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Fahrlehrer-Ausbildung

Wenn du gerne Auto fährst und den Kontakt zu Menschen liebst, dann ist eine Fahrlehrer-Ausbildung vielleicht genau das Richtige für dich. Deine Chancen in diesen abwechslungsreichen Beruf einzusteigen sind hoch, denn aktuell beklagt die Branche einen starken Fachkräftemangel.

Wie läuft die Fahrlehrer-Ausbildung ab?

Die Fahrlehrer-Ausbildung ist eine bundesweit einheitlich geregelte berufliche Weiterbildung, die du in Vollzeit innerhalb eines Jahres absolvieren kannst. Sie unterscheidet sich damit von den klassischen Ausbildungsberufen beziehungsweise der dualen Berufsausbildung, in der du in einem Ausbildungsbetrieb arbeitest und zusätzlich die Berufsschule besuchst.

Der Ablauf der Fahrlehrer-Ausbildung ist bundesweit nach bestimmten gesetzlichen Vorgaben geregelt und in theoretische sowie praktische Abschnitte gegliedert. Lernmodule wie Pädagogik, Kommunikation, Recht, Technik, Verkehrsverhalten sowie Didaktik sind dann Teil deines Lehrplans. Der Grundlehrgang für die Fahrlehrer-Ausbildung (Klasse BE/PKW) dauert 12 Monate. Er setzt sich aus zwei Stufen und der Abschlussprüfung zusammen: Im ersten Monat wirst du eingeführt in den organisatorischen Ablauf des Fahrschulgeschäfts und lernst deine Ausbildungsfahrschule kennen. In weiteren sieben Monaten wirst du in Ganztageskursen sowohl praktisch als auch theoretisch zum/zur Fahrlehrer:in ausgebildet. Während dieses Ausbildungsabschnitts absolvierst du deine fahrpraktische Prüfung Klasse BE. Das Ende dieser ersten Stufe schließt du mit einer schriftlichen und mündlichen Prüfung ab. Im nächsten Ausbildungsabschnitt absolvierst du ein 4-monatiges Praktikum in deiner Ausbildungsfahrschule und darfst sogar schon eigenständig Fahrschüler:innen in Theorie und Praxis ausbilden und zu Fahrprüfungen begleiten. Erfahrene Fahrschulkolleg:innen begleiten und unterstützen dich in dieser Phase. Die Fahrlehrer-Ausbildung endet mit einer 60-minütigen Fahrpraxisprüfung, einer schriftlichen Fachkundeprüfung in Form einer Klausur, einer mündlichen Fachkundeprüfung sowie einer theoretischen (Abhalten einer Theoriestunde) und praktischen Lehrprobe (Fahrstunde mit einem/einer Fahrschüler:in). Falls du ein Modul nicht bestehst, kannst du nach einem Monat wiederholen. Bist du einmal Fahrschullehrer:in, verpflichtest du dich dazu, alle vier Jahre an einer dreitägigen Fortbildung teilzunehmen. Bei der Wahl der auszubildenden Fahrschule ist darauf zu achten, dass es eine anerkannte Schule des Fahrlehrerverbandes ist.

Das musst du für die Ausbildung mitbringen

Wenn du offen und kommunikationsbereit, fahrfreudig und belastbar bist, erfüllst du schon einmal die Grundvoraussetzungen, die du als Fahrlehrer:in benötigst. Darüber hinaus solltest du mindestens 21 Jahre alt sein, über gute Deutschkenntnisse und bereits eine 3-jährige Fahrpraxis (Führerscheinklasse B sowie BE für PKW) verfügen. Vorausgesetzt wird zudem eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein gleichwertiger Abschluss wie Abitur oder Fachabitur. Ein medizinisches Gutachten ist in der Regel verpflichtend, um deine körperliche und geistige Eignung nachzuweisen.

Wieviel kostet die Fahrlehrer-Ausbildung?

Die Fahrlehrer-Ausbildung kostet circa 7000 Euro. Bist du arbeitssuchend oder interessiert an einer Fahrlehrer-Umschulung, informiere dich vor Beginn bei der Bundesagentur für Arbeit, ob eine Förderung möglich ist. Wird die Maßnahme befürwortet, wird dir ein Bildungsgutschein ausgestellt und zusätzliche Hilfen zum Lebensunterhalt bewilligt.

Verdienst und Karrierechancen nach der Ausbildung

Je nachdem, ob du bei einer Fahrschule angestellt bist oder dich mit einer eigenen Fahrschule selbständig gemacht hast, fällt dein Verdienst aus. Manche Fahrschullehrer:innen arbeiten auch nur stundenweise ohne ein festes Angestelltenverhältnis. Als grobe Orientierung kann man jedoch sagen: Dein durchschnittliches Einkommen wird zwischen 24.000 und 42.000 Euro brutto im Jahr liegen. Eine Fortbildung steht dir offen zur/zum Leiter:in für Aufbau- oder Fahreignungsseminare oder zum MPU-Coach für medizinisch-psychologische Untersuchungen. Als MPU-Coach beurteilst du dann die Fahreignung des Antragstellers, wenn dieser seinen Führerschein z.B. wegen Drogenkonsums verloren hat. Wenn du mehr willst, kannst du ein Aufbaustudium beginnen und Berater:in oder Prüfer:in beim TÜV werden.

Fazit

Die Fahrlehrer-Ausbildung eröffnet dir in kurzer Zeit die Möglichkeit, in einen abwechslungsreichen, kommunikativen Job einzusteigen. In Theorie und Praxis bildest du Menschen zu sicheren Autofahrer:innen aus. Dabei kannst du deinen ganz individuellen Lehrstil entwickeln.