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Beruf Datenretter:in

Helfer:in in der Not für das digitale Zeitalter

Privat oder geschäftlich, im Kleinen wie im Großen: Daten in digitaler Form sind heute überall. Doch was, wenn diese wertvollen Informationen plötzlich verloren gehen? Das ist schneller passiert, als du vielleicht denken magst: Der Laptop rutscht dir über die Tischkante und landet krachend auf dem Boden, dein Smartphone hat einen Wasserschaden oder die geschäftlichen E-Mails sind Opfer eines Cyberangriffs geworden. In solchen Krisensituationen treten Datenretter auf den Plan, um scheinbar Verlorenes wiederherzustellen. Aber wie wirst du zu einem solchen digitalen Retter in der Not?

Was bedeutet das eigentlich, “Datenrettung”?

Unter Datenrettung, international auch als "data recovery" bekannt, versteht man die Wiederherstellung von Informationen, die durch verschiedene Umstände unzugänglich geworden sind. Dies kann durch versehentliches Löschen, Überschreiben, Verschlüsselung oder auch technische Defekte an Datenträgern und Dateisystemen sowie Cyber-Attacken wie z.B. Ransomware-Angriffen geschehen sein.

Tätigkeitsfelder von Datenretter:innen

Als Datenretter:in bist du Experte für die Wiederherstellung von Informationen auf verschiedensten Speichermedien. Das Aufgabengebiet von Datenretter:innen umfasst nicht nur klassische Festplatten, sondern auch moderne Datenträger wie SSDs, USB-Sticks, Speicherkarten und zunehmend auch Smartphones. Ihre Arbeit findet in hochmodernen Laboratorien und Reinräumen statt, ausgestattet mit Spitzentechnologie. Der Beruf erfordert neben technischem Fachwissen auch Fingerfertigkeit und Präzision, vergleichbar mit der Arbeit eines Uhrmachers.

Einstieg in den Beruf

Du interessierst dich für technische Berufe und fragst dich, ob du als Datenretter:in eine Ausbildung oder ein bestimmtest Studium abgeschlossen haben musst? Trotz der wachsenden Nachfrage nach Datenrettungsexpert:innen, gibt es bisher keinen standardisierten Ausbildungsweg. Für spezialisierte Unternehmen, die Nachwuchs suchen, ein Manko, hat diese Ausgangslage für neugierige und motivierte Interessent:innen wie etwa dich auch Vorteile. Viele Fachkräfte in diesem Bereich sind nämlich Quereinsteiger aus verwandten Feldern. Relevante Hintergründe können zum Beispiel MINT-Studiengänge, Ausbildungen in der Elektro- und Informationstechnik oder auch gesammelte Praxis-Erfahrungen als Netzwerktechniker, Systemadministrator und in anderen IT-Berufen sein.

Schlüsselkompetenzen

Auch wenn formale Nachweise aus den beschriebenen Gründen keine große Rolle spielen, gibt es doch eine Reihe von Fähigkeiten und Eigenschaften, die du für den Beruf als Datenretter:in mitbringen solltest:

  • Analytisches Denkvermögen: Die Fähigkeit, komplexe Probleme in lösbare Teilaufgaben zu zerlegen, entscheidet im Berufsalltag oft über Erfolg oder Misserfolg.
  • Technische Affinität: Fundiertes Verständnis von Dateisystemen, Betriebssystemen und Hardware. Von Vorteil sein kann auch die Kenntnis verschiedener Programmiersprachen.
  • Ausdauer und Geduld: Datenrettungsprozesse können zeitaufwändig und herausfordernd sein. Mit Beharrlichkeit findet sich für so manch unmöglich erscheinende Aufgabe doch noch eine Lösung.
  • Detailorientierung: Präzision ist entscheidend, um Feinheiten zu erkennen und Datenverluste zu vermeiden.
  • Kommunikationsstärke und Einfühlungsvermögen: Der Umgang mit besorgten Kund:innen, der nicht selten ebenfalls zum Jobprofil gehört, erfordert Feingefühl.
  • Lernbereitschaft: Freude daran, Neues zu lernen und sich kontinuierlich weiterzubilden, ist aufgrund des schnellen technologischen Fortschritts unerlässlich.

Wege in die Branche

Der Einstieg in die Datenrettung erfordert deine Eigeninitiative. Viele beginnen mit Selbststudium durch Fachliteratur, Online-Kurse und praktische Übungen. Erfahrungen in IT-Abteilungen oder bei technischen Dienstleistern können wertvolle Grundlagen schaffen. Gleiches gilt auch bei Spezialisten für IT-Security, die mit Tests und Schulungen Unternehmen und Institutionen sicherer machen. Zusätzlich bieten Zertifizierungen wie CompTIA A+, CompTIA Server+ oder CDRP (Certified Data Recovery Professional) eine gute Basis.

Obwohl diese Schritte noch keine:n Expert:in machen, können sie in Kombination mit den richtigen persönlichen Eigenschaften deinen Weg in spezialisierte Datenrettungsunternehmen ebnen. Solche Firmen finden sich mittlerweile bundesweit und auch längst nicht mehr nur in Ballungszentren und Großstädten.

Netzwerken und der Besuch von Fachkonferenzen können dir über dein Selbststudium, Studium oder deine Ausbildung hinaus zusätzlich helfen, auf dem neuesten Stand zu bleiben und wichtige Kontakte zu knüpfen.

Berufliche Perspektiven

Mit ausreichend Erfahrung und finanziellen Mitteln besteht für dich sogar die Möglichkeit, dich als Datenretter:in selbstständig zu machen. Der Aufbau eines Kundenstamms kann herausfordernd sein, aber Qualität, faire Preise und gute Kommunikation können sich schnell herumsprechen.

Die Bedeutung der Datenrettung als Dienstleistung hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen durch die zunehmende Vielfalt an Datenträgertechnologien.

Fazit

Der Beruf des/der Datenretters/-in bietet technikbegeisterten Menschen hervorragende Zukunftsaussichten. Mit einer Kombination aus fundierter Ausbildung, praktischer Erfahrung und spezialisierter Weiterbildung eröffnen sich dir in diesem spannenden und sinnstiftenden Berufsfeld vielfältige Möglichkeiten für eine erfolgreiche Karriere.

Du möchtest mehr erfahren?

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