Du suchst einen verantwortungsvollen, vielseitigen und abwechslungsreichen Beruf mit toller Aussicht, frischer Seeluft und internationalem Flair? Als nautischer Offizier kannst Du Erfahrung und Seefahrtzeit sammeln, um schließlich als Kapitän ein Schiff zu führen. Um das Befähigungszeugnis zum nautischen Offizier zu erhalten, gibt es verschiedene Ausbildungswege. Mit Fachhochschulreife kannst Du eine fachpraktische Ausbildung und Seefahrtzeit als Nautischer Offiziersassistent absolvieren und dann mit einem abgeschlossenen Nautik-Studium an der Fachhochschule zusammen mit dem Bachelor (oder Master) ein Befähigungszeugnis erwerben.
Nautische Offiziersassistenten gehören an Bord eines Schiffes zu den Besatzungsmitgliedern und werden abgekürzt NOA genannt. Sie werden von den Offizieren in ihrer praktischen Ausbildung angeleitet und ihre Aufgaben an Bord eines Schiffes sind vielfältiger Natur. Die bundesweit einheitlich geregelte Ausbildung erfüllt die internationalen Vorgaben der STCW-Vereinbarung (Standards on Training, Certification and Watchkeeping der International Maritime Organization). Die Navigation ist ein grundlegender Teil ihrer Arbeit, die einen sicheren Umgang mit Seekarten voraussetzt. Dazu gehören Einträge in das Logbuch und Sie müssen natürlich immer die Entwicklung der Wetterlage im Auge behalten. Demnach sind auch meteorologische Kenntnisse gefragt. Die geplante Route eines Schiffes kann sich aufgrund einer umschlagenden Wetterlage verändern und dann ist schnelles und souveränes Handeln wichtig. Der allgemeine Sicherheitsaspekt ist von großer Bedeutung und so assistieren Nautische Offiziersassistenten bei der Planung und Ausführung entsprechender Sicherheitsübungen. sowie der Wartung der Rettungsmittel. Auch Maßnahmen im Brandfall und Erste-Hilfe-Kenntnisse gehören zu den Ausbildungsinhalten. Ein ausgeprägtes Verantwortungsgefühl ist hier besonders wichtig.
Eine gute Zusammenarbeit aller Crewmitglieder ermöglicht reibungslose Arbeitsabläufe. Auch die Manöver beim An- und Ablegen sowie das Ankern fallen in den umfangreichen Aufgabenbereich eines Offiziers, der den NOAs vermittelt wird. Kenntnisse der verschiedenen Schiffstypen und der Besonderheiten bei der Planung, Durchführung und Überwachung des Be- und Entladens der unterschiedlichen Ladungsarten gehören ebenso dazu. Eine Uniform wird nur noch selten getragen, die Arbeitskleidung muss aber den Sicherheitsanforderungen der verschiedenen Aufgaben entsprechen. An Bord wird in sogenannten Wachen gearbeitet, häufig im 2- oder 3 Wachen-System (4 h Wache, dann 8 h Freiwache oder 6 h Wache, dann 6h Freiwache)- und das auch an Sonn- und Feiertagen. Zum Ausgleich gibt es deutlich mehr Urlaub als bei Tätigkeiten an Land.
Reedereien bilden Nautische Offiziersassistenten aus und stellen sie nach dem erfolgreich abgeschlossenen Studium als Offizier ein. Als Arbeitsort kommen Schiffe in der nationalen oder internationalen Fahrt in Frage, z.B. Fähren, Passagier-, Container-, Schüttgut-, Mehrzweck-, Offshore- oder Forschungsschiffe, Schlepper, Bagger, Tanker und Versorger. Die Länge der Routen und Einsatzzeiten variiert und ein weltweiter Einsatz ist möglich. Auch Länder- und Bundesbehörden stellen Nautiker als Besatzung für ihre Schiffe ein, z.B. im Gewässerschutz, der Hafen- und Grenzüberwachung, der Notfallsicherung uvm. Wer dann doch lieber festen Boden unter den Füßen bevorzugt, kann auch an Land arbeiten. Möglichkeiten bieten der Schiffsbau, Fischerei-Betriebe und die Hafenwirtschaft.
Eine Voraussetzung, um zusammen mit einem theoretischen Studium das Befähigungszeugnis als Nautischer Offizier zu erlangen, ist die einjährige fachpraktische Ausbildung und Seefahrtzeit in Vollzeit als Nautischer Offiziersassistent. Die betriebsinterne Ausbildung wird an Bord eines Schiffes absolviert, für die der erste Nautische Offizier und der Kapitän zuständig sind. Direkt vor Ort übernimmst du an Bord nach und nach alle Aufgaben, die dich auch im späteren Berufsleben erwarten. Natürlich müssen die 12 Monate praktische Ausbildung und Seefahrtzeit nicht am Stück absolviert werden. Üblich sind hier Einsätze zwischen 3-4 Monaten – nach einer kleinen Urlaubsunterbrechung geht es dann wieder an Bord. Theorie und Praxis werden den Auszubildenden direkt vor Ort vermittelt. Dabei gibt es jedoch eine Ausnahme. Der Lehrgang Brandabwehr und Rettung wird in überbetrieblichen Bildungseinrichtungen an Land durchgeführt.
Verkürzungen der Ausbildungsdauer sind möglich, wenn durch andere Seefahrtzeiten nachgewiesen werden kann, dass bestimmte Kenntnisse und Fähigkeiten bereits erworben wurden. Diese müssen den Auflagen der Seeleute-Befähigungsverordnung entsprechen. Dazu zählen Ausbildungen und Tätigkeiten in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, des Fischereischutzes und der Seefischereiaufsicht des Bundes, der Bundeswehr, der Bundespolizei und bei den Wasserschutzpolizeien der Länder.
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Ausbildungsanfänger bringen folgenden Schulabschluss mit: Hochschulreife, Fachhochschulreife oder einen Abschluss der Berufsfachschule zum Schiffsbetriebstechnischen Assistenten.
Für den Decksdienst ist ein Nachweis über die Seediensttauglichkeit erforderlich. Optimale schulische Voraussetzungen für die Ausbildung zum Nautischen Offiziersassistenten sind gute Leistungen in den Fächern Mathe, Englisch und Physik.
Die Ausbildung als Nautischer Offiziersassistent ist eine Möglichkeit, die vorgeschriebene praktische Ausbildungszeit für ein Befähigungszeugnis zum Offizier zu erwerben. Anschließend ein Studium der Nautik – Nautische/r Schiffsoffizier/in. Nach dem Studium erhältst du das Befähigungszeugnis Nautische/r Wachoffizier/in (NWO). Folgen weitere Seefahrtzeiten winken Positionen als Erste/r Offizier/in (NEO) und als Kapitän/in (NK).
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