7:00 Uhr. Dein Handywecker reißt Dich aus dem Schlaf und Du tippst hektisch auf dem matten und mit Fingerabdrücken übersäten Touchscreen herum, bis das anstrengende Piepen verstummt. Halbwach taumelst Du ins Badezimmer und füllst wie jeden Tag ein Glas mit Wasser, um eine Vitamintablette darin aufzulösen. Du stellst das Glas beiseite, denn das Auflösen dauert Ewigkeiten.
Zeit genug, um unter die Dusche zu springen. Während Du Dich einseifst, entsteht kein Schaum und auch das anschließende Zähneputzen und Dein Cappuccino bleiben heute schaumfrei. Während Du also Deinen Milchkaffee schlürfst, öffnest Du den Geschirrspüler, der über Nacht gelaufen war. Das Geschirr ist mal wieder nicht richtig sauber geworden. Du seufzt und weißt somit, was Dich nach der Arbeit erwartet.
Du verlässt die Wohnung. Wenn es so sonnig ist wie heute, kannst Du die Blasen, die der Lack Deines Autos wirft, besonders gut sehen. Naja, immerhin regnet es nicht, schließlich konnten immer noch keine wasserabweisenden Jacken, geschweige denn Regenschirme, entwickelt werden. Du setzt Dich ins Auto und schlägst die Tür zu. Durch die Erschütterung platzt ein faustgroßes Stück Lack ab.
So oder so ähnlich könnte Dein Start in den Tag ohne Oberflächenwissenschaft aussehen. Die Oberfläche ist das, was Du bei einem Material sehen oder anfassen kannst. Sie ist der Ort, an dem Materialien mit ihrer Umgebung interagieren, und oft auch ihr empfindlichster Teil. Selbst wenn es den Anschein hat, dass etwas im Inneren geschieht, wie beim Anrühren einer Mayonnaise oder wenn Schaum entsteht, handelt es sich in Wirklichkeit oft um ein Spiel zwischen Oberflächen.