Als Heilpraktiker:in für Psychotherapie arbeitest du mit Menschen, die unter seelischen Problemen leiden. Der Beruf umfasst die Diagnose und Behandlung psychischer Störungen – mit dem Ziel, Betroffene im Alltag zu stabilisieren und langfristig zu begleiten. Dabei kommen verschiedene therapeutische Methoden zum Einsatz, etwa Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie oder imaginative Verfahren.
Im Zentrum steht immer der individuelle Mensch mit seinen Bedürfnissen und Herausforderungen. Die Tätigkeit ist verantwortungsvoll und erfordert nicht nur Fachwissen, sondern auch viel Empathie, Kommunikationsstärke und Belastbarkeit. Heilpraktiker:innen für Psychotherapie arbeiten oft in eigenen Praxen, aber auch in Beratungsstellen, Reha-Einrichtungen oder in der Zusammenarbeit mit Ärzt:innen und anderen Heilberufen.
Dabei unterscheidet sich die Tätigkeit klar von der Arbeit approbierter Psychotherapeut:innen: Diese absolvieren ein Psychologiestudium mit Schwerpunkt Klinische Psychologie und anschließend eine staatlich geregelte Ausbildung mit Approbation. Heilpraktiker:innen für Psychotherapie hingegen erhalten nach bestandener Überprüfung durch das Gesundheitsamt eine eingeschränkte Heilerlaubnis. Sie dürfen psychotherapeutisch tätig sein, jedoch nicht mit gesetzlichen Krankenkassen abrechnen oder die geschützte Berufsbezeichnung „Psychotherapeut:in“ führen.
Die Ausbildung zum oder zur Heilpraktiker:in für Psychotherapie erfolgt meist an privaten Fachschulen und kann in Vollzeit, Teilzeit oder auch als Fernstudium absolviert werden. Je nach gewähltem Modell dauert sie zwischen 3 und 12 Monaten. Die Inhalte umfassen unter anderem Psychopathologie, psychotherapeutische Verfahren, Gesetzeskunde und Entwicklungspsychologie. Zusätzlich werden häufig Themen wie Gesprächsführung, Notfallinterventionen und Persönlichkeitspsychologie behandelt. Auch Selbsterfahrungseinheiten und Supervision sind in vielen Lehrgängen Bestandteil, um das eigene Verhalten im therapeutischen Kontext besser einschätzen zu können.
Praktische Übungen bereiten dich auf die spätere Arbeit mit Patient:innen vor. Hierzu zählen Rollenspiele, Fallanalysen oder auch Hospitationen bei erfahrenen Therapeut:innen. So verknüpfst du deine theoretischen Kenntnisse frühzeitig mit realitätsnahen Situationen. Am Ende der Ausbildung legst du die amtsärztliche Heilpraktikerprüfung ab, die aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil besteht. Diese Prüfung wird vom zuständigen Gesundheitsamt abgenommen und ist Voraussetzung, um psychotherapeutisch im Rahmen des Heilpraktikergesetzes arbeiten zu dürfen.
Im Durchschnitt liegt das Einstiegsgehalt bei rund 2.960 Euro brutto im Monat. Die Ausbildung zum/zur Heilpraktiker:in für Psychotherapie selbst ist kostenpflichtig – je nach Anbieter können Kosten von etwa 2.000 bis 5.000 Euro entstehen. Als selbstständige:r Heilpraktiker:in für Psychotherapie kannst du deinen Stundensatz frei festlegen. Weitere Informationen zum Gehalt findest du auf unserer Seite rund ums Gehalt.
Für die Zulassung zur Heilpraktikerprüfung musst du mindestens 25 Jahre alt sein, einen Hauptschulabschluss besitzen und ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis sowie ein ärztliches Attest vorlegen. Zusätzlich darf keine psychische oder Suchterkrankung vorliegen, die deine Eignung infrage stellt. Die Prüfung erfolgt durch das zuständige Gesundheitsamt und setzt eine umfassende Vorbereitung voraus.
Neben diesen formalen Kriterien spielen persönliche Eigenschaften eine wichtige Rolle. Wer als Heilpraktiker:in für Psychotherapie arbeiten möchte, sollte über Einfühlungsvermögen und ein ausgeprägtes Interesse an psychologischen Zusammenhängen verfügen. Auch Kommunikationsfähigkeit, emotionale Stabilität und Geduld sind entscheidend, um in diesem sensiblen Berufsfeld langfristig bestehen zu können. Erste Erfahrungen in beratenden Tätigkeiten oder im sozialen Bereich sind von Vorteil.
Nach bestandener Prüfung kannst du dich auf bestimmte Therapieformen spezialisieren, wie z. B. Hypnose oder systemische Therapie. Auch Methoden wie Gesprächspsychotherapie, Kunsttherapie oder Achtsamkeitsverfahren bieten sich als Vertiefung an und eröffnen zusätzliche berufliche Perspektiven.
Zudem besteht die Möglichkeit, regelmäßig an Fortbildungen, Supervisionen oder fachspezifischen Workshops teilzunehmen, um die eigene therapeutische Kompetenz kontinuierlich weiterzuentwickeln. Wer darüber hinaus ein Studium im Bereich Psychologie, Sozialpädagogik oder Gesundheitswissenschaften aufnimmt, schafft sich eine solide akademische Grundlage für eine noch breitere Tätigkeit im psychosozialen Bereich. Damit steigen auch die Chancen auf Tätigkeiten in multiprofessionellen Teams oder in leitenden Funktionen.
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