Corona macht uns allen einen nachhaltigen Strich durch die Urlaubs- und Reiseplanung. Eine Reise, die Sie aber auf jeden Fall dauerhaft bis ins kleinste Detail planen können und sollten, ist Ihre Candidate Journey. Ein absolutes Muss für jedes Unternehmen, das Personal einstellt. Die Gen Z erwartet hier sogar ein besonderes Engagement Ihrerseits.

Wenn Sie sich einen Wanderführer kaufen, gehen Sie sicherlich davon aus, dass jemand vor Ihnen den Weg bereits beschritten hat und Sie nicht einfach durch die Pampa schickt, oder?

Aber wie ist das mit Ihrer Candidate Journey?

Kennen Sie selbst den Weg, den Ihre BewerberInnen beschreiten, aus deren Perspektive – angefangen bei Posts auf Ihren Social Media Kanälen, über Stellenanzeigen und Ihre Karriereseite mit Bewerbungsformular bis hin zu Interviews sowie der Vertragsunterzeichnung? Und viel wichtiger – wie erleben die KandidatInnen diesen Weg und den Kontakt mit Ihnen? Und warum brechen manche die Reise unterwegs einfach ab? Um bei dem Bild der Wanderung zu bleiben: Propagieren Sie in Ihrer Außendarstellung womöglich einen gut ausgebauten Highway, der sich für die KandidatInnen im Bewerbungsprozess doch eher als Trampelpfad erweist? Gerade die Vertreter der Generation Z erwarten von Ihnen eine über alle Kontaktpunkte hinweg konsistente Botschaft sowie einen unkomplizierten, transparenten, professionellen, persönlichen und wertschätzenden Umgang.

Alle Erlebnisse, die Ihre potentiellen BewerberInnen auf dem Weg von der ersten Wahrnehmung und der daran anschließenden bewussten Auseinandersetzung mit Ihnen als potentiellen Arbeitgeber machen, nennt man die Candidate Experience. Sie wird quasi zum Reality Check Ihrer Arbeitgebermarke selbst. Dass dieser positiv ausfallen sollte, ist doch klar und ganz in Ihrem Sinne!

Eine tolle Anzeige reicht nicht allein, um Interessenten in tatsächliche Bewerber zu verwandeln. Und einmal im Bewerbersystem registriert, muss das Interesse über den gesamten Bewerbungs- und Auswahlprozess aufrechterhalten, im besten Fall sogar gesteigert, werden. Alle Kontaktpunkte zwischen Ihnen und Ihren KandidatInnen sollten sinnvoll miteinander verknüpft sein und bewusst auf das gewünschte Arbeitgebermarkenerlebnis abzielen. Wer hier den Zufall managen lässt, riskiert, BewerberInnen und sein Image zu verlieren.

Unzufriedene BewerberInnen werden ihren Unmut nicht für sich behalten und ihre Erfahrungen mit der Peergroup teilen. Investieren Sie Ihre Zeit lieber in ein professionelles Candidate Experience Management als in die Verteidigung Ihrer Arbeitgebermarke auf Bewertungsportalen. Auf diese Weise können selbst abgelehnte KandidatInnen zu wohl gesonnenen Markenbotschaftern werden.

Die Lösung besteht in der systematischen Identifikation sämtlicher Kontaktpunkte zwischen Ihnen und Ihren potentiellen BewerberInnen und deren bewussten Gestaltung:
Welche Kontaktpunkte außerhalb und innerhalb Ihres Unternehmens gibt es tatsächlich?
Welche davon können Sie direkt und indirekt beeinflussen und wie?
Welche Erwartungen haben Ihre BewerberInnen, insbesondere die der Generation Z, und was heißt das konkret für den Umgang mit ihnen?

Autorin: Pia Antwerpes

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