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Verkannte Jobs: Was steckt tatsächlich hinter diesen Berufen?

Manche Berufsbezeichnungen klingen sehr abstrakt. Auf den ersten Blick fällt es dir eventuell schwer, dir etwas Konkretes darunter vorzustellen. Bei anderen Tätigkeiten hast du vermutlich ein bestimmtes Klischee vor Augen. Doch bei vielen Berufen ist das, was wir als Laien dahinter vermuten, nur ein kleiner Teil dessen, was dort wirklich zum Tagesgeschäft gehört; manchmal ist es sogar vollkommen falsch. Wir stellen dir hier einige Berufe und ihr vielseitiges Tätigkeitsfeld vor. 

Soziologe/Soziologin

Weißt du, womit eine Soziologin/ein Soziologe ihr/sein Geld verdient? Das Wort „Soziologie“ stammt aus dem Lateinischen: „socius“ bedeutet „Gefährte“. 

Soziolog*innen sind Akademiker*innen, die sich mit der empirischen und theoretischen Erforschung des sozialen Verhaltens beschäftigen. Sie hinterfragen beispielsweise, wie sich familiäre Strukturen entwickeln und verändern, warum Männer in vielen Jobs nach wie vor mehr Geld verdienen als Frauen, obwohl sie die gleiche Arbeit leisten. Kurz gesagt: Sie beschäftigen sich damit, wie unsere Gesellschaft funktioniert.

Die Themen der Sozial- und Gesellschaftswissenschaftler sind dementsprechend vielfältig. Einen Einblick in das weite Feld der Disziplin bietet die öffentliche Ringvorlesung „10 Minuten Soziologie“ der Universität Passau. Die einzelnen Kurzvorträge fanden im Wintersemester 2019/2020 statt und beschäftigen sich mit dem übergreifenden Thema „Verantwortung“.

Dabei waren unter anderem Präsentationen zu:

  • „Systemtheorie: Selbstmedikation. Die Verantwortung des mündigen Patienten“
  • „Interkulturelle Kommunikation: Soziale Verantwortung in multinationalen Unternehmen: Interkultureller Transfer von Organisationspraktiken“
  • „Wissenschaftsethik: Die Verantwortung des Wissenschaftlers“
  • „Sozialethik: Transformationen des Verantwortungsbegriffs“
  • „Wissenssoziologie: Wem gehört mein Körper?“

Klingt das spannend? Dann könnte eine Karriere als Soziolog*in das Richtige für dich sein.

Ausbildung

Die Ausbildung besteht aus einem Studium. Nach sechs Semestern folgt die Prüfung zum Bachelor of Arts.

Berufsmöglichkeiten für Soziolog*innen

Die beruflichen Betätigungsfelder für Soziolog*innen werden dich überraschen und sind sehr vielfältig: Sie entwickeln Marketingstrategien für Unternehmen, sind als Personalreferent*innen tätig, arbeiten in der Erwachsenenbildung oder stehen Organisationen und Parteien beratend zur Seite. Eine Karriere im Hochschulbereich oder in der Forschung ist ebenfalls möglich.

Erzieher*in

Erzieher*innen haben häufig mit Vorurteilen zu kämpfen. Die meisten Menschen denken, dass sie den ganzen Tag Kinder bespaßen, spielen und eigentlich gar nicht richtig arbeiten. Eine Fehlannahme! 

Als pädagogische Fachkräfte sind Erzieher*innen nicht nur in Kindergärten im Einsatz. Sie arbeiten mit Jugendlichen, Erwachsenen oder behinderten Menschen aller Altersgruppen. Trotzdem hält sich die alte Bezeichnung „Kindergärtner*in“ im alltagssprachlichen Gebrauch hartnäckig. 

Eine Spezialisierung auf ein bestimmtes Feld oder eine Klientel ist ebenfalls möglich: Die Weichen stellen Erzieher*innen in spe durch die Wahl ihrer Praktika. Wer eher mit Kindern arbeiten möchte, orientiert sich in Richtung Kindergarten, Tagesstätte, Hort und Heimerziehung. Wer Erwachsene bevorzugt, wählt beispielsweise eine Behindertenwerkstatt oder arbeitet mit Senior*innen. 

