte oder Archäologie anschließt. Für eine Anstellung an der Uni oder einem Museum ist meist auch eine Promotion erforderlich. Wenn du schon eine Reihe an Projekten auf die Beine gestellt und Berufserfahrung gesammelt hast, kannst du dich zum Beispiel als Lektor für altsprachliche Texte auch selbstständig machen.

Gehalt nach dem Studium

Im Beruf:

Je nach Bundesland, Berufserfahrung und Zusatzqualifikation liegt das Gehalt eines Altphilologen zwischen 2.500 und 6.500 Euro.

Einstiegsgehalt:

In den ersten beiden Jahren nach dem Studium kannst du mit einem Einstiegsgehalt zwischen 2.000 und 2.500 Euro rechnen.