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Elternhaus als Zweitwohnsitz anmelden: Was du beachten musst

Mit Beginn der Ausbildung oder des Studiums wirst du vielleicht zum ersten Mal nicht mehr bei deinen Eltern wohnen. Wenn du in deine erste eigene Wohnung oder WG ziehst, musst du dich offiziell ummelden. Dabei gibt es auch die Möglichkeit, das Elternhaus als Zweitwohnsitz anzumelden. Hier findest du alle wichtigen Infos rund um die Themen Ummeldung des Wohnsitzes und Erst- und Zweitwohnsitz im Studium.

Muss man sich als Student:in ummelden?

Wenn du in eine neue Stadt oder in eine neue Wohnung umgezogen bist, musst du das Einwohnermeldeamt darüber informieren, wo du wohnst. Das ist beispielsweise wichtig, damit deine richtige Adresse in deinen Personalausweis eingetragen wird.

Wenn du umziehst, musst du die Ummeldung innerhalb von zwei Wochen durchführen. Wenn du diese Frist verstreichen lässt, kann es sein, dass du eine Strafe zahlen musst. Dies wird jedoch nur selten wirklich so streng verfolgt. Trotzdem ist es sinnvoll, den Ummeldetermin schnell zu organisieren, da es auf dem Amt oft zu Wartezeiten kommen kann. In vielen Städten lässt sich der Termin online buchen. Teilweise ist die Ummeldung auch digital und ohne Wartezeit möglich.

Prinzipiell ist die Ummeldung kostenlos. In manchen Städten erhältst du auch ein Willkommens-Paket mit vielen wichtigen Infos rund um die Stadt. Dies kann ein guter Start sein, um deinen neuen Wohnort besser kennenzulernen und zu erfahren, welche kulturellen Angebote es hier gibt.

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Zweitwohnsitz bei den Eltern anmelden: Das sind die Vorteile

Das Elternhaus als Zweitwohnsitz anzumelden, ermöglicht es dir, das familiäre Zuhause als Rückzugsort beizubehalten und spontan zurückzukehren, ohne dich jedes Mal neu umzumelden. Diese Konstellation kann besonders für Studierende attraktiv sein, die regelmäßig pendeln oder ihr Elternhaus an Wochenenden besuchen.

Wenn du BAföG empfängst, kann dein Elternhaus als Zweitwohnsitz auch finanziell vorteilhaft sein. Wenn du deinen Hauptwohnsitz in der Studienstadt hast, wird häufig ein höherer BAföG-Satz bewilligt, da davon ausgegangen wird, dass Studierende fern vom Elternhaus zusätzliche finanzielle Unterstützung benötigen. Durch den Hauptwohnsitz in der Studienstadt kannst du also unter Umständen mehr BAföG-Leistungen erhalten.

Elternhaus als Zweitwohnsitz anmelden: Die Zweitwohnungssteuer für Student:innen

Beachte, dass einige Städte für den Zweitwohnsitz eine Steuer erheben, die als Zweitwohnsitzsteuer bezeichnet wird. Die Höhe dieser Steuer variiert je nach Kommune. Ob am Ort des Zweitwohnsitzes Steuern erhoben werden, solltest du dir auf jeden Fall ansehen, bevor du den Ort als Zweitwohnsitz anmeldest.

Wie meldest du dich um?

Für die Ummeldung musst du einen Termin beim zuständigen Einwohnermeldeamt oder Bürgerbüro vereinbaren.

Zu diesem Termin musst du ein paar Dinge mitbringen:

  • Gültigen Personalausweis oder Reisepass
  • Das ausgefüllte Meldeformular, das du vorher von der entsprechenden Website herunterladen musst
  • Falls es vorgegeben ist: Eine Wohnungsgeberbestätigung mit den Kerndaten des Mietvertrags
  • Je nach Lebenssituation weitere Dokumente wie Heiratsurkunde oder Geburtsurkunde der Kinder

Du kannst auch jemanden mit einer Vollmacht schicken, wenn du selbst den Termin nicht wahrnehmen kannst. Informiere dich vorher auf der Website der jeweiligen Stadt darüber, was du zum Einwohnermeldeamt oder Bürgerbüro mitbringen musst. Am einfachsten ist dabei, wenn du einfach in einer Suchmaschine deiner Wahl „Ummeldung [Stadt]“ eingibst.

