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Irrtümer bei der Studienwahl

Wir räumen auf mit den Gerüchten und Mythen über die beliebtesten Studienfächer. Finde hier heraus, welche Irrtümer es gibt und wie weit Wahrheit und Dichtung auseinanderliegen!

Geschichtsstudenten leben in der Vergangenheit. Sportstudenten trainieren den lieben langen Tag in der Turnhalle. Oder? Ob Studieninhalte, Anforderungen oder spätere Berufsmöglichkeiten – falsche Vorstellungen gibt es selbst bei bekannteren Fächern.

Irrtümer über Jura

Dichtung:

Ein Jurastudium ist trocken wie die Sahara, und angehende Juristen sind reine Paragrafenreiter, die dicke Gesetzestexte auswendig lernen müssen.

Wahrheit:

Jura ist ein sehr lernintensives Fach, auswendig lernen muss man aber prinzipiell nichts – man arbeitet auch in den Klausuren immer mit den dicken Gesetzbüchern und schlägt die relevanten Paragrafen darin nach. Schließlich ist die schwierigste Aufgabe für Juristen nicht etwa, Gesetze zu kennen, sondern diese richtig anzuwenden. Trotz Paragrafenstrudel ist das Jurastudium nicht total theorielastig, denn Jura-Studenten lernen den gesamten Stoff an realen Fällen. In sogenannten Moot Courts simulieren sie bereits lange vor dem Examen Gerichtsverhandlungen.

Erfahre mehr zum Jurastudium.

Irrtümer über Informatik

Dichtung:

Ist nur was für absolute Nerds, die C++, Java und Co. im Schlaf beherrschen. Im Studium geht es vor allem um Programmierung. Und Gott sei Dank nicht um Sprachen!

Wahrheit:

Programmierung ist nur ein Bestandteil des Studiums. Daneben spielen zum Beispiel auch Bildverarbeitung, Datenbanksysteme oder künstliche Intelligenz eine Rolle. Ein ausgeprägtes Vorwissen in Sachen Programmierung ist weniger wichtig als gute Mathe-Kenntnisse, denn linearer Algebra, Stochastik und Co. begegnet man im Studium häufig. Auch vor Sprachen sollte man sich als Informatik-Student nicht scheuen: Manche Veranstaltungen finden komplett auf Englisch statt. Selbst die Sprachwissenschaft ist ein Thema, schließlich werden Programmiersprachen nach Prinzipien konstruiert, die der grammatikalischen Struktur natürlicher Sprachen ähneln.

Hier erfährst du mehr zum Informatikstudium.

Irrtümer über Psychologie

Dichtung:

Wer Psychologie studiert, hat viel mit Menschen zu tun und hilft ihnen bei der Problembewältigung. Psychologie-Studenten lernen, Therapiesitzungen durchzuführen, und eröffnen gleich nach dem Studium ihre eigene Praxis.

Wahrheit:

Tatsächlich besteht das Studium aus viel trockener naturwissenschaftlicher Theorie. Es geht nämlich nicht nur um Seelenkunde, sondern auch um Statistik. Die Methodenlehre nimmt im Studium viel Raum ein, denn Psychologen müssen wissen, wie sie Studien planen, durchführen und analysieren können. Und wer verstehen möchte, wie das menschliche Gehirn funktioniert, sollte auch mit Biologie nicht auf Kriegsfuß stehen. Achtung: Nicht alle Psychologen sind Psychotherapeuten! Nur etwa die Hälfte der Absolventen arbeitet in der Therapie, außerdem ist dafür nach dem Studium eine Zusatzausbildung nötig.

Psychologie findest du spannend? Dann lerne hier mehr über den Studiengang.

Irrtümer über Medizin

Dichtung:

Mediziner kann nur werden, wer das Latinum in der Tasche hat – und den Ehrgeiz, seinen Doktor zu machen. Im Studium wird es nicht langweilig, denn man hat ständig intensiven Kontakt mit Patienten.

Wahrheit:

Im ersten, vorklinischen Abschnitt des klassischen Medizinstudiums haben die Studenten zwei Jahre lang so gut wie gar keinen Umgang mit Patienten – hier gilt es erst mal, sich die naturwissenschaftlichen Grundlagen der Medizin anzueignen. Das Latinum ist hingegen gar keine Voraussetzung für angehende Mediziner, und man kann auch als Arzt arbeiten, ohne vorher seine Doktorarbeit zu schreiben.

Wenn du dich für Medizin interessierst, kannst du hier mehr über das Studium erfahren.