Das Studium der Medieninformatik ist interdisziplinär, wobei die Universitäten und Fachhochschulen unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Einerseits geht es um die Konzeption und Programmierung der erforderlichen Software-Komponenten gerade in den "Neuen Medien", andererseits um die Definition der Erfordernisse im digitalen Zeitalter, um Text, Bild, Audio und Video optimal zu nutzen.
Die Schwerpunkte im Medieninformatik-Studium liegen in der Programmierung und Software-Entwicklung, im Software-Design und in der Realisierung von Animationen und Computer-Grafiken. Basis sind unter anderem Grundkenntnisse in Statistik und Mathematik. Aufbauend wird die praktische Nutzung im Medienbetrieb, zum Beispiel in der Filmindustrie oder in Tonstudios analysiert. Hier geht es um Mediengestaltung und die Aufgaben und Weiterentwicklung der Kommunikation über Computersysteme. Im Medieninformatik-Studium werden auch BWL-Kenntnisse und rechtliche Grundlagen vermittelt, je nach Hochschule in unterschiedlichem Umfang. Ein Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist die Spracherkennung und deren Nutzung im Alltag.
Praktika in Multimedia-Agenturen, Software- und Telekommunikations-Unternehmen oder in Rundfunkstationen und Verlagen gehören meist zum Studienprogramm. Studieren kannst du an einer Fachhochschule oder Universität, der Abschluss ist ein Bachelor oder Master. Im Regelfall dauert der Bachelor-Studiengang sechs Semester. Viele Studenten wechseln dann direkt ins Berufsleben. Willst du deinen Master erwerben, solltest du mindestens zwei weitere Semester einplanen.
Basis des Studiums der Medieninformatik ist das Verständnis für die Interaktion zwischen Mensch und Maschine. In den meisten Studiengängen stehen daher zunächst Fragen der Rechner-Architektur und der Programmierung im Vordergrund. Welche Multimedia-Technologien kommen zum Einsatz? Welche Nutzung ist für welches Medium und welche Zielsetzung geeignet? In den späteren Semestern gewinnen Design, Gestaltung und Nutzerfreundlichkeit an Bedeutung. Die Chancen und Risiken von künstlicher Intelligenz beschäftigen dich in diesem Zusammenhang ebenfalls, denn hier kommt die Mensch-Maschine-Beziehung besonders stark zum Ausdruck.
Die Arbeit als Software-Entwickler in einer Agentur oder einem Medienunternehmen ist eine von vielen beruflichen Möglichkeiten, die dir nach dem Medieninformatik-Studium offenstehen. Medieninformatiker sind als Berater gefragt, sie leiten IT-Projekte und schulen Mitarbeiter in Redaktionen und PR-Agenturen, denen häufig der „technische Background“ fehlt. Nicht zuletzt übernehmen Medieninformatiker Verantwortung für Medien-Projekte mit einem hohen Visualisierungsgrad, meist von der Konzeption bis zur Umsetzung. Wenn du dich auf die Spracherkennung und Fragen der künstlichen Intelligenz spezialisierst, wirst du wahrscheinlich in der Forschung und Wissenschaft ebenso umworben wie in den Forschungslaboren der Medienindustrie.
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