Die Ausbildung ist anspruchsvoll: Neben Wissen aus den Disziplinen Pädagogik und Psychologie gehört Soziologie dazu. Angehende Erzieher*innen lernen, wie methodisch-didaktisch pfiffig Wissen vermittelt wird. Sozialpädagogik, Sonderpädagogik und Heilpädagogik gehören ebenso zu den Inhalten wie Jugendrecht und Familienrecht, Medienpädagogik oder Musikerziehung. 

Gerade eine Zusatz- und Weiterqualifikation bietet bessere Verdienstmöglichkeiten: 

  • Motopäd*innen beispielsweise können Kinder und Jugendliche in besonderer Weise bei ihrer psychomotorischen Entwicklung begleiten. Auch andere Qualifikationen wie etwa eine Trainerausbildung für eine bestimmte Sportart kann sinnvoll sein.
  • Musikpädagog*innen bringen ein umfassendes Wissen über Musik und Instrumente mit und können Kinder beim Einstieg in die musikalische Welt unterstützen. Neben den klassischen Orff-Instrumenten der musikalischen Früherziehung gehören dazu auch Blockflöte, Gitarre oder Klavier.
  • Mit einer Qualifikation im Bereich Management und auf betriebswirtschaftlicher Ebene sind auch Tätigkeiten in der Leitung von erzieherischen Einrichtungen möglich.

Ausbildung 

Die schulische Aus- beziehungsweise Weiterbildung zur/zum Erzieher*in ist staatlich geregelt. Sie findet an Fachschulen, Fachakademien sowie Berufskollegs statt und dauert in Vollzeit zwei bis vier Jahre, in Teilzeit drei bis sechs Jahre. Am Ende steht eine staatliche Abschlussprüfung.

Berufsmöglichkeiten für Erzieher*innen

Beruflich sind Erzieher*innen in Kindergärten, Kinderkrippen und Horten, aber auch in Kinder-, Jugendwohn- und Erziehungsheimen zu finden. Sie unterstützen in Familienberatungs- und Suchtberatungsstellen. Auch Tagesstätten sowie Wohnheime für Menschen mit Behinderung, Ferieneinrichtungen und Erholungsheime sind Betätigungsfelder für ausgebildete Erzieher*innen.

Social Media-Manager*in

Soziale Netzwerke wie Facebook, Pinterest, Instagram und Twitter haben in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen und sind für Unternehmen wichtige Werbekanäle. Rundherum sind ganz neue, spannende Berufe entstanden. Einer davon, der sich wunderbar als digitale/r Nomade/Nomad*in ausüben lässt, ist die Tätigkeit als Social Media-Manager*in.

Vielleicht träumst du davon, die Welt zu bereisen und von jedem Ort der Welt aus arbeiten zu können. Eine Tätigkeit als Social Media-Manager*in macht genau das möglich. Alles, was du zum Arbeiten brauchst, sind ein Laptop und eine schnelle Internet-Verbindung.

Zum Berufsalltag einer/eines Social Media-Manager*in gehört das Veröffentlichen von Neuigkeiten aus der Welt des Betriebs und der Branche. Außerdem zählt die Kommunikation mit der (potenziellen) Kundschaft dazu: Durch das Beantworten von Anfragen und die Beteiligung an Diskussionen bauen sie eine Brücke zwischen Interessierten, potenziellen Kund*innen und dem Unternehmen, für das sie tätig sind. So entsteht Vertrauen.

Mit originellen Kampagnen machen Social Media-Manager*innen auf neue Produkte aufmerksam. Den Erfolg der getroffenen Maßnahmen zu messen, gehört ebenfalls zu ihrem Aufgabenspektrum. Dabei setzen sie verschiedene Tools ein. 

Wenn du in dieses Berufsfeld einsteigen möchtest, solltest du dich für Online Marketing begeistern, dich hervorragend mit den verschiedenen Plattformen auskennen und gern am Computer arbeiten. 

Ausbildung

Die Ausbildung zur/zum Social Media-Manager*in ist über ein Hochschul- oder Fernstudium, durch Seminare oder eine Weiterbildungsmaßnahme möglich. Viele bilden sich autodidaktisch weiter oder lernen ihr Handwerkszeug direkt in der Praxis.

Berufsmöglichkeiten für Social Media-Manager*innen

Social-Media-Manager*innen arbeiten in Marketing- und PR-Abteilungen von Organisationen und Unternehmen. Außerdem sind sie in SEO- und Werbeagenturen tätig oder unterstützen die Betreiber*innen von Internetportalen, Foren und Netzwerken.

