Winzer sind wahre Weinkenner. Sie kennen sich bestens mit Anbau, Ernte, Verarbeitung und Vermarktung von Trauben aus. Auf dem Weinberg kümmern sie sich um Boden- und Pflanzenpflege – dabei spielen die Auswahl der zum Klima passenden Pflanzen, deren Düngung und Schädlingsbekämpfung eine entscheidende Rolle. Nur wenn die Bedingungen ideal sind, ist ein hoher Ertrag bei guter Qualität möglich. Bei der Weinlese ist mit Unterstützung von Erntehelfern in der Regel immer noch Handarbeit gefragt. Danach geht es an die Verarbeitung der Trauben. Dabei überwachen Winzer den Gärungsprozess, geben Zusatzstoffe zu, überwachen die Temperatur und kontrollieren Geschmack und Konsistenz des Weins. Weil sich die Trends in Sachen Geschmack und Optik immer wieder ändern, beobachten Winzer den Markt regelmäßig. Und auch die Vermarktung ihres edlen Tropfens übernehmen sie selbst: Sie designen ansprechende Flaschenetiketten, kalkulieren Preise und bringen die Flaschen an Zwischenhändler und Endkunden.
Als Winzer kannst du dich langfristig selbstständig machen. Du kannst aber auch in größeren Weinbaubetrieben, in Kellereien, beim Landhandel oder in Agrarfirmen arbeiten.
Die Ausbildung zum Winzer ist eine duale Ausbildung. Das bedeutet, dass du die theoretische Ausbildung an einer Berufsschule absolvierst und die praktische Ausbildung im Betrieb. Ziel ist es, das theoretische Wissen direkt in der Praxis anzuwenden. Du beschäftigst dich in der Ausbildung zur Winzerin zum Beispiel mit folgenden Fragen: Welche Arbeiten stehen am Rebstock an? Wie wird die Traubenlese vorbereitet und durchgeführt? Worauf kommt es bei der Traubenverarbeitung an? Welchen Einfluss haben Boden und Witterung auf die Pflanzen? Wie ermittelt man Mostgewicht und Säuregehalt? Und wie funktionieren Kellerwirtschaft und Vermarktung?
Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres steht eine Zwischenprüfung an, bei der du einen schriftlichen und einen praktischen Teil absolvieren musst. Am Ende deiner Ausbildung zum Winzer wartet die Abschlussprüfung auf dich, bei der du dich schriftlich, praktisch und mündlich beweisen musst.
Du möchtest wissen, welches Gehalt dich während der Ausbildung im Durchschnitt erwartet? Auf unserer Seite rund ums Gehalt findest du alle wichtigen Informationen. Außerdem zeigen wir dir, mit welchem Gehalt du nach der Ausbildung rechnen kannst und welche regionalen Unterschiede möglich sind.
Möchtest du eine Ausbildung zur Winzerin machen, musst du auf dem Papier keinen Mindestschulabschluss vorweisen können. Laut Bundesagentur für Arbeit bringen Ausbildungsanfänger allerdings in der Praxis häufig die Fachhochschulreife mit.
Weil Winzer mit Pflanzen arbeiten, sollten sie ein großes Interesse an Biologie und Ökologie mitbringen. Um chemische Zusatzstoffe, Dünge- und Pflanzenschutzmittel einsetzen zu können, ist zudem grundlegendes Wissen in Chemie von Vorteil. Und bei der Berechnung von Mostgewicht und Anteilsberechnungen kommt Mathematik ins Spiel. Wichtig ist auch, dass du als angehender Winzer technisches Verständnis mitbringst. Denn im Weinkeller kommen Computer und Maschinen zum Einsatz, die immer wieder neu eingestellt und repariert werden müssen. Die Arbeit als Winzer ist körperlich anstrengend, denn viele Aufgaben werden von Hand auf dem Weinberg erledigt: das Zurückschneiden der Reben, die Traubenernte und die Bodenpflege zum Beispiel.
Um keine neuen Entwicklungen in deinem Arbeitsbereich zu verpassen, haben Winzer eine große Auswahl an Weiterbildungsmöglichkeiten.
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