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Ausbildung als Polizist /in bei der Landespolizei

Dauer: 30 Monate
Einstiegsgehalt: Ungefähr 1.950 Euro
Ausbildungstyp: Klassische duale Ausbildung

Das machst du in der Ausbildung

  • Du bist dafür zuständig, dass die geltenden Gesetze eingehalten werden.
  • Du hilfst in Notsituationen, nimmst Anzeigen auf und regelst den Verkehr.
  • Dich erwartet ein sehr anspruchsvoller und abwechslungsreicher Job.
  • In jeder gefährlichen oder stressigen Situation bewahrst du Ruhe und zeigst Verständnis für das Anliegen deines Gegenübers.
  • Du absolvierst entweder eine duale Ausbildung (mittlerer Dienst) oder ein duales Studium (gehobener Dienst).

Fakten

Abschluss
Mittlerer Schulabschluss
Art der Ausbildung
Klassische duale Ausbildung Duales Studium
Verkürzung möglich?
Nein.
Einstiegsgehalt
Ungefähr 1.950 Euro
Vergütung
In der Regel keine Vergütung
Ausbildungsdauer
30 Monate

Der Beruf im Detail

Was erwartet dich in dem Job?

Als Polizistin oder Polizist bei der Landespolizei bist du für die Einhaltung des Gesetzes verantwortlich. In deinem Arbeitsalltag nimmst du beispielsweise Anzeigen auf, leistest Hilfe in Notsituationen, verhängst Bußgelder und stellst Beweisstücke sicher, die dabei helfen sollen, begangene Straftaten aufzuklären. Außerdem regelst du den Straßenverkehr und sicherst Unfallstellen ab. In deinem Alltag im Streifendienst bist du meistens im Auto oder zu Fuß unterwegs. Du hältst in deinem Einsatzgebiet nach Gefahrenquellen oder verdächtigen Personen Ausschau oder du wirst von der Leitstelle an einen Einsatzort beordert, wenn zuvor der Notruf eines Bürgers eingegangen ist.

Bei der Polizei gibt es verschiedene berufliche Laufbahnen, für die du dich entscheiden kannst. Vereinfacht gesagt kannst du dich am Anfang zwischen zwei Optionen entscheiden. Die Ausbildung im mittleren Dienst funktioniert wie eine duale Ausbildung und qualifiziert dich für die grundlegende Polizeiarbeit. Wenn du stattdessen die Ausbildung im gehobenen Dienst wählst, absolvierst du ein anspruchsvolleres Studium und erhältst anschließend einen akademischen Titel.

Die Landespolizei ist in jedem Bundesland unabhängig voneinander organisiert, daher gibt es in der Ausbildung und im Beruf kleine Unterschiede zwischen den verschiedenen Laufbahnen und Polizeien. Allgemein kann man sagen: Im mittleren Dienst bist du Teil des Wach- oder Streifendienstes und kümmerst dich dort um die Aufnahme von Anzeigen. Außerdem bist du auf Streife unterwegs und kontrollierst, dass der öffentliche Raum sicher ist und niemand gegen Gesetze verstößt. Nach dem Studium (gehobener Dienst) erhältst du in der Regel mehr Führungs- und Personalverantwortung als im mittleren Dienst. Du kannst beispielsweise Einsätze planen oder für die Ausbildung neuer Polizeibeamter zuständig sein.

Die Arbeit bei der Polizei ist sehr abwechslungsreich und du musst dich schnell auf neue und möglicherweise gefährliche Situationen einstellen können. Du sorgst für Sicherheit im öffentlichen Raum und schützt Menschen vor möglichen Gefahren. Auch wenn es manchmal schwierig ist, versuchst du für Gerechtigkeit zur Sorgen. Auch gegenüber aufgebrachten und uneinsichtigen Menschen bewahrst du als Polizeibeamte oder Polizeibeamter stets Ruhe und versuchst Verständnis für die Anliegen deines Gegenübers zu haben. In deiner Arbeit als Polizistin oder Polizist setzt du dich für Werte wie Offenheit, Verantwortung, Vertrauen und Verlässlichkeit ein. In diesem Beruf hast du viel Kontakt zu Menschen. So versuchst du beispielsweise auch, Kriminalität und Verbrechen bereits im Voraus zu verhindern. Dazu berätst du Mitbürger oder erklärst ihnen vorbeugende Maßnahmen.

Auch wenn dieser Teil der Polizeiarbeit in TV-Serien und Filmen selten vorkommt: Ein großer Teil der Arbeit von Polizistinnen und Polizisten ist es, deine Erlebnisse während des Dienstes schriftlich festzuhalten. Es kann auch sein, dass du ganze Schichten auf der Wache verbringst. Dort schreibst du Berichte, koordinierst die Einsätze deiner Kollegen und nimmst Anrufe entgegen.