Flugbegleiter*in

Früher nannte sich der Beruf der Flugbegleiter*in „Steward oder Stewardess“: Das Personal in Flugzeugen kümmert sich um das Wohl und die Sicherheit der Passagiere. Sie zeigen Reisenden ihre Sitzplätze und achten darauf, dass sie ihr Handgepäck korrekt verstauen. Während des Flugs servieren die Servicekräfte kleine Gerichte und Getränke. Sie teilen Zeitungen und Zeitschriften sowie Spielzeug aus und informieren Reisende über die Ausstattung an Bord. Falls ein Notfall eintritt, leiten und koordinieren sie die nötigen Rettungsmaßnahmen.

Ausbildung

Die Ausbildung zur/zum Flugbegleiter*in dauert in Vollzeit sechs Wochen bis dreieinhalb Monate. Das regeln die Vorschriften der Lehrgangsträger. Es handelt sich nicht um eine staatlich anerkannte Ausbildung.

Berufsmöglichkeiten für Flugbegleiter*innen

Flugbegleiter*innen arbeiten bei Unternehmen des Personenflugverkehrs. Sie gehören zum Flug-, aber auch zum Bodenpersonal.

Kfz-Mechatroniker*in

Wahrscheinlich denkst du bei diesem Beruf als erstes an klassische Kfz-Mechaniker*innen, die sich um Autoreparaturen kümmern. Aber dieser Job ist sehr viel umfangreicher, was mit der technischen Entwicklung zusammenhängt. Als Experte für „klassische“ Kfz-Technik und Kfz-Elektronik verfügen Kfz-Mechatroniker*innen über ein breites Spektrum an Wissen und Können: Sie kennen sich in sämtlichen Feldern der Fahrzeug-Technik aus. 

Dazu zählen:

  • Anti-Blockier-Systeme (ABS)
  • Elektronische Stabilitäts-Programme (ESP)
  • Fahrerassistenz-, Komfort- und Kommunikationssysteme
  • Antriebsschlupfregelungen (ASR)
  • Airbags

Zu ihren täglichen Aufgaben gehört das Analysieren von elektrischen, elektronischen und mechanischen Systemen. Hier ist Spezialwissen gefragt.

Sie spüren Fehler auf und begeben sich mit Hilfe computergestützter Messmethoden und Prüfsysteme auf Ursachenforschung. Anschließend setzen sie die Fahrzeuge instand und überprüfen ihre Funktionstüchtigkeit. Dazu gehört, dass die Fahrzeuge die Vorschriften der Straßenverkehrsordnung erfüllen. 

Ausbildung

Die Ausbildung zur/zum Kfz-Mechatroniker*in dauert dreieinhalb Jahre. Sie setzt sich zusammen aus Praxis im Betrieb und theoretischem Unterricht in der Berufsschule. Im dritten Lehrjahr legen angehende Fachkräfte ihren beruflichen Schwerpunkt fest.

Folgende Spezialisierungsmöglichkeiten gibt es im Bereich der Kfz-Mechatronik:

  • Personenkraftwagentechnik: „klassische“ Spezialisierung auf der Reparatur und Wartung von PKW
  • Motorradtechnik: Reparatur und Wartung von Krafträdern
  • Nutzfahrzeugtechnik: Reparatur und Wartung von Bussen, Baufahrzeugen und LKW
  • System- und Hochvolttechnik: Spezialisierung auf Elektro- und Hybridfahrzeuge
  • Karosserietechnik: Fokus auf Lack- und Unfallschäden sowie Schließsystemen

Berufsmöglichkeiten für Kfz-Mechatroniker*innen

Jobs finden Kfz-Mechatroniker*innen in Reparaturwerkstätten, bei Kraftwagenherstellern, aber auch in Servicecentern von Autohäusern und Tankstellen.

Hebamme/Entbindungspfleger*in

Hebammen und Entbindungspfleger*innen unterstützen und betreuen werdende Mütter in der Schwangerschaft, bei der Entbindung und im Anschluss an die Geburt. Dazu gehört die Versorgung von Mutter und Kind im Wochenbett und die Begleitung während der Stillzeit.