In vielen Städten ist die Ummeldung inzwischen online möglich, wodurch du dir den Weg zum Einwohnermeldeamt sparen kannst.

So funktioniert die Online-Ummeldung:

  1. Zugriff auf das Online-Portal: Besuche die Website deiner Stadt oder Gemeinde und rufe das Bürger- oder Einwohnermeldeamt auf. Dort gibt es meist ein Online-Portal zur Ummeldung.
     
  2. Benötigte Unterlagen digital einreichen: Lade die geforderten Dokumente hoch, die normalerweise als Scans oder Fotos akzeptiert werden. Zu den häufigsten gehören:
    • Ein gültiger Personalausweis oder Reisepass
    • Eine Vermieterbescheinigung, falls dies vorgegeben ist
    • In manchen Fällen zusätzliche Dokumente je nach Lebenssituation, wie z. B. Geburtsurkunden
       
  3. Identitätsnachweis und Authentifizierung: Für die Online-Ummeldung benötigst du möglicherweise eine digitale Identifikation, die du über die Online-Ausweisfunktion (eID) deines Personalausweises oder mit einer anderen Authentifizierungsmethode, wie einem Videoident-Verfahren, durchführen kannst.
     
  4. Kosten und Bestätigung: Die Ummeldung ist meist kostenlos, und du erhältst nach Abschluss eine Bestätigung per E-Mail oder per Post. Manche Städte bieten auch digitale Bescheinigungen an, die direkt heruntergeladen werden können.

Unterschied zwischen Hauptwohnsitz und Zweitwohnsitz

Eigentlich ist die Regel klar: Wenn du an mehreren Orten wohnst, musst du diese auch angeben. Manchmal gibt es aber Modelle, bei denen diese Aufteilung nicht ganz klar ist: Gilt es beispielsweise als „wohnen“, wenn du an manchen Wochenenden in deinem Elternhaus übernachtest?

Hier die Definitionen von Hauptwohnsitz und Zweitwohnsitz:

  • Der Hauptwohnsitz ist je nach Definition entweder der Ort, an dem du dich im Jahr am meisten aufhältst, oder der Mittelpunkt deiner Interessen.
  • Dein Zweitwohnsitz kann beispielsweise ein Ferienhaus sein, aber auch die Studierendenwohnung oder die Unterkunft, in der du während deiner Ausbildung wohnst. Es ist also ein Ort, an dem du nicht dauerhaft, sondern nur vorübergehend wohnst.

Wenn du also z. B. für ein Studium oder eine Ausbildung in eine neue Stadt umziehst, musst du dir überlegen: Ist dies nun dein Erstwohnsitz, weil du nun dein Leben in dieser Stadt einrichtest? Oder bleibt dein Elternhaus dein Erstwohnsitz, da du weiterhin jedes Wochenende hier bist und dieser Ort im Mittelpunkt deines Lebens steht?

Elternhaus als Zweitwohnsitz anmelden: Ist das sinnvoll?

Als Student:in das Elternhaus als Zweitwohnsitz anzumelden, bietet einige Vorteile. Es ermöglicht dir, deinen Hauptwohnsitz in der Studienstadt zu haben, was dir oft höhere BAföG-Leistungen einbringen kann. Gleichzeitig bleibt das Elternhaus als Zweitwohnsitz bestehen, was besonders hilfreich ist, wenn du regelmäßig nach Hause pendelst und dort eine Unterkunft behalten möchtest.

Zudem solltest du dich frühzeitig über die Voraussetzungen und eventuelle Zweitwohnsitzsteuern informieren. In vielen Städten ist es inzwischen unkompliziert, als Student:in den Zweitwohnsitz anzumelden und den gesamten Ummeldeprozess online abzuschließen – eine praktische Lösung, die dir den Weg zum Amt erspart.

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