Du arbeitest als Polizistin oder Polizist im Schichtdienst. Das heißt, dass Arbeit an Wochenenden oder in der Nacht keine Seltenheit ist. Deine Arbeitszeit verbringst du unter anderem in Büroräumen, Einsatzfahrzeugen und im Freien - auch hier zeigt sich, die abwechslungsreich die Arbeit bei der Polizei sein kann.

Vorsicht, Verwechslungsgefahr: Die Landespolizei unterscheidet sich von der Bundespolizei, die für andere Aufgabengebiete zuständig ist. Die Polizistinnen und Polizisten bei der Bundespolizei sind unter anderem für den Grenzschutz, den Schutz der Verfassungsorgane, Flughäfen und Bahnhöfe verantwortlich. Wenn du mehr über die Ausbildung bei der Bundespolizei erfahren möchtest, solltest du dir unseren Artikel zu diesem Thema ansehen.

Wie läuft die Ausbildung ab?

Es gibt bei der Ausbildung bei der Landespolizei verschiedene Laufbahnziele, deren Dauer und der Lehrplan unterschiedlich ausfallen. In den meisten Bundesländern wird sowohl die Ausbildung (mittlerer Dienst) als auch das Studium (gehobener Dienst) angeboten. In den folgenden Bundesländern ist die Ausbildung im mittleren Dienst abgeschafft worden. Daher muss dort jeder, der Polizistin oder Polizist werden möchte, ein Studium absolvieren:

  • Bremen
  • Hessen
  • Niedersachsen
  • Nordrhein-Westfalen
  • Rheinland-Pfalz
  • Saarland

Informationen zu den verschiedenen Polizeien findest du hier: https://www.polizei.de/Polizei/DE/Home/home_node.html

Sowohl in Studium als auch Ausbildung wechseln sich Abschnitte mit theoretischem Unterricht und praktische Phasen ab. Während der Ausbildung im mittleren Dienst besuchst du eine Polizeischule. Diese ist entweder eine eigene Institution oder an die Bereitschaftspolizei angegliedert. Hier lernst du die theoretischen Inhalte, die du in praktischen Phasen direkt anwenden kannst. Im dualen Studium, also der Ausbildung im gehobenen Dienst, besuchst du eine polizeiliche Fachhochschule. In diesem Bachelor-Studiengang zur Polizeikommissarin oder zum Polizeikommissar erhältst du in dieser Fachhochschule den theoretischen Unterricht, den du danach praktisch einsetzt, unter anderem im Trainingszentrum oder im Streifendienst einer Ausbildungsbehörde.

Egal, für welche Laufbahn du dich entscheidest: Während der gesamten Ausbildung ist das Tragen deiner Uniform Pflicht, und man kann an den Schulterstücken erkennen, welche Ausbildung du gerade absolvierst.

Auch wenn es zwischen den Laufbahnen und einzelnen Bundesländern gewisse Unterschiede gibt, findet man doch auf jedem Lehrplan der Polizeiausbildung Gemeinsamkeiten. Im theoretischen Unterricht lernst du beispielsweise verschiedene Rechtsformen kennen,  beispielsweise Strafrecht, Verfassungsrecht oder Verkehrsrecht. Außerdem wirst du in Fächern wie Kriminalistik, Funktechnik, Englisch und Waffenkunde unterrichtet.

Du beschäftigst dich unter anderem mit diesen Fragen: Wie kannst du die Gesellschaft vor Kriminalität schützen? Welche Techniken und Instrumente gibt es, um Straftaten zu verhindern? Welche juristischen Grundlagen musst du zur Ausübung deiner Arbeit kennen? Wie genau ist dein Aufgabenbereich definiert? Wie findest du in schwierigen Situationen die richtigen Worte, um mit deinem Gegenüber zu kommunizieren?

Zusätzlich zum theoretischen Unterricht besteht deine Ausbildung aus praktischen Übungen und Fächern. Dazu gehört unter anderem Einsatztraining, eine Fahrausbildung, eine Waffen- und Schießausbildung sowie Selbstverteidigung. In diesen und weiteren Fächern kannst du dein neues theoretisches Wissen direkt praktisch anwenden.

Du wirst im Arbeitsalltag viel mit Menschen zu tun haben, deshalb werden deine sozialen Kompetenzen und deine sozialen Fähigkeiten geschult und du lernst, in stressigen Situationen einen kühlen Kopf zu wahren.

Mindestens einmal pro Halbjahr oder Semester wirst du Prüfungen unterzogen, um zu kontrollieren, dass du dein neues Wissen behalten hast und jederzeit abrufen kannst. Am Ende der Ausbildung folgt die Laufbahnprüfung, die aus einem praktischen und einem theoretischen Teil besteht. Danach erfolgt die Ernennung zum Polizeimeister (Ausbildung im mittleren Dienst) oder Polizeikommissar (Duales Studium/Ausbildung im gehobenen Dienst).

Wenn du die Ausbildung oder das duale Studium erfolgreich abgeschlossen hast, ist eine Übernahme garantiert. Das gilt ebenso für die Übernahme von Krankheitskosten und einer Pension nach dem Ausscheiden aus dem Dienst. Dein Arbeitsplatz bei der Polizei ist sehr sicher. Nach drei Jahren im Dienst wirst du zum Beamten auf Lebenszeit benannt und erhältst alle Vorteile, die damit einhergehen.

