Hätten der 2019 verstorbene Herbert David Kelleher (Gründer und CEO der Southwest Airlines) und Prof. Aljoscha Neubauer (Professor für Differentielle und Persönlichkeitspsychologie an der Universität Graz.) die Gelegenheit sich zu begegnen, gäbe es einiges an Diskussionspotenzial. Denn während Kelleher der Meinung war, dass Attitude, also die Einstellung wichtiger sei, als das Können, ist Prof. Neubauer anderer Meinung. Er beschäftigt sich mit Forschungen, die belegen, dass Begabung eher mit beruflichem Erfolg korreliert, als Neigung. Also, der Lust an dem was man tut.

Das heißt: nur weil ich vielleicht großen Spaß daran habe Sudokus zu lösen, muss das nicht automatisch heißen, dass ich gut darin bin.

Die Persönlichkeit und Interessen eines Bewerbers sind natürlich nicht unwichtig, aber die landläufige Meinung, dass man gut macht, was man gern macht, wird von wissenschaftlichen Meta-Analysen der letzten Jahre widerlegt.

Für Recruiter:innen heißt das, man muss eben doch beides betrachten. Die Begabung, also die angeborene Leistungsfähigkeit in einem bestimmten Bereich und die Neigung, also das Interesse daran. Die schlechte Nachricht: Azubis in spe einfach danach zu fragen wo ihre Begabungen liegen, reicht nicht. Junge Menschen sind nachweislich häufig schlecht darin, die eigenen Fähigkeiten und Begabungen realistisch einzuschätzen. Das macht es ihnen entsprechend schwer selbst zu erkennen, welches Berufsbild gut zu ihnen passt.

Vor allen Dingen im sprachlichen Bereich überschätzen sie Ihre Fähigkeiten häufig. Kreative oder interpersonale Begabungen, wie der Umgang mit anderen Menschen werden etwas realistischer eingeschätzt. Leicht fällt es ihnen hingegen zu beurteilen, ob sie mathematisch numerisch begabt sind. Das könnte daran liegen, dass diese Fähigkeiten in der Schule ganz klar messbar sind.

Sind Schulnoten dann ein Begabungsindikator?

Gute Schulnoten geben zumindest einen Hinweis auf Bereiche in denen der oder diejenige erfolgreich war. Sie liefern zudem Einblick hinsichtlich einiger Persönlichkeitsmerkmale wie Selbstdisziplin und Leistungsmotivation. Sie haben aber den Nachteil, dass sie eben nicht alle Begabungsbereiche abbilden. Und auf Merkmale wie die soziale Intelligenz lassen sie wiederum keine Rückschlüsse zu.

Begabung macht erfolgreich, Neigung glücklich

Studien zeigen, dass Menschen mit einer passenden Begabung in ihrem Beruf eher erfolgreich werden. Aber: für die berufliche Zufriedenheit hingegen gilt, je höher das Interesse an dem, was man tut, desto größer ist die Zufriedenheit im Job. Dabei ist die Begabung angeboren und damit stabil, während Interesse sich verändern kann.

Interesse kann man wecken, Begabung nicht

Der Gap zwischen Schüler:innen, die gut in naturwissenschaftlichen Fächern sind und solchen, die sich dann auch für eine Ausbildung oder ein Studium in dem Bereich entscheiden, zeigt deutlich: Begabung bedeutet nicht automatisch Interesse und umgekehrt. Aber während aus einem naturwissenschaftlich unbegabten Menschen auch mit Training keiner mit Begabung werden wird, kann aus einem desinteressierten durchaus ein interessierter werden. Denn Interesse kann man wecken. Für Unternehmen, die an die begabten jungen Schülerinnen herankommen wollen bedeutet das also, den Kampf mit Klischees aufzunehmen, das Interesse der Zielgruppe zu wecken und erlebbar zu machen, dass diese Bereiche für jedes Geschlecht spannend sind. Ist das Interesse erst einmal geweckt, ist der Schritt zur Begeisterung unter Umständen nicht mehr groß.

Es gilt also, Begabungen zu erkennen, Interesse zu wecken und den cultural fit abzugleichen. Psychologische Testungen können dabei eine große Hilfe sein. Können Sie an alle drei Punkte einen Haken machen, haben Sie wahrscheinlich einen ziemlich perfekten Azubi in spe vor sich sitzen. Nun gilt es Überzeugungsarbeit zu leisten und ihn oder sie zu gewinnen, zu halten und zu binden. Wenn Sie Unterstützung dabei brauchen junge Menschen von Ihrem Unternehmen zu überzeugen, melden Sie sich, wir helfen gerne!

Hätten der 2019 verstorbene Herbert David Kelleher (Gründer und CEO der Southwest Airlines) und Prof. Aljoscha Neubauer (Professor für Differentielle und Persönlichkeitspsychologie an der Universität Graz.) die Gelegenheit sich zu begegnen, gäbe es einiges an Diskussionspotenzial. Denn während Kelleher der Meinung war, dass Attitude, also die Einstellung wichtiger sei, als das Können, ist Prof. Neubauer anderer Meinung. Er beschäftigt sich mit Forschungen, die belegen, dass Begabung eher mit beruflichem Erfolg korreliert, als Neigung. Also, der Lust an dem was man tut.

