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Feuerwehr Ausbildung

Viele hatten als Kind häufig eine ganz bestimmte Berufsvorstellung: Arbeiten bei der Feuerwehr. Einige haben diesen Berufswunsch auch noch, nachdem sie aus den Kinderschuhen hinausgewachsen sind. Gehörst du dazu? Dann interessierst du dich sicher für die Möglichkeiten einer Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr. Hier erfährst du, wie du deinen Traumberuf Wirklichkeit werden lassen kannst.

  • Es handelt sich um eine Ausbildung im Beamtenverhältnis.
  • Je nach Schul- und Studienabschluss kommt für dich der mittlere, gehobene oder höhere feuerwehrtechnische Dienst infrage.
  • Im theoretischen Ausbildungsteil besuchst du die Feuerwehrschule und lernst alle nötigen Grundlagen über Technik, Recht und natürlich spezifisches Fachwissen für den Feuerwehrdienst.
  • In der Praxis erfährst du den Berufsalltag bei Feuerwehren, wartest Fahrzeuge, arbeitest in Werkstätten und bist bei Einsätzen dabei.
  • Zusätzlich machst du eine Ausbildung zum Rettungssanitäter.

Von der Berufung zum Beruf

Bei der Freiwilligen Feuerwehr ehrenamtlich tätig zu sein, ist für viele eine echte Berufung. Sie sind ständig in Alarmbereitschaft, Ansprechpartner in der Not, bekommen Gefahrensituationen unter Kontrolle und retten Menschenleben. Wenn du diese Berufung allerdings wortwörtlich zum Beruf machen möchtest, ist der Weg über eine Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr der richtige für dich. Wichtig ist, dass du dir vorher genauestens darüber im Klaren wirst, ob diese Laufbahn auch wirklich zu dir passt. Denn es ist noch mal eine ganz andere Sache hauptberuflich für die Feuerwehr zu arbeiten, insbesondere im Hinblick auf Eigenschaften wie Belastbarkeit, Verantwortungsbewusstsein und Entscheidungsfähigkeit. Je nachdem welche der möglichen Laufbahnen einer Feuerwehr-Ausbildung du einschlägst, erwarten dich unter anderem verantwortungsvolle Führungsaufgaben. Außerdem muss dir bewusst sein, dass bei der Berufsfeuerwehr zu arbeiten nicht nur heißt, Katzen von Bäumen zu retten und Feuerwehrleitern zu erklimmen. Hier können nämlich besonders schlimme und gefährliche Brandsituationen und Verkehrsunfälle auf dich warten, mit denen du mental umgehen können solltest. Bist du dir dieser Risiken bewusst und möchtest dennoch nichts lieber als eine Feuerwehrwache deinen Arbeitsplatz nennen zu dürfen, kannst du über eine der folgenden Ausbildungsmöglichkeiten in den feuerwehrtechnischen Dienst gelangen.

Ausbildungsmöglichkeiten bei der Berufsfeuerwehr

Abhängig davon, welche Voraussetzungen du mitbringst, bieten sich dir bei der Berufsfeuerwehr verschiedene Laufbahnmöglichkeiten. "Laufbahn" heißt es insbesondere deswegen, da es sich um eine Beschäftigung im Beamtenverhältnis handelt. Dementsprechend gibt es grundsätzlich die Auswahl zwischen dem mittleren, dem gehobenen und dem höheren feuerwehrtechnischen Dienst. Je nachdem welche Laufbahn für dich infrage kommt, darfst du dich nach deiner Ausbildung entweder Brandmeister, Brandoberinspektor oder Brandrat nennen. Dein Gehalt während und nach der Ausbildung richtet sich nach deinem Dienstgrad und dem Besoldungsgesetz des jeweiligen Bundeslandes. In der Ausbildung erhältst du sogenannte Anwärterbezüge. So bekommt beispielsweise ein Anwärter im mittleren Dienst bei der Berufsfeuerwehr Köln ca. 1.299 Euro, einer im gehobenen Dienst ca. 1.355 Euro und im höheren Dienst ca. 1.533 Euro. Zusätzlich dazu können Anwärtersonderzuschläge hinzukommen.