Wie hoch ist das Gehalt?

Du möchtest wissen, welches Gehalt dich während der Ausbildung im Durchschnitt erwartet? Auf unserer Seite rund ums Gehalt findest du alle wichtigen Informationen. Außerdem zeigen wir dir, mit welchem Gehalt du nach der Ausbildung rechnen kannst und welche regionalen Unterschiede möglich sind.

Was musst du mitbringen?

Es gibt je nach Bundesland entweder einen festen Termin oder zwei Startmöglichkeiten pro Jahr. Auch die Fristen, bis wann du dich für das jeweilige Ausbildungs- oder Studienjahr beworben haben musst, variieren je nach Standort. Zudem gibt es unterschiedliche Einstellungsvoraussetzungen in verschiedenen Bundesländern. Trotzdem lassen sich einige Gemeinsamkeiten festhalten: Für die Ausbildung im mittleren Dienst benötigst du einen mittleren Schulabschluss oder einen Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung. Die die Ausbildung im gehobenen Dienst (Duales Studium) musst du ein Abitur oder ein Fachabitur haben.

Beide Laufbahnziele haben ansonsten gemeinsame Voraussetzungen: Du musst die deutsche Staatsbürgerschaft oder die eines anderen Staates in der EU besitzen. Zudem darfst du nicht vorbestraft sein und musst geordnete wirtschaftliche Verhältnisse vorweisen können – das heißt, dass du nicht überschuldet sein darfst. Du musst zwischen 17 und maximal (je nach Bundesland) 24 und 36 Jahre alt und in der Regel mindestens 1,6 Meter (Frauen) oder 1,65 Meter (Männer) groß sein. Eine Vorbestrafung darfst du auch nicht haben.

Erfüllst du diese Bedingungen, wirst du zum Eignungsauswahlverfahren der jeweiligen Landespolizei zugelassen. Ein Bestehen innerhalb dieses Verfahrens ist unbedingt nötig, um zum Polizeidienst zugelassen zu werden.

Wenn du mehr darüber wissen möchtest, wie der Bewerbungsprozess bei der Polizei abläuft, solltest du dir unseren Artikel Bewerbung bei der Polizei genauer ansehen. Die Bewerbung ist anspruchsvoll: Körperliche und geistige Fitness sind ebenso gefragt wie Teamwork und eine schnelle Auffassungsgabe. Du solltest belastbar sein und gut im Team arbeiten können. Es kann außerdem nicht schaden, wenn du in der Schule gut in Sport und Deutsch warst. Denn der Streifendienst kann körperlich sehr anstrengend sein, während du deine Sprachkenntnisse beim Schreiben von Berichten und bei der tagtäglichen Kommunikation einsetzen musst.

Wie sind die Aufstiegschancen?

Durch besonders gute Leistungen während deiner Ausbildung oder während deines dualen Studiums kannst du dich schon früh für einen Laufbahnwechsel qualifizieren. So ist es möglich, durch gute Leistungen in der Ausbildung im mittleren Dienst eine Qualifikation für die den gehobenen Dienst erhalten. Wenn du im Bachelor-Studium (gehobener Dienst) herausragende Leistungen zeigst, kannst du im besten Fall anschließend ein Master Studium an einer Hochschule der Polizei beginnen, die sogenannte Ausbildung im höheren Dienst. Dabei wird vor allem dein Wissen und Können in den Themenbereichen Führung und Management ausgebaut. Dieses Studium ist notwendig, um die Führungsebenen der verschiedenen Landespolizei-Stellen zu erreichen.

Nach deiner grundlegenden Ausbildung hast du auf die sogenannte Erstverwendung oft nur ein wenig Einfluss. Du kannst zwar einen Wunschstandort angeben, wirst aber da eingesetzt, wo du besonders benötigt wirst. Aber im Laufe deiner Karriere wird es immer einfacher, dich zu spezialisieren und dir die Stelle auszusuchen, die du besonders interessant findest. Das kann beispielsweise eine Spezialeinheit, eine Polizeireiterstaffel, der Ermittlungsdienst oder die Ausbildung neuer Polizistinnen oder Polizisten sein. Je nach Bundesland gibt es dabei unterschiedliche Sonderregelungen bezüglich der Erstverwendung: In Bayern wirst du beispielsweise in der Regel für die ersten 24 Monate nach der Ausbildung einer Einsatzhundertschaft zugewiesen.

Im Laufe der Karriere besuchst du immer wieder Lehrgänge und Fortbildungen, damit dein Wissen auf einem aktuellen Stand bleibt. Auch auf diesem Wege kannst du dich für eine Beförderung qualifizieren.

Linktipp

Informationen zu den verschiedenen Landespolizeien findest du hier: https://www.polizei.de/Polizei/DE/Home/home_node.html

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