Das heißt: nur weil ich vielleicht großen Spaß daran habe Sudokus zu lösen, muss das nicht automatisch heißen, dass ich gut darin bin.

Die Persönlichkeit und Interessen eines Bewerbers sind natürlich nicht unwichtig, aber die landläufige Meinung, dass man gut macht, was man gern macht, wird von wissenschaftlichen Meta-Analysen der letzten Jahre widerlegt.

Für Recruiter:innen heißt das, man muss eben doch beides betrachten. Die Begabung, also die angeborene Leistungsfähigkeit in einem bestimmten Bereich und die Neigung, also das Interesse daran. Die schlechte Nachricht: Azubis in spe einfach danach zu fragen wo ihre Begabungen liegen, reicht nicht. Junge Menschen sind nachweislich häufig schlecht darin, die eigenen Fähigkeiten und Begabungen realistisch einzuschätzen. Das macht es ihnen entsprechend schwer selbst zu erkennen, welches Berufsbild gut zu ihnen passt.

Vor allen Dingen im sprachlichen Bereich überschätzen sie Ihre Fähigkeiten häufig. Kreative oder interpersonale Begabungen, wie der Umgang mit anderen Menschen werden etwas realistischer eingeschätzt. Leicht fällt es ihnen hingegen zu beurteilen, ob sie mathematisch numerisch begabt sind. Das könnte daran liegen, dass diese Fähigkeiten in der Schule ganz klar messbar sind.

Sind Schulnoten dann ein Begabungsindikator?

Gute Schulnoten geben zumindest einen Hinweis auf Bereiche in denen der oder diejenige erfolgreich war. Sie liefern zudem Einblick hinsichtlich einiger Persönlichkeitsmerkmale wie Selbstdisziplin und Leistungsmotivation. Sie haben aber den Nachteil, dass sie eben nicht alle Begabungsbereiche abbilden. Und auf Merkmale wie die soziale Intelligenz lassen sie wiederum keine Rückschlüsse zu.

Begabung macht erfolgreich, Neigung glücklich

Studien zeigen, dass Menschen mit einer passenden Begabung in ihrem Beruf eher erfolgreich werden. Aber: für die berufliche Zufriedenheit hingegen gilt, je höher das Interesse an dem, was man tut, desto größer ist die Zufriedenheit im Job. Dabei ist die Begabung angeboren und damit stabil, während Interesse sich verändern kann.

Interesse kann man wecken, Begabung nicht

Der Gap zwischen Schüler:innen, die gut in naturwissenschaftlichen Fächern sind und solchen, die sich dann auch für eine Ausbildung oder ein Studium in dem Bereich entscheiden, zeigt deutlich: Begabung bedeutet nicht automatisch Interesse und umgekehrt. Aber während aus einem naturwissenschaftlich unbegabten Menschen auch mit Training keiner mit Begabung werden wird, kann aus einem desinteressierten durchaus ein interessierter werden. Denn Interesse kann man wecken. Für Unternehmen, die an die begabten jungen Schülerinnen herankommen wollen bedeutet das also, den Kampf mit Klischees aufzunehmen, das Interesse der Zielgruppe zu wecken und erlebbar zu machen, dass diese Bereiche für jedes Geschlecht spannend sind. Ist das Interesse erst einmal geweckt, ist der Schritt zur Begeisterung unter Umständen nicht mehr groß.

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  • Was treibt jemanden an, der seit über zwei Jahrzehnten an der Schnittstelle von Berufsorientierung, Employer Branding und digitaler Eignungsdiagnostik arbeitet? In der aktuellen Ausgabe unserer Interviewreihe Inside NextGen trifft Susanne Peters von Einstieg Concept auf Jo Diercks – einen der prägendsten Köpfe im digitalen Recruiting. Im Gespräch zeigt sich Diercks als klarer Analytiker, reflektierter Vordenker und verbindlicher Pragmatiker – und spricht offen über das, was gute Berufsorientierung heute leisten muss, warum Ehrlichkeit das beste Employer Branding ist und wie die NextGen zwischen Anspruch und Realität navigieren kann.

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  • Neugierig. Geschichten erzählend. Einfühlsam. So beschreibt sich Felix Behm selbst – ganz ohne Jobtitel oder Buzzwords. Und wer ihm zuhört, merkt schnell: Das ist nicht kokett, das ist Haltung. Der Bildungsexperte, Speaker und Autor ist bundesweit unterwegs, um Unternehmen, Schulen und junge Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen. In Vorträgen, Podcasts oder Workshops zeigt er, wie Ausbildung wieder relevant, wirksam – und ja, auch „geil“ – werden kann. Im Interview mit Susanne Peters (Einstieg Concept) spricht Felix Behm über Sichtbarkeit, Wertschätzung und die Frage, warum sich heute viele nicht mehr trauen, einfach mal zu fragen.

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  • Dr. Nico Piatkowski war in Schulzeiten von Mathe und dem Amiga 500 fasziniert. Dann hat er an der TU Dortmund Informatik studiert, am Lehrstuhl für KI promoviert und ist heute Experte für Machine Learning am Fraunhofer-Institut: eine beachtliche Karriere, dank menschlicher Intelligenz. Wir haben uns lange mit ihm unterhalten und wollten wissen, was KI für die Arbeitswelt und das Recruiting von morgen bedeutet.

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