Neben spezifischen Voraussetzungen für die jeweiligen Laufbahnen gibt es erst einmal einige allgemeine bzw. persönliche Bedingungen, die du für eine Feuerwehr-Ausbildung erfüllen musst. Dazu gehört beispielsweise, dass du einen Führerschein der Klasse B besitzt und körperlich für den Feuerwehrdienst geeignet bist. Dazu findet im Bewerbungsprozess eine arbeitsmedizinische Untersuchung statt. Hier kann dir häufig auch schon eine Sehschwäche einen Strich durch die Rechnung machen, weshalb du dich im Vorfeld genau über die physischen Voraussetzungen informieren solltest.

Feuerwehr Ausbildung im mittleren Dienst

Die schulischen Voraussetzungen für eine Ausbildung bei der Feuerwehr richten sich nach der jeweiligen Laufbahn. Die Ausbildung zum Brandmeister im mittleren Dienst kommt für dich infrage, wenn du mindestens einen Hauptschulabschluss und zusätzlich schon eine abgeschlossene Berufsausbildung im handwerklich-technischen Bereich in der Tasche hast. Diese Bedingung ist ein entscheidender Unterschied zu vielen anderen Ausbildungen, für die häufig ein Schulabschluss reicht. Nach 18 Monaten darfst du dich Brandmeister nennen. Nicht überall, aber insbesondere in größeren Städten gibt es häufig dennoch die Möglichkeit ohne Berufsausbildung und mit einem mittleren Schulabschluss die Feuerwehr-Ausbildung zu beginnen. Die sogenannte Stufenausbildung ist dementsprechend in zwei Teile aufteilt und dauert 36 Monate: Während du erst eine handwerklich-technische Grundqualifizierung erwirbst, wartet im Anschluss die eigentliche Feuerwehr-Ausbildung auf dich.

Jetzt bleibt noch immer die wichtige Frage: Und was lernt man alles in der Ausbildung? Viel! Egal in welchem Dienst du deine Ausbildung absolvierst, handelt es sich um die Verknüpfung von Theorie und Praxis. Als angehender Brandmeister erhältst du in der Feuerwehrschule deine Grundausbildung. Du lernst alles über Rechtsgrundlagen, fachspezifische Grundlagen in Physik, Verbrennungsvorgänge, Löschmittel und Löschverfahren, Fahrzeug- und Gerätekunde, Atemschutz, Einsatzlehre, Sprechfunk und vieles mehr. Die praktischen Phasen absolvierst du bei Berufsfeuerwehren und lernst das alltägliche Berufsleben von der Fahrzeugwartung bis hin zu der Arbeit in Werkstätten kennen. Hier werden beispielsweise auch schwierige Einsatzsituationen simuliert. Im Laufe der Ausbildung absolvierst du außerdem eine Rettungssanitäterausbildung. Im Zuge dessen lernst du also auch medizinische Grundlagen und den Umgang mit Patienten. Dieses Know-how ist schließlich enorm wichtig für Feuerwehrmänner, und -frauen da sie oftmals die ersten an einer Unfallstelle sind. Du siehst: Die Feuerwehr-Ausbildung ist breit gefächert und enorm vielfältig. Hast du sie erfolgreich hinter dich gebracht, wirst du im Berufsalltag entweder für den Brandschutz oder für den Rettungsdienst eingeteilt. Hier warten 12- bis 24-Stunden-Schichten auf dich. Auf Feuerwachen stehen daher sogar Betten bereit, die du allerdings schnell verlassen musst, sobald der Alarm ertönt und der Einsatz ruft!

Feuerwehr Ausbildung im gehobenen Dienst

Wenn du schon ein abgeschlossenes Bachelorstudium in einem für den Feuerwehrdienst geeigneten Fach vorweisen kannst, steht auch einer Bewerbung für den gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst nichts im Wege. Nach gut zwei Jahren darfst du die Bezeichnung Brandoberinspektor tragen. In der Vorbereitungszeit warten neben deiner feuerwehrtechnischen Grundausbildung auch Inhalte zur Personalführung sowie betriebswirtschaftliche Grundlagen auf dich. Nach der Ausbildung sollst du Führungsaufgaben im mittleren Management übernehmen können. Als Brandoberinspektor bist du nicht nur bei Einsätzen dabei, sondern leitest sie sogar. Dementsprechend solltest du dich darauf einstellen, dass du vergleichsweise viel Zeit im Büro verbringst. Nichtsdestotrotz bist du natürlich auch in der Praxis unterwegs, um Themen rund um Gruppen- und Zugführung, Einsatzorganisation und Technik, Verwaltung und Personal, Gefahrenvorbeugung in diversen Praktika zu verinnerlichen.

Feuerwehr Ausbildung im höheren Dienst

Die Voraussetzungen für die Ausbildung als Brandreferendar im höheren feuerwehrtechnischen Dienst sind dagegen noch ein wenig höher. Hierfür wird schon ein erfolgreicher Masterabschluss erwartet. Auf dem Weg zum Brandrat im höheren Dienst absolvierst du ein zweijähriges Referendariat. In dieser Zeit nimmst du mehrere Praktika bei unterschiedlichen Feuerwehren und Aufsichtsbehörden mit. Du machst Erfahrungen als Zugführer im Einsatzdienst, hospitierst in einer Leitstelle, führst Einsatzübungen durch oder erteilst Fachunterricht. Dazwischen besuchst du immer wieder (Führungs-)Lehrgänge, um dich fachspezifisch weiterzubilden. Inhalte können Qualitätsmanagement, Stressbewältigung, Vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz oder Haushaltsrecht sein. Grundsätzlich gilt aber: Der genaue Ablauf und die genauen Inhalte können je nach Bundesland variieren.

Ganz gleich welche Feuerwehr-Ausbildung du absolvierst - bist du weiterhin fleißig und wissbegierig, kannst du dich durch Fortbildungen, viel Engagement und etwas Geduld auch als Brandmeister oder Brandoberinspektor für einen höheren Dienstgrad qualifizieren. 

Auswahlverfahren für den feuerwehrtechnischen Dienst

Erfüllst du die persönlichen und schulischen Voraussetzungen für eine Feuerwehr Ausbildung, wartet im Bewerbungsprozess allerdings noch ein Auswahlverfahren auf dich. Hier soll deine allgemeine Feuerwehrtauglichkeit festgestellt werden. Das Verfahren gliedert sich häufig in mehrere Stufen. Neben der allgemeinen und handwerklich-technischen Wissensabfrage solltest du dich in jedem Fall auf einen psychologischen und körperlichen Eignungstest einstellen. Die Arbeit bei der Feuerwehr kann sowohl physisch als auch psychisch sehr anspruchsvoll sein. Daher ist es verständlich, dass die Berufsfeuerwehren ihren Nachwuchs präzise und sehr sorgsam mithilfe solcher Tests aussuchen. So können ebenfalls persönliche Gespräche oder für den gehobenen und höheren Dienst auch Präsentationen und Gruppendiskussionen zum Auswahlverfahren gehören.

Die jeweiligen Voraussetzungen sowie Abläufe der Auswahlverfahren variieren jedoch häufig und sind von Bundesland zu Bundesland und von Berufsfeuerwehr zu Berufsfeuerwehr unterschiedlich. Es gibt in Deutschland mehr als 100 Berufsfeuerwehren und eines ist sicher: Der Bedarf an Nachwuchs ist hoch. Wenn Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau auch nach dieser geballten Informationsflut noch immer dein Traumberuf ist, solltest du dich also ausgiebig bei den für dich infrage kommenden Stellen erkundigen. Erfüllst du dann die formellen Voraussetzungen, heißt es: Ran an die Vorbereitung für das Auswahlverfahren!

Du möchtest mehr über das Beamtenverhältnis erfahren? Dann schau doch mal auf unserer Themenseite Karriere beim Staat vorbei.