Eine Hebamme beziehungsweise ein/e Entbindungspfleger*n verfügt über fundierte medizinische Kenntnisse. Zu ihren Aufgaben gehört:

  • die Feststellung Schwangerschaft 
  • die Ausstellung des Mutterpasses
  • Rat und Hilfe bei Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit, bei körperlichen und psychischen Beschwerden
  • Durchführung der Vorsorgeuntersuchungen 
  • Geburtsvorbereitung 
  • Geburtsvorbereitungskurse und Schwangerengymnastik.

Als Ansprechpartner*innen bei allen Fragen rund um die Geburt kontrollieren Hebammen beziehungsweise Entbindungspfleger*innen das Gewicht und Blutdruck der werdenden Mutter. Außerdem prüfen sie die Lage und die Größe des Kindes und hören das Herz ab.  

Ausbildung

Die Ausbildung zur Hebamme beziehungsweise zur/zum Entbindungspfleger*in befindet sich in einer Übergangsphase: Bisher handelte es sich um eine schulische Ausbildung. Diese wird seit dem 1. Januar 2020 durch ein duales Studium abgelöst. 

Schulische Ausbildungen dauern drei Jahre und können noch bis zum 31.12.2027 mit einer staatlichen Prüfung abgeschlossen werden. Zusätzlich gibt es bei Studienbeginn vor 2022 noch die Chance, das Fach „Hebammenkunde“ an der Hochschule zu belegen.

Ab dem Wintersemester 2020/21 ist das Bachelor-Studium an der Hochschule möglich. Wer im europäischen Ausland arbeiten möchte, entscheidet sich auch in der Übergangszeit am besten bereits für diese Variante. Der Grund: Die schulische Ausbildung wird im restlichen Europa nicht ohne Weiteres anerkannt. 

In Deutschland ist eine Berufstätigkeit auch ohne Studium mit der bis 2020 üblichen Ausbildung weiterhin möglich.

Berufsmöglichkeiten für Hebammen und Entbindungspfleger*innen

Jobmöglichkeiten finden Hebammen und Entbindungspfleger*innen in geburtshilflichen Abteilungen von Krankenhäusern, in Geburtshäusern, bei Gesundheitsämtern und sozialen Diensten. Auch die freiberufliche Tätigkeit als Hebamme beziehungsweise Entbindungspfleger*in ist eine Option.

Investmentbanker*in

Vielleicht weißt du schon, dass du Wirtschaftswissenschaften studieren möchtest. Dich reizt alles rund um Finanzen. Bei möglichen Jobs bist du dir aber noch unsicher? Wie wäre es mit Investmentbanking? Klingt langweilig? Das ist dieser Beruf absolut nicht.

Investmentbanker*innen informieren Unternehmen, Staaten, Kommunen und Pensionskassen über Finanzprodukte. Sie sind spezialisiert auf Anlagemöglichkeiten und kennen sich mit Finanzierungsstrategien aus. Außerdem unterstützen sie Unternehmen bei Übernahmen und Fusionen, erstellen Markt- und Risikoanalysen. 

Wenn du dich für Finanzen und Wirtschaft begeisterst, bereit bist, hart zu arbeiten und keinen 9-5-Job suchst, bist du hier richtig! (Die Verdienstmöglichkeiten sind ausgezeichnet!)

Spezialisierungsmöglichkeiten gibt es in folgenden Bereichen:

  • Trading: Dazu zählt der Handel mit Wertpapieren, Derivaten, Anleihen, Futures und Optionen auf Rechnung der Bank oder der Kund*innen.
  • Asset Management: Sie betreuen umfangreiche Anlage-Portfolios von Versicherungen, Stiftungen, Unternehmen und Regierungen.
  • Corporate Finance: Die Beratung zu Finanzprodukten sowie Unterstützung beim Börsengang gehört ebenfalls zum Aufgabenspektrum.
  • Financial Engineering: Hierunter fällt unter anderem die Erstellung von Finanzierungskonzepten.
  • Research: Informationen über Märkte, Branchen und Unternehmen werden gesammelt, analysiert und präsentiert. 
  • Sales: Darunter fällt der Verkauf von Finanzprodukte der Kund*innen.
  • Mergers & Acquisitions (M&A): Unternehmensaufkäufe, Fusionen mehrerer Unternehmen sowie die Neustrukturierung von Betrieben fällt unter diesen Bereich.

Du siehst, das Jobprofil eine*r Investmentbanker*in ist überaus vielseitig.

Ausbildung

Die Ausbildung besteht aus einem abgeschlossenen Hochschulstudium der Wirtschaftswissenschaften. In der Regel bewerben sich angehende Investmentbanker*innen mit einem Master oder Diplom.

Typische Schwerpunkte während des Studiums sind:

  • Buchhaltung
  • Finanzen
  • Informatik
  • Management
  • Wirtschaft

Berufsmöglichkeiten von Investmentbanker*innen

Investmentbanker*innen arbeiten in Banken, bei Finanzdienstleistern und in Unternehmensberatungen.

Fotograf*in

Bei dem Beruf der/des Fotograf*in fällt dir zuerst Hochzeitsfotografie ein? Das ist bei weitem nicht alles, was diesen kreativen Ausbildungsberuf ausmacht. Fotograf*innen fangen mit der Kamera die Natur, Szenen, Menschen oder Produkte ein. Diese Aufnahmen bearbeiten sie im Anschluss mit entsprechender Software am Computer, um die Ergebnisse zu perfektionieren.

Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in unterschiedlichen Bereichen, angefangen bei der Porträtfotografie über die Produktfotografie für Kataloge bis zur Industrie- und Architektur- oder Wissenschaftsfotografie.

Ausbildung

Fotograf*innen durchlaufen eine dreijährige duale Ausbildung im Handwerk. Sie arbeiten während ihrer Lehrzeit im Ausbildungsbetrieb und erwerben theoretische Kenntnisse in der Berufsfachschule. Weiterhin ist es möglich, eine Prüfung als Fotografenmeister*in abzulegen und ein Studium zum Bachelor im Studienfach Fotografie dranzuhängen. Damit lassen sich auch die Verdienstmöglichkeiten nochmals verbessern.

Berufsmöglichkeiten für Fotograf*innen

Fotograf*innen finden Jobmöglichkeiten in Fotostudios und Fotofachgeschäften, bei Verlagen, Pressediensten, Presseagenturen, Bildarchivdiensten sowie in Werbe- und Medienagenturen. Auch eine Selbstständigkeit als freie/r Fotograf*in ist möglich.

Stadtplaner*in

Blockbuster wie „Batman“ zeigen dystopische Städte mit düsterer Atmosphäre. Aber wie sieht die ideale Stadt der Zukunft eigentlich aus?

Vielleicht hast du dich schon einmal gefragt, wer eigentlich entscheidet, wie private, öffentliche und wirtschaftliche Räume in einer Stadt organisiert sind. Darum kümmern sich Stadtplaner*innen. Entwürfe für die Stadt der Zukunft zeigen „Smart Citys“: technisch vernetzte, „intelligente“ Städte, in denen das Leben ökologischer und nachhaltiger ist als das in den Städten heute. 

Im Juli 2012 gründete die Europäische Kommission die „Europäische Innovationspartnerschaft für Intelligente Städte und Gemeinden“ (European Innovation Partnership on Smart Cities and Communities – EIP-SCC). Das soll die Entwicklung intelligenter städtischer Technologien fördern.

Aktuell lebt etwa die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Diese Menschen verbrauchen Dreiviertel des weltweiten Energiebedarfs. Damit sind sie für rund 80 Prozent der durch Menschen verursachten CO2-Emissionen verantwortlich. Hier alternative, nachhaltige Konzepte zu entwickeln, gehört zu den Aufgaben von Stadtplaner*innen.

In diesem Feld tätig zu sein, verlangt Kreativität und Vorstellungsvermögen. 

Stadtplaner*innen machen Vorschläge, wie vorhandene Flächen und Gebiete am sinnvollsten genutzt werden können. Sie erstellen Bebauungs- und Flächennutzungspläne. Diese legen sie den Entscheidungsträgern aus der Politik vor. Mit ihrer Zustimmung beginnt die Umsetzung. 

Ausbildung

Stadtplanung beziehungsweise Stadt- und Raumplanung ist ein eigener Studiengang. Das Studium ist auch als Fern- und berufsbegleitendes Präsenzstudium möglich. Als Studienabschluss sind Bachelor, Diplom und Master möglich.

Berufsmöglichkeiten für Stadtplaner*innen

Stadt- und Regionalplaner*innen arbeiten in kommunalen Planungsämtern, bei Wohnungsbau- und Bauträgergesellschaften sowie in regionalen Planungsgemeinschaften in

  • Stadtplanungsbüros
  • Architekturbüros
  • Verkehrsplanungsbüros und
  • Landschaftsplanungsbüros

Produzent*in

Du liebst Filme, bist ein Organisationstalent und hast eine gute Hand für Finanzielles? Ob ein bestimmtes Thema oder eine Filmidee zum Erfolg an der Kinokasse wird, entscheidet unter anderem ein/e Filmproduzent*in. Sie/er trägt die finanzielle und inhaltliche Verantwortung für mögliche Projekte.

Ist der Beschluss zur Realisierung eines Projekts gefasst, geht es an die Kostenrechnung. Produzent*innen kümmern sich allerdings nicht nur um die Kalkulation, sondern auch um die Beschaffung des notwendigen Budgets.

Der Beruf reicht über die Tätigkeit für Film und Fernsehen hinaus: Produzent*innen befassen sich ebenfalls mit der organisatorischen, technischen und wirtschaftlichen Vorbereitung und Verwirklichung von Produktionen in anderen medialen Bereichen wie Hörfunk und Musik.

Du siehst: Dieser Beruf ist überaus vielseitig und bietet Medienbegeisterten ein breites Feld, um ihre Kreativität auszuleben und ihre Ideen umzusetzen.

Zu den Tätigkeiten von Produzent*innen im Medienbereich gehören (Auswahl):

  • die finanzielle Kalkulation für Produktionen im Film-, Rundfunk- und Musikbereich
  • die Erstellung von Dreh- bzw. Aufnahmeplänen und Briefings
  • die Besichtigung von Drehorten und Tonstudios
  • Personalbeschaffung
  • Beschaffung von Ausrüstungsgegenständen und Dekoration
  • Öffentlichkeitsarbeit 
  • die Entwicklung von Marketingstrategien 

Ausbildung

Der Weg zum Beruf der/des Produzent*in führt in den meisten Fällen über eine Ausbildung zur Film- und Fernsehproduzent*in oder Regisseur*in. Diese dauert in Vollzeit rund drei Jahre. Auch ein Studium mit Bachelorabschluss ist im Studienfach Film-, Fernsehproduktion oder Regie ist möglich.

Im Anschluss folgt eine berufliche Weiterbildung zur/zum Produzent*in. Die Zulassung zur Prüfung und die Prüfung selbst richten sich nach den Rechtsvorschriften der jeweiligen Industrie- und Handelskammer. 

Berufsmöglichkeiten für Produzenten

Menschen lieben gute Filme, Serien, Hörbücher und Musik. Dementsprechend gefragt und zukunftsträchtig ist dieser Beruf. Produzent*innen finden Anstellung in Unternehmen der Filmwirtschaft, aber sie sind auch bei Hörfunk- und Fernsehanstalten sowie Musik- und Tonstudios tätig.

Wer den Schritt zum eigenen Unternehmen wagt, kann sich mit einer eigenen Film- oder TV-Produktionsgesellschaft selbstständig machen.

Zusammenfassung

Wenn du etwas aus diesem Artikel mitnehmen möchtest, dann, dass du einen Beruf niemals nur anhand der Klischees darüber beurteilen solltest. So, wie ein/e Kfz-Mechatroniker*in nicht nur den ganzen Tag Motoren zerlegt und ein/e Erzieher*in nicht den ganzen Tag kleine Kinder bespaßt, verhält es sich mit praktisch jedem anderen Beruf: Viele Jobs sind unheimlich vielseitig und facettenreich.

Nimm mit, dass du dich in Berufe einlesen solltest. Selbst dann, wenn du bereits annimmst, ein gutes Bild davon zu haben. Oft ist das gerade bei abstrakt klingenden Jobs nicht der Fall.

Wenn du recherchierst, vertraust du auf Fakten, nicht auf Klischees. Dadurch gewinnst du andere Sichtweisen auf Berufe und entdeckst vielleicht den einen oder anderen Job, den du zuvor uninteressant fandest. Das hilft dir bei deiner eigenen Berufswahl, deiner beruflichen Weiteentwicklung oder deinem beruflichen